Pop-up-Zone in Aegidienberg Mehr Platz fürs Kaffeetrinken und Einkaufen

Aegidienberg · In Ruhe einkaufen und anschließend gemütlich draußen eine Kaffee trinken – dafür hat die Stadt Bad Honnef aus einem Teil des Aegidiusplatzes eine Pop-up-Fußgängerzone gemacht. Für die Sicherheit sorgte die Stadt, für die Gemütlichkeit sind die Händler zuständig.

 Freuen sich über die Pop-up-Fußgängerzone: Gerd Bonkass, Sascha Kins und Heike Schlimbach (v.l.).

Freuen sich über die Pop-up-Fußgängerzone: Gerd Bonkass, Sascha Kins und Heike Schlimbach (v.l.).

Foto: Frank Homann

Mehr Platz zum Einkaufen, Flanieren und um Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen – das bekommen die Aegidienberger nun auf dem Aegidiusplatz. Die Stadt hat dort die Voraussetzungen für eine Pop-up-Fußgängerzone geschaffen, die anliegenden Händler haben die Gestaltung übernommen.

„Das muss ja auch ein bisschen kuschelig sein, so, dass sich unsere Kunden gern hier aufhalten, sagt Heike Schlimbach, die das Café Schlimbach am Aegidiusplatz betreibt und von der die Idee für die Pop-up-Fußgängerzone kam. „Ich habe einfach bei der Stadt gefragt, ob ich mehr Fläche für die Außengastronomie nutzen kann“; sagt sie. Die Corona-Regeln hätten sie auf den Gedanken gebracht. Ihr Café sei klein und verwinkelt und dort könne sie zur Zeit nicht genügend Gäste versorgen.

Stadt griff Idee gern auf

Die Stadt griff diese Idee auf – und erweiterte sie, damit auch andere ansässige Händler davon profitieren können. Sie habe sehr viel Unterstützung von der städtischen Wirtschaftsförderung, dem Tiefbau- und dem Ordnungsamt bekommen, berichtet die Café-Besitzerin.

Seit dem vergangenen Freitag ist der nördliche Aegidiusplatz nun gesperrt. An einer Betonbarriere ist für die Autofahrer vorläufig bis zum Ende des Jahres Schluss. Die hat die Stadt aufgestellt. Damit der Platz zum Bleiben einlädt, haben sich die anliegenden Händler am Samstag getroffen, um den Platz ansprechend zu gestalten. „Daraus machen wir ein Nachbarschaftsevent“, freute sich Heike Schlimbach schon vorher. Am kommenden Samstag, 24. Oktober, soll dann die Eröffnung der Pop-up-Fußgängerzone gefiert werden. „Dafür denken wir uns noch was Schönes aus“, lädt sie die Bad Honnefer heute schon ein.

Testphase zu den Auswirkungen auf das Gewerbe

Pflanzen und hölzerne Abtrennungen laden die Besucher des Aegidiusplatzes nun ein, sich dort länger aufzuhalten als gewöhnlich. Und Heike Schlimbach will dafür sorgen, dass die Gäste ihres Cafés auch in der kalten Jahreszeit problemlos draußen ihren Kaffee trinken. „Es gibt auf jeden Fall Decken“, versprach sie. Eine weitere Beheizung mit Infrarotstrahlern oder Heizpilzen ist in der Planung.

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Honnef begrüßt die zeitweilige Umgestaltung des Aegidiusplatzes. So lasse sich in einem kleinen Rahmen testen, ob die temporäre Fußgängerzone einen positiven Effekt für die Gewerbetreibenden hat. Bürgermeister Otto Neuhoff sagt: „Die Pop-Up-Fußgängerzone ist eine gute Idee von Heike Schlimbach. Ich bin sicher, es ist den Versuch wert, und wünsche viel Erfolg.“

Ursprngsidee aus Schweden

Die Ursprungsidee für die Pop-up-Fußgängerzonen stammt aus Schweden. In Stockholm werden bereits seit 25 Jahren in den Sommermonaten zentrumsnahe Straßen zu Fußgängerzonen erklärt. In der Corona-Krise haben sich auch zahlreiche deutsche Städte an diesem Beispiel orientiert. München schuf im Frühjahr gleich mehrere solcher Zonen ebenso wie Weil am Rhein. Andere Städte wie Düsseldorf und Berlin nahmen auf großen Durchgangsstraßen dem Autoverkehr eine Spur weg und stellten sie den Radfahrern zur Verfügung. Daneben entstanden vielerorts auch Pop-up-Spielstraßen.

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