Nachgefragt Funkkontakt ohne Strom, geht das?

Interview | Bad Honnef · Sollte wirklich für mehrere Tage der Strom ausfallen, funktionieren weder Handys noch Festnetztelefone. Wie ist das bei Funkgeräten? Ein Experte gibt Auskunft.

Stehen wie zuletzt bei der Flut im Ahrtal auch in Katastrophenfällen bereit: Funkamateure wie Stefan Scharfenstein (r.) und Karl Heinz Rohde.

Stehen wie zuletzt bei der Flut im Ahrtal auch in Katastrophenfällen bereit: Funkamateure wie Stefan Scharfenstein (r.) und Karl Heinz Rohde.

Foto: Frank Homann

Kann ich ein Funkgerät ohne Strom betreiben?

Stefan Scharfenstein: Nein. Ohne Energie läuft bei der Kommunikation nichts, egal ob drahtlos oder drahtgebunden. Ich muss immer eine Stromquelle haben. Wenn ich keinen Strom habe, muss ich schauen, woher ich welchen bekommen kann. Mit Solarzellen etwa kann ich ein Funkgerät speisen. Auch einen noch aufgeladenen Akku oder Batterien kann ich nutzen.

Wie viel Strom braucht denn so ein Funkgerät?

Scharfenstein: Das hängt vom Gerät und seiner Leistungsaufnahme ab. Das reicht von wenigen Milliampere bis hin zu mehreren Ampere.

Und sind Sie bereit, falls der Strom ausfällt?

Scharfenstein: Eine Stromversorgung mit Solarzellen nutzen wir schon lange, etwa bei Amateurfunk-Wettbewerben. Der Hintergrund ist aber kein möglicher Blackout, sondern dass wir mit der Funktechnik experimentieren. Wir machen das ja nur als unser Hobby.

Und was ist in Not- oder Katastrophenfällen?

Scharfenstein: Funkamateure haben nach deutschem Recht die Aufgabe, bei der Kommunikation zu unterstützen, wenn sie von den Behörden dazu aufgefordert werden. Bei der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr etwa war das der Fall. Dort haben wir in Bad Honnef beim Aufbau einer Funkanlage für das DRK mit unserem Antennenmaterial unterstützt.

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