Inzidenz im Rhein-Sieg-Kreis steigt unvermindert an Land richtet neues Meldeportal für die Impfpflicht ein

Rhein-Sieg-Kreis · Während die Corona-Zahlen auch im Rhein-Sieg-Kreis immer weiter in die Höhe schießen, hat das Land NRW eine Möglichkeit geschaffen, die einrichtungsbezogene Impfpflicht zu registrieren. Unterdessen wurden die ersten ukrainischen Kriegsflüchtlinge im Kreis geimpft.

 Die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Rhein-Sieg-Kreis steigt unvermindert an.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Rhein-Sieg-Kreis steigt unvermindert an.

Foto: dpa/Martin Schutt

Die Landesregierung wird das Wirtschafts-Service-Portal.NRW für die Registrierung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht freischalten. Wie die Leiterin des Kreisgesundheitsamts, Kirsten Hasper, am Donnerstag bei der Pressekonferenz zur Corona-Situation im Kreis, mitteilte, müssen sich die zu dieser Personengruppe gehörenden Menschen mit ihren Elster-Zugangsdaten, also dem für die Steuererklärung nötigen elektronischen Zertifikat, identifizieren. Dann können sie dort ihren Impfstatus angeben. Das Portal soll ab 15. März scharfgeschaltet werden, so Hasper.

Die Gesundheitsämter haben dann die Möglichkeit, die Daten abzurufen. Sogenannte Bestandskräfte, also Personen, die in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen beschäftigt sind, müssen bekanntlich bis zum 15. März einen gültigen Immunitätsnachweis (vollständige Impfung oder Genesung) oder den Nachweis einer medizinischen Kontraindikation vorlegen. Bislang hieß es, dass dann die Einrichtungen die Daten bis zum 31. März an das örtlich zuständige Gesundheitsamt übermitteln müssen. Nach Schätzung von Hasper sind „mindestens“ eintausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dieser Berufsgruppe im Kreis noch nicht immunisiert.

Inzidenz in Rhein-Sieg-Kreis steigt an

Unterdessen steigt die Zahl der Neuinfektionen im Rhein-Sieg-Kreis unvermindert an – „aber nicht so dramatisch wie in den Städten, wo Karneval gefeiert worden ist“, betonte Landrat Sebastian Schuster. Die Hospitalisierungsrate, die indes für die Corona-Schutzmaßnahmen nicht mehr von Belang ist, liegt Schuster zufolge bei 7,12 – einem neuen Höchstwert.

 Mindestens tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus medizinischen und pflegerischen Berufen sind im Rhein-Sieg-Kreis noch nicht immunisiert, so der Kreis.

Mindestens tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus medizinischen und pflegerischen Berufen sind im Rhein-Sieg-Kreis noch nicht immunisiert, so der Kreis.

Foto: dpa/Sebastian Willnow

Die angekündigten Lockerungen bei der Corona-Schutzverordnung beobachte der Landrat „mit gewisser Skepsis“, sagte er. Aber er sei überzeugt, dass die Inzidenzen bis Ostern stark nachließen.

Zuletzt berichtete der Bonner Virologe Hendrik Streeck, dass sich der Omikron-Subtyp BA.2 schnell ausbreite. Erkenntnisse dazu gebe es im Rhein-Sieg-Kreis aber nicht, so Hasper, weil man nur die gesetzlich vorgeschriebenen Sequenzierungen vornehme. Aus diesen wenigen Ergebnissen könne man aber keine weiterreichenden Schlüsse ziehen.

Rhein-Sieg-Kreis: Impfmüdigkeit und keine Nachfrage nach Novavax

Eine extrem rückläufige Tendenz sieht der Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz, Ingo Freier, bei der Impfbereitschaft. Nach dem neuen Impfstoff Novavax besteht praktisch überhaupt keine Nachfrage. Nach anfänglichen einzelnen Nachfragen liege sie derzeit bei null – auch bei den mobilen Impfteams. Sieben niedergelassene Ärzte hätten zuletzt einige Impfdosen geordert, so Freier.

Allerdings habe es bereits einzelne Impfungen von ukrainischen Kriegsflüchtlingen gegeben, berichtet Freier. Auch die Kinderklinik in Sankt Augustin habe bereits Kinder aus der Ukraine gegen Covid-19 immunisiert. „Es gibt eine Ansage des Landes, dass sich die Menschen, die aus der Ukraine zu uns flüchten, an niedergelassene Ärzte wenden sollen“, so Schuster. Die Abrechnungen erfolgten dann unkompliziert, die Vorlage von Ausweispapieren reiche zunächst völlig aus.

Bis diesen Freitag laufe noch der Testbetrieb mit dem neuen Erfassungstool CISS, das in den Schnelltestzentren eingesetzt werden soll und eine zügigere Einarbeitung von positiven Befunden erlaubt. Ab kommender Woche will man damit an alle mehr als 300 Testzentren gehen.

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