Der GA sammelt Leserfotos Gesucht: Die süßesten Tierbabys der Region
Region · Niedliche Tierbabys lösen für gewöhnlich Entzücken aus. In Brühl gehen die flauschigen Nachkommen von frechen Eltern einem Gärtnerteam jedoch gehörig auf die Nerven
Sie sind klein und flauschig, kuscheln sich eng aneinander, watscheln über die grüne Wiese und recken ihre Hälse: Die Küken der Kanadagänse sind derzeit ein süßer Hingucker im Brühler Schlosspark. Für Carmen Hauptmann sind die Nil- und Kanadagänse mit ihrem zahlreichen Nachwuchs jedoch „ein leidiges Thema: So süß sie auch sind, sie machen uns viel Dreck“, sagt die stellvertretende Leiterin der historischen Gartenanlagen.
Nicht nur, dass die gefiederten Bewohner sich so gar nicht um das Unesco-Weltkulturerbe scheren und überall hinmachen. Wie die Schlossgärtnerin erklärt, sammeln sie mit ihren Schnäbeln auch allerlei Gras und Unkraut auf, das sie an anderer Stelle wieder fallen lassen – mit der Folge, dass das ungewollte Grün schön verteilt sprießen kann.
Und gerade in diesen Tagen kosten die Gänse das Gärtnerteam im Schlosspark viele Nerven: Denn jetzt beginnt die Pflanzzeit und mehr als 25.000 Pflanzen warten laut Hauptmann darauf, in die Beete gesetzt zu werden. Pinke Dahlien, lachsfarbene Geranien, vier verschiedene Formen von Bechermalven, blauer und weißer Salbei, Duftsteinrich und Rotbäckchen werden dann im Schlosspark erblühen – und den Gänseküken in der Aufmerksamkeit der Spaziergänger den Rang ablaufen. Sofern sie nicht abgeknabbert oder plattgedrückt werden. Denn die Gänse pflanzen sich selbst gern mit ihrem gefiederten Popo in das frisch gestaltete Blumenmeer, wie Carmen Hauptmann immer wieder beobachtet.
Ein bisschen Hoffnung hat die Schlossgärtnerin, dass andere Bewohner die Gänse zurückdrängen könnten: Zwei Schwanenpaare wurden ebenfalls in der Brühler Welterbestätte gesichtet, und die dulden als Konkurrenten keine Gänse an ihren Brutplätzen, sondern hindern diese am Brüten. Eine Gegebenheit der Natur, die sich auch schon die Stadt Düsseldorf bei ihrem „Gänsemanagement“ zunutze machte und gezielt Brutplätze für Höckerschwäne herrichtete, um die Population von Kanadagänsen in ihren Parks zu verringern.
So mal eben werden die frechen Gänse der historische Gartenkunst in Brühl jedenfalls nicht den Rücken kehren. „Ein Paar habe ich kürzlich sogar mit 19 Küken gesehen“, staunt Carmen Hauptmann und scherzt: „Vielleicht haben sie jetzt sogar schon einen Kindergarten aufgemacht.“
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