Lange Lieferzeiten Bornheim wartet auf Ersatzteile für gesperrten Spielplatz

Bornheim · In Brenig ist ein Teil des Spielplatzes an der Kirche gesperrt. Ortsvorsteher und Eltern dringen auf die zügige Sanierung. Hersteller des Spielgeräts kann Ersatzteil nicht liefern.

 Eingezäunt ist dieses Spielgerät. Das defekte Bauteil hat laut Hersteller eine Lieferfrist von 14 Wochen.

Eingezäunt ist dieses Spielgerät. Das defekte Bauteil hat laut Hersteller eine Lieferfrist von 14 Wochen.

Foto: Matthias Kehrein

Keine Schaukel und auch keine Rutsche: Seit einigen Wochen ist ein Teil des Spielplatzes an der Ecke Haasbachstraße/Evergislusweg in Brenig mit Gitterzäunen abgesperrt. „Das Spielgerät ist nicht mehr verkehrssicher, so dass der Zugang verhindert werden musste“, erläuterte Bornheims Pressesprecher Rainer Schumann auf Anfrage.

Zu benutzen sind nur noch die Wippe, zwei kleine Spielhäuser und ein Karussell zum Selberdrehen. Laut Ortsvorsteher Wilfried Hanft sollen neue Spielgeräte am 12. Oktober aufgebaut werden. Das habe ihm die Stadtverwaltung mitgeteilt.

Mängel sind allerdings auch an den noch zugänglichen Spielgeräten sichtbar  – und spürbar. „Im Doppelspielhäuser fehlt auf der einen Seite der Tisch am Fenster, der den Kindern früher einen gewissen Sicherheitsabstand zum Fenster schaffte. Deshalb ist meine Tochter vor zwei Jahren auch herausgefallen. So wie es zurzeit ist, ist es lebensgefährlich“, sagt Markos Jung. Der Breniger, Vater der vierjährigen Ronja und des sechsmonatigen Julian, besucht den Spielplatz regelmäßig. „Gerade jetzt im Sommer ist das die einzige Möglichkeit, etwas zu erleben.“

Auch Johanna Quandt besucht mit ihrem 18 Monate alten Sohn Henri den einzigen Spielplatz im Dorf. Dass Ersatz für die kaputten Spielgeräte aufgebaut wird, finden sie und weitere junge Eltern gut. „Es ist aber schade, dass wir vor der Bestellung weder gefragt noch später informiert wurden“, kritisierte Quandt. Dass der Spielplatz in die Jahre gekommen ist, sieht man. Hier und da wurde mit Holzplanken ausgebessert. „Dabei hat es der Spielplatz verdient, dass etwas passiert. Er wird rege genutzt, zumal wir hier im Ort keine Alternative haben“, sagt die junge Mutter.

Fläche sei für Grundsanierung zu klein

Im April hatte der zuständige Ausschuss auf Antrag der SPD beschlossen, den Spielplatz neben der Pfarrkirche St. Evergislus auf die Liste der zu renovierenden Spielplätze zu setzen, was „wahrscheinlich erst im neuen Stadtrat und damit 2021 passieren wird. Ein wenig spät“, findet Hanft. Mittlerweile gehen die Vorstellungen einiger Breniger über einen reinen Spielplatz hinaus. „Die Örtlichkeit hier hat auch das Potenzial zu einem Dorfplatz“, glaubt Jung.

Laut Stadt kann über die Sanierung zurzeit keine konkrete Aussage getroffen werden. Nur so viel: Für eine Grundsanierung sei die vorhandene Fläche eigentlich zu klein und da sie nicht der Stadt gehört, „müsste erst mit dem Eigentümer gesprochen werden“. Bruno Schrage, Vorsitzender des Fördervereins St. Evergislus, sei dies bei einer Sanierung des Spielplatzes nicht erforderlich. „Nur bei einer Erweiterung muss sich Stadt mit der Gemeinde einigen. Wir sind zwar Eigentümer, haben aber die Fläche an die Stadt in Erbpacht vermietet.“

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