Thomas-von-Quentel-Schule Sanierung von Bornheimer Schule beginnt sieben Jahre vor Plan

Bornheim · Die veraltete Thomas-von-Quentel-Grundschule in Walberberg sollte frühestens ab 2027 saniert werden. Doch die Stadt hat eine Möglichkeit gefunden, die einen Umzug an einen Zwischenstandort überflüssig macht. Das spart viele Jahre.

 Die Sanierung der Thomas-von-Quentel-Schule kann Jahre vor dem eigentlich geplanten Beginn losgehen.

Die Sanierung der Thomas-von-Quentel-Schule kann Jahre vor dem eigentlich geplanten Beginn losgehen.

Foto: Axel Vogel

Die Thomas-von-Quentel-Schule in Walberberg ist energetisch veraltet. Auf die Frage, ob ein Neubau oder eine Sanierung finanziell sinnvoller sind, hat die Stadt in einer Machbarkeitsstudie eine Antwort gefunden: Eine Sanierung ist deutlich günstiger, als das Gebäude abzureißen und neuzubauen. Zusätzlich hat die Studie einen Weg gefunden, wie die Arbeiten im laufenden Schulbetrieb umgesetzt werden können. Die Schule muss so nicht an einen Interimsstandort umziehen, und die Sanierung kann früher beginnen.

■ Wie sieht der Raumbedarf aus? Gemessen am Schulentwicklungsplan sind die Räume für Unterricht und Verwaltung aktuell ausreichend, wie aus einer Raumanalyse aus dem Jahr 2018 hervorgeht. Da sich die Unterrichtsinhalte voraussichtlich aber weiterentwickeln werden, ist ein weiterer Fachraum nötig. Dieser soll als Aufbau auf dem Schulhauptgebäude aus dem Jahr 2010 entstehen. Dadurch müsste die Mensa nicht mehr als Unterrichtsraum genutzt werden.

Was muss getan werden? Mit in die Bewertung eingeflossen sind ein Energieberatungsbericht sowie Gutachten zur Statik, technischen Gebäudeausrüstung und Schadstoffbelastung mit Asbest und PCB. Laut Energiebericht müssen alle Dächer, Fassaden und Fußböden am Erdreich energetisch modernisiert werden. In diesem Zuge sollen vorhandene Bauschäden beseitigt werden. Die technische Gebäudeausrüstung, also Heizung, Lüftung und Co., muss einem weiteren Gutachten zufolge komplett erneuert werden. Angedacht ist auch die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.

Durch die energetische Verbesserung sollen den Unterlagen zufolge nur noch die Hälfte an Emissionen ausgestoßen und bis zu drei Viertel weniger Energie verbraucht werden. Auf Antrag der Grünen wird zusätzlich explizit geprüft, inwiefern das Dach der Schule begrünt werden kann. Schadstoffe „in nennenswertem Umfang“ wurden im Gebäude laut Schadstoffgutachten nicht gefunden. Eine Maßnahme will die Stadt noch zügig vor der Sanierung umsetzen: die Beschattungsanlage muss repariert werden, da es in den Räumen ohne sie zu heiß für den Unterricht werden kann.

Was kosten die Maßnahmen? Die energetische Sanierung kostet laut den Gutachten 5,8 Millionen Euro. Darin enthalten sind fünf Millionen Euro für die Sanierung und 800.000 Euro für den Anbau. Abriss und Neubau werden hingegen auf rund 13 Millionen Euro geschätzt.

■ Muss die Schule geschlossen werden? Die energetische Sanierung und die Erweiterung sind, so die Gutachten, bei laufendem Schulbetrieb möglich, wenn in mehreren Bauabschnitten gearbeitet wird. Als Übergangslösung sollen im Foyer des Hauptgebäudes zusätzliche Ersatzräume in Trockenbauweise geschaffen werden; außerdem soll der Mehrzweckraum im Erdgeschoss des Anbaus für Unterricht genutzt werden. „Für eine reibungslose Umsetzung bei laufendem Schulbetrieb ist eine detaillierte Planung des Ablaufes erforderlich“, betont die Verwaltung jedoch. Ein temporärer Umzug nach Merten, wie er angedacht war, ist nicht notwendig.

■ Was bedeutet das für den Zeitplan? Die Schule hätte erst an den Zwischenstandort in Merten umziehen können, wenn der Neubau der Heinrich-Böll-Schule fertig gestellt worden wäre. Das wäre frühestens 2027 der Fall gewesen. Somit kann der Umbau der Thomas-von-Quentel-Schule schon einige Jahre früher beginnen.

Wann genau, dazu macht die Verwaltung im Ausschuss keine Angaben, denn in Bornheim stünden noch weitere Hochbauvorhaben an, die die Stadt wegen des knappen Personals nicht alle gleichzeitig umsetzen kann. „Wir befinden uns in einer Phase, wo sich die Personalsituation schnell verändert – und nicht zum Positiven“, sagte Bürgermeister Christoph Becker. Im April soll der Haupt- und Finanzausschuss den Beschluss fassen, einen Planer zu beauftragen. Für Planung und Umsetzung veranschlagt die Stadt jeweils zwei Jahre.

Auf Nachfrage zum Zeitplan erklärte Pressesprecher Rainer Schumann, dass die Schule nun auf der Aufgabenliste des Bauamts stehe und in Angriff genommen würde. „Abhängig ist der Fortschritt immer von der nicht vorhersehbaren Bearbeitung akuter Maßnahmen, die die Verkehrssicherheit städtischer Gebäude beeinträchtigen“, ergänzte er.

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