Ausstellung im Café Sofa Schwarz-weiße Bilder zeigen die vielen Gesichter der Inklusion

Meckenheim · Der Fotograf Erik Spilles hat Menschen mit und ohne Behinderung porträtiert. Damit passt seine Ausstellung „Auf Augenhöhe“ bestens in das Konzept des Café Sofa - und wird da bereits gezeigt, bevor das Café offiziell eröffnet ist.

 Fotograf Erik Spilles präsentiert in seiner Ausstellung „Auf Augenhöhe“ Gesichter in Schwarzweiß .

Fotograf Erik Spilles präsentiert in seiner Ausstellung „Auf Augenhöhe“ Gesichter in Schwarzweiß .

Foto: Matthias Kehrein

Es war eine inoffizielle Vernissage ohne geladene Gäste, bei der der Meckenheimer Portrait- und Architekturfotograf Erik Spilles seine aktuelle Ausstellung „Auf Augenhöhe“ begann. Denn das gastgebende Café Sofa (Sozial-Offen-Familiär und Anders), ein Projekt des Vereins „Wir für Inklusion“, ist offiziell noch gar nicht eröffnet. Spilles` Fotoausstellung kann allerdings dort schon besucht werden, Service und Kuchen gibt es ebenfalls.

„Wir wollten einen langsamen Start, um zu sehen, wie die Arbeitsabläufe der Ehrenamtlichen funktionieren. Der offizielle Startschuss ist erst in sechs Wochen, am Tage der Finissage“, erklärte Projektberaterin Elke Steckenstein. 29 Ehrenamtler arbeiten derzeit im Schichtdienst, Fördergelder für die Einstellung Festangestellter sind beantragt.

Das Café soll Menschen mit und ohne Behinderung einen gemütlichen Rahmen für Begegnung und ungezwungenen Austausch bieten. Und: „Bei uns kann jeder Künstler seine Werke zeigen. Allerdings müssen sie uns gefallen und zu uns passen“, sagte Katja Kroeger, erste Vorsitzende des Trägervereins, der bereits weitere Ausstellungen plant.

Porträts, in denen die Augen dominieren

Ein Anliegen, dem Fotograf Spilles in seinen Portraits Rechnung trägt. Denn Inklusion hat viele Gesichter, von denen er einige bis Freitag, 17. September, zeigt. 29 Männer und Frauen, Menschen mit und ohne Behinderung, junge und ältere, haben sich dafür fotografieren lassen. Es sind Schwarzweiß-Aufnahmen, auf denen die Augen dominieren. Einige Modelle lächeln, andere schauen ernsthaft.

„Der Betrachter schaut immer zuerst auf die Augen. Sie lassen als Spiegel der menschlichen Seele tief blicken“, erklärte Spilles, der stolz darauf ist, die erste Ausstellung im „Sofa“ auszurichten. Bei allen Fotos ist der Hintergrund zudem ein wenig unscharf - ein gewollter künstlerischer Effekt. „Die Fotos sind alle gleich, die Gesichter relativ emotionslos. Dadurch sollen Unterschiede vermieden werden“, machte der 32-jährige Fotograf deutlich.

Im Café entstand eigens ein Fotostudio

Er hat bekanntere Persönlichkeiten wie Salah-Friedrich El Salah, Sprecher der Malteser-Jugend, und seinen Vater, Alt-Bürgermeister Bert Spilles, fotografisch festgehalten. Darüber hinaus fand er gemeinsam mit Klaus Brouwers, bei „Wir für Inklusion“ zuständig für Veranstaltungen, Freiwillige über Facebook. Ein Raum des Cafés war sein Studio, dort wurde ein schwarzer Hintergrund installiert. Von den 30 bis 40 Aufnahmen pro Teilnehmenden behandelte Spilles die besten im schwarz-weißen Gegensatz nach. 19 Porträts vergößerte er anschließend und zog sie auf Schaumstoffplatten, weitere Fotos sind als Collage zu sehen.

Öffnungszeiten: montags, dienstags, donnerstags und freitags 10 bis 18 Uhr, samstags 10 bis 17 Uhr.

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