Planung in Swisttal Heimerzheimer Ortskern wird kein reines Wohngebiet

Swisttal-Heimerzheim · Wie soll der Heimerzheimer Ortskern künftig gestaltet werden? Darüber macht sich die Swisttaler Kommunalpolitik Gedanken.

 Aus dem früheren Hof Mauel gegenüber der katholischen Pfarrkirche im Heimerzheimer Ortskern wird kein Wohnhaus werden.

Aus dem früheren Hof Mauel gegenüber der katholischen Pfarrkirche im Heimerzheimer Ortskern wird kein Wohnhaus werden.

Foto: Hans-Peter Fuss

Der Heimerzheimer Ortskern soll Mischgebiet bleiben und nicht in reines Wohngebiet umgewandelt werden. Deshalb soll auch das Gebäude Kirchstraße 26, in dem bis zur Flut die Firma Hemgesberg beheimatet war, nicht in ein reines Wohngebäude umgewandelt werden dürfen. Die entsprechende Bauvoranfrage haben die Fraktionen im Planungs- und Verkehrsausschuss jetzt einstimmig abgelehnt.

Nach den Ausführungen des Wirtschaftsförderers der Gemeinde Swisttal, Martin Koenen, und Winfried Hündgen für den Gewerbeverein, waren sich Fraktionen und Verwaltung einig, dass Ortskerne nur durch die Mischung von Kleingewerbe und Wohnen lebendig erhalten werden können.

Präzedenzfall vermeiden

Wie berichtet, war eine Entscheidung in der vorangegangenen Ausschusssitzung vertagt worden, um zunächst die Einschätzung von Wirtschaftsförderer und Gewerbeverein zu hören. Würde die Bauvoranfrage zur Umwandlung in reines Wohnen positiv beschieden, würde ein Präzedenzfall geschaffen. Denn künftig müssten alle folgenden Anträge in gleichgelagerten Fällen im gesamten Bereich des Bebauungsplans Hz40 Ortskern entsprechend entschieden werden. Dadurch würde sich das Zentrum von Heimerzheim grundlegend verändern.

„Wir wollen aber keinen Rutschbahneffekt in Richtung reines Wohnen. Wir sollten die Vielfalt erhalten“, sagte etwa Monika Goldammer (Bündnis90/Die Grünen). Zumal gerade in Heimerzheim nach der Flut deutlich spürbar sei, „wie sehr sich der ganze Ort mit dem Gewerbe identifiziert“, wie Heike Gebhardt (BfS) hervorhob.

Positive Stimmung im Gewerbe

Die allgemein positive Entwicklung und positive Stimmung der Heimerzheimer Gewerbetreibenden machte auch Wirtschaftsförderer Koenen in seinem Bericht zur aktuellen Situation im Heimerzheimer Ortskern deutlich. „Ich bin wirklich positiv überrascht über die dynamische Entwicklung und das Durchhaltevermögen der Gewerbetreibenden“, hielt er fest. Er skizzierte, wie die stark von der Flut betroffenen Unternehmen die Situation meistern.

Darüber hinaus zeigte er auf, dass es auch erfreuliche Anfragen zu Neuansiedlungen gebe. Flächen im Ortskern würden immer wieder von nicht störenden Kleingewerbebetrieben nachgefragt, wie etwa von einem Fotografen oder eine Werbeagentur. Für das Gebäude Kirchstraße 26, ein umgebauter Bauernhof mit großem zentralen Innenhof und Nebengebäuden, sei etwa ein Fahrradgeschäft denkbar, so Wirtschaftsförderer Koenen. Interessenten gebe es aber noch nicht. Das sei auf jeden Fall eine Bereicherung für den Ort, freute sich Tobias Leuning (SPD). Die Gebäude seien von der Lage und ebenso vom Zuschnitt her ideal für dieses Angebot.

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