Brauchtum Mit viel Disziplin zur Schützenprinzessin

Wachtberg-Villip · Johanna Schiffer ist neue Diözesanschützenprinzessin. Dem GA erzählt die 20-Jährige von der Faszination und den Vorteilen des Sports für die persönliche Entwicklung.

 Sebastian Schmitz (links) und Vater Daniel Schiffer halten beim Schützenfest die Fahnen für die nun amtierende Diözesanschützenkönigin Johanna Schiffer.

Sebastian Schmitz (links) und Vater Daniel Schiffer halten beim Schützenfest die Fahnen für die nun amtierende Diözesanschützenkönigin Johanna Schiffer.

Foto: Petra Reuter

Mit acht Jahren durfte Johanna zum ersten Mal an das Lasergewehr der Villiper Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft. Jetzt errang die heute 20-Jährige den Titel der Diözesanschützenprinzessin. Für den GA erzählt die junge Frau von der Faszination und den Vorteilen des Sports für die persönliche Entwicklung. Konzentration und Ehrgeiz stehen für sie an der ersten Stelle, sagt sie.

Die Diözesanschützenprinzessin Johanna Schiffer (vorne links) im Kreise der Schützenmajestäten beim Schützenfest.

Die Diözesanschützenprinzessin Johanna Schiffer (vorne links) im Kreise der Schützenmajestäten beim Schützenfest.

Foto: Petra Reuter

„Wenn ich schieße, muss ich alles andere aus meinen Gedanken ausschließen“, beschreibt die in Kuchenheim lebende Wachtberger Schützin. Das trainiere die Konzentration so gut, dass es ihr in der Schule schon leichter fiel, sich auf nur eine einzige Sache zu konzentrieren. „So kann man besser lernen“, so die Auszubildende. Das kam der zukünftigen Einzelhandelskauffrau auch heute in der Ausbildung zugute. „Außerdem lernt man sein Ziel dauerhaft zu verfolgen und dafür regelmäßig etwas zu tun“, sagt Schiffer. „Ich habe immer den Ehrgeiz, zu gewinnen. Jedes Zehntel eines Rings zählt.“

In der Konkurrenz um den Titel setzte sie sich gegen 30 ebenfalls hochklassig schießende Konkurrenten durch. Dafür trainierte sie als Kind und Jugendliche bis zu drei Mal in der Woche auf dem Schießstand, unter anderem am Landesstützpunkt in Erftstadt-Gymnich: Konzentrierte und zielgerichtete Atmung, richtiger Stand und nicht zuletzt der korrekte Umgang mit der Waffe. Eine wichtige Regel sei beispielsweise, die Waffe immer nach oben zu halten, wenn gerade nicht geschossen werde. Nur so könne man sicher sein, dass niemand getroffen werde, wenn sich doch einmal ein Schuss löse.

„Sicherheit ist das oberste Gebot“, bestätigt Schießmeister Reiner Wolf. Neben der Konzentration auf das Ziel und die beste Schusstechnik sei Disziplin ein wichtiger Aspekt. Beispielsweise verfüge der Verein dank einem aus Fördermitteln finanzierten Umbau der Anlage über moderne vollständig digitale Anzeigen. Während man früher nach dem Schuss für die Ergebnisbeurteilung erst die Scheibe mechanisch zurück zum Schützen fahren musste, erkenne man das heute gleich neben sich am Bildschirm. „Wenn ich aber nicht die Disziplin habe, mich zuerst vollständig auf den Schuss zu konzentrieren, wenn ich zu ungeduldig bin und zu schnell hinschauen will, verreiße ich den Schuss unter Umständen minimal und treffe nicht so, wie ich mich das gewünscht hätte“, beschreibt Wolf.

Für ihn persönlich sei der Sport neben den Erfolgen mit dem und für den Verein die Entspannung vom stressbehafteten Alltag wichtig. „Wenn ich schieße, kann ich nicht gleichzeitig ans Geschäft denken“, sagt er. „Für mich ist das eine gute Methode, auch mal abzuschalten.“

Abschalten und genießen, hieß es für alle Schützen am Wochenende zum Schützenfest. Der Verein feierte mit den Majestäten der Saison die in diesem Jahr erfolgreichsten Schützen: Kreiskönigspaar Gabi und Franz Höhne, Diözesanschützenprinzessin Johanna Schiffer, Schützenkaiserpaar Marlene und Volker Spiess, Schützenliesel Sonja Claassen und Bezirksschützenkönigspaar Christel und Peter Zorn.

Für eine Mitgliedschaft und das Training im Verein (für Kinder ab sechs Jahren mit dem Lasergewehr) erhält man Informationen unter ☎ 0178 / 78 78 078 bei Brudermeister Thomas Brück.

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