100 Jahre SV Wachtberg Der erste Sportplatz war eine Wiese

Wachtberg-Berkum · Hubertus Wolf ist seit 76 Jahren Mitglied des SV Wachtberg. Als Vereinsältester erzählte er mit Vorstandsmitglied Karl-Heinz Weber beim 100. Vereinsjubiläum vom Wandel des Platzes und den sportlichen Erfolgen.

 Eine der ersten Mannschaften, in denen Hubertus Wolf (4.v.re) beim SV Berkum spielte.

Eine der ersten Mannschaften, in denen Hubertus Wolf (4.v.re) beim SV Berkum spielte.

Foto: Repro: Petra Reuter

Satte 76 Jahre ist Hubertus Wolf senior Mitglied des SV Wachtberg. In Werthhoven geboren, kam er als 13-Jähriger aus einer kleinen Gruppe Fußballinteressierter auf den ersten Berkumer Fußballplatz. Als Vereinsältester erzählte er mit Vorstandsmitglied Karl-Heinz Weber beim 100. Vereinsjubiläum vom Wandel des Platzes und den sportlichen Erfolgen.

 Hubertus Wolf zeigt ein Bild aus seinen ersten Jahren im SV Berkum.

Hubertus Wolf zeigt ein Bild aus seinen ersten Jahren im SV Berkum.

Foto: Petra Reuter

„Die erste Mannschaft war eigentlich keine richtige Mannschaft im heutigen Sinne“, erzählte Wolf von einer Hand voll Jugendlicher, die in Werthhoven auf einer kleinen Wiese kickten. „Dafür waren wir nicht genug Leute.“ Sein Onkel nahm ihn bald mit ins benachbarte Berkum auf den Fußballplatz, ab dem 1. Juli 1946 wurde Hubertus Wolf offizielles Vereinsmitglied. „Zuerst war das nur eine Wiese“, erinnerte sich der 88-Jährige an den Sportplatz am Hümerich. Erst später wurde der Platz befestigt und ein Ascheplatz gebaut. „Der hatte aber seine Tücken.“ Das Regenwasser rann aus dem Wald auf den Platz und weichte den Boden auf. „Da konnte man oft nicht spielen, im Winter ging es gar nicht.“

Begeisterung für den Sport hielt an

Der Begeisterung für den Sport tat das keinen Abbruch. Auf rund 800 stieg die Mitgliederzahl, bis Wolf Anfang der 1970er Jahre selbst zum Vorsitzenden gewählt wurde. Zu dieser Zeit entwickelte sich der Verein stark. Im Rahmen der kommunalen Neuordnung sortierten sich nicht nur die heutigen Wachtberger Orte neu. „Das Schulzentrum wurde gebaut, das war für vieles maßgeblich“, so Wolf. Mit demselben entstanden nämlich die Dreifachturnhalle und die Schwimmhalle. „Von da an konnten wir zum ersten Mal auch im Winter trainieren.“ Das brachte den Verein entscheidende Schritte vorwärts.

Im Fußball stieg man bald in die Mittelrheinliga auf, eine Oberbachemer Damensportgruppe gesellte sich als neue Abteilung Gymnastik zum Verein und die Schwimmabteilung wurde gegründet. In der Zwischenzeit habe man insgesamt sicher mehreren Tausend Kindern das Schwimmen beigebracht, schätzte Wolf. Das könne man übrigens im Verein auch heute noch lernen. Kurz vor der Jahrtausendwende kam die Volleyballabteilung dazu. Die Namen der Spielerinnen, die hier ihre ersten Bälle über das Netz pritschten und baggerten, liest man laut Trainer Michael Lämmel heute teilweise in der Volleyball-Bundesliga.

Erinnerung an sportliche Erfolge

Die aufregendste und erfolgreichste Zeit war zwischen 2003 und 2010, berichtete Karl-Heinz Weber, langjähriger Wegbegleiter im Vorstand des Vereins und heute für das das Netzwerk und Sponsoring des Berkumer SV zuständig. „Da waren wir einer der höchstspielenden Vereine im Regierungsbezirk Köln“, so Weber. Ebenso wie Wolf erinnerte er sich der 70-Jährige gerne an die sportlichen Erfolge. „2005 sind gleich vier Seniorenmannschaften aufgestiegen“, erzählte Weber. „Auch für den Deutschen Fußballverband ist ein derartiger Erfolg eines Vereins etwas ganz Besonderes“, zitierte er einen damaligen Sprecher des DFB.

Den nächsten großen Schub erlebte der Verein 2009, Da bauten die Fußballer nämlich am Hümerich den ersten Kunstrasenplatz in der Gemeinde für den SV Wachtberg. „Aus eigenen Mitteln“, wie Weber betonte. Prägend für den Verein sei das Engagement der Mitglieder, das sich oft in langjähriger Unterstützung, oft auch im Vorstand äußerte.

Weitere Informationen zum SV Wachtberg finden Interessierte unter www.svwachtberg.de. Der Mehrspartenverein bietet neben Fußball auch Volleyball für Mädchen, Gymnastik, Tanz und Schwimmen an. Zurzeit zählt der Verein rund 670 Mitglieder.

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