Vorlesetag in Wachtberg Rekordbeteiligung in allen Altersklassen

Wachtberg · Der Wachtberger Vorlesestag besteht aus 47 Veranstaltungen – ein Rekord. Vorlesepaten aller Altersklassen treten an drei Tagen nach dem 23. April an.

Eine Erzieherin liest in einer Kita den Mädchen und Jungen vor.

Eine Erzieherin liest in einer Kita den Mädchen und Jungen vor.

Foto: DPA

Ein absoluter Rekord: Rund um den Welttag des Buches am 23. April finden 47 Lesungen mit bekannten Wachtberger Gesichtern in den Kitas und Schulen im Ländchen statt. „War es der Nachholbedarf nach dreijährigem Ausfall wegen Corona? Oder waren es die Entzugserscheinungen seitens lernwilliger Schülerinnen und Schüler? Oder war es der Wunsch nach Abwechslung im stressigen Schulalltag bei den Lehrkräften?“, fragt Dieter Dresen für den Büchereiverbund. Und freut sich letztlich über das große Angebot und die Bereitschaft zahlreicher Vorlesepaten mitzuwirken.

Vom Bürgermeister der Gemeinde, Jörg Schmidt, über Schriftsteller und Akademiker und Lebenskünstler bis zu normalen Bürgern haben sich lesebegeisterte Menschen bereit erklärt, am Wachtberger Vorlesetag teilzunehmen und ein Buch – vielleicht ihr Lieblingsbuch aus Kindertagen oder gar ein aktuelles Buch von Kirsten Boie oder Simak Büchel oder Marco Simsa oder Paul Maar – vorzustellen, daraus vorzulesen und etwas über sich und den Autor zu erzählen.

Sie alle wollen den Kindern die Freude am Lesen und am Vorlesen, die Freude am Buch vermitteln. „Die meisten sind dabei keine Profis im Vorlesen, im Gegenteil, für einige ist diese Lesung eine Welturaufführung, hatten sie sich doch auf den Aufruf des Wachtberger Büchereiverbundes im Wir Wachtberger vor einiger Zeit getraut, sich zu melden“, sagt Dresen. „Um dann schließlich Ja zu sagen.“

Für einige ist es also ihr erster Auftritt vor Publikum, und da sind Versprecher nicht nur möglich, sondern sogar erwünscht. „Denn die Geste dieses Vortrags ist entscheidend und soll im Vordergrund stehen, nicht die Perfektion“, sagt Dresen.

Jeder war mal Kind

Die Kinder und Jugendlichen erfahren, dass ältere Herrschaften auch mal Kinder waren und die Welt des Buches und der Fantasie damals erfahren und lieben gelernt haben. Diese hat sie dann oftmals ein ganzes Leben lang begleitet. „Diese Bücher gibt es ja heute noch und werden immer noch mit heißen Ohren über oder unter der Bettdecke gelesen“, so die Veranstalter. An diesem Projekttag finden also Generationen zusammen, lernen sich kennen, stellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede fest, und das bereite allen Freude.

Der Termin Welttag des Buches ist weit gefasst, er dauert diesmal drei ganze Vormittage. Denn der 23. April fällt auf einen Sonntag. Dresen: „So mussten wir nicht nur auf den Montag gehen, sondern dann auch auf den Dienstag und sogar auf den Mittwoch, weil einige Schulen schon Projekttage angesetzt hatten oder anderweitig unterwegs waren.“ Dadurch ergab sich aber gleichzeitig auch die Möglichkeit, dass einige Kinder und Jugendlichen sogar zweimal dabei sein können, um in den Genuss einer Vorlesung zu kommen.

Als Besonderheit ist ein Junior-Autor dabei, der Grundschüler Christopher Ringler aus Ließem, der schon eigene Texte und sogar zwei ganze Bücher verfasst und eines davon bereits veröffentlicht hat. Am Wachtberger Vorlesetag wird er sie in der Grundschule in Niederbachem zum ersten Mal einem öffentlichen Publikum präsentieren.

„Man darf also gespannt sein“, sagt Dresen. „Bei den Vorlesepaten genauso wie bei den Kindern und Jugendlichen, beim Büchereiverbund genauso wie bei den Büchereien in Wachtberg, deren Ausleihzahlen in den Tagen nach dem Welttag des Buches wohl in ungeahnte Höhen schnellen werden.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort