Bezirksliga Das Lokalderby kommt zur rechten Zeit
RHEIN-SIEG-KREIS · Als Mitfavorit gehandelt, aber in den Startlöchern hängen geblieben: Fußball-Bezirksligist 1. FC Niederkassel hinkt derzeit den Erwartungen hinterher.
"Dabei weiß ich gar nicht, warum uns gerade viele Bonner Gegner als Aufstiegsaspiranten sehen. Ich tue das nicht. Wir kommen uns momentan vor wie der BVB oder FC Bayern München der Bezirksliga", sagt Trainer Essi Zamani, der vor allem im Defensivverhalten seiner Mannschaft Schwächen ausgemacht hat.
Da kommt dem Coach das Lokalderby gegen den Erzrivalen SV Bergheim (Sonntag, 15.15 Uhr, Niederkassel) gerade recht. "Was vorher war, interessiert keinen mehr, wenn wir Bergheim besiegen. Gegen einen anderen Gegner wie etwa Bornheim wäre der Druck auf meine Mannschaft in der augenblicklichen Lage viel größer", meint Zamani.
Die Spielweise des SVB komme seinem Team entgegen. "Bergheim ist kein Angstgegner für uns; ganz im Gegenteil", erklärt Zamani und verweist auf die Resultate der Vorsaison: Einem spektakulären 5:5 im Hinspiel folgte im Rückspiel ein Niederkasseler 2:1-Erfolg. Wieder rechnen kann der FCN-Übungsleiter zudem mit dem Einsatz von Sebastian Höfel, Tim Cremanns, Yuya Yoneda und Youssef Meli.
Die Vorbereitung der Gäste auf das brisante Match ging derweil ohne Cheftrainer über die Bühne. Gregor Eibl glänzte in dieser Woche aus privaten Gründen durch Abwesenheit; für ihn leitete Torwarttrainer Jörg Brungs die Übungseinheiten. Doch auch den Blau-Weißen kommt die Begegnung nicht ungelegen. Tenor: Das Derby wird einfacher für uns als manch andere Partie, weil wir abwarten und kontern können. Verbessern müsse sich freilich das Umschalten von Angriff auf Abwehr. Personell gibt's im Bergheimer Lager keine Probleme.
Im zweiten Derby des Spieltags sind die Rollen klar verteilt: Wenn der TuS Mondorf den FC Hennef 05 II empfängt (Sonntag, 15 Uhr, Sportpark Süd), gelten die Gastgeber als klarer Favorit. Davon will TuS-Trainer Jürgen Hülder freilich nichts wissen. "Wir müssen viel konzentrierter agieren und präsenter auf dem Platz sein. Immer wieder unterlaufen uns leichte Fehler. Diese Leichtfertigkeiten ärgern mich", sagt er. Vor allem das Konterspiel funktioniert noch nicht wie gewünscht. "Das können wir mit Sicherheit besser", kritisiert er. Außer Sascha Blechinger sind alle Akteure an Bord.
Seinem Hennefer Kontrahenten Frank Schmitz fiel nach dem Vorwochensieg seiner Elf in Oberkassel "ein Stein vom Herzen. Jetzt kann ich mich auf die Partie in Mondorf freuen", sagt er. Nachdem seine freiwilligen Umstellungen am letzten Wochenende von Erfolg gekrönt waren, ist Schmitz diesmal zu Veränderungen gezwungen, da der gesperrte Flamur Hajdari ausfällt. "Wir werden wohl nur mit einer Spitze spielen und auf Konter lauern", meint er.
Seine kleine Erfolgsserie ausbauen will Aufsteiger Siegburger SV 04 II, der beim SSV Bornheim gastiert (Sonntag, 15.15 Uhr). "Wir sind in der Bezirksliga angekommen, spielen hinten mit weniger Risiko und haben die individuellen Fehler minimiert", freut sich Coach Bastian Wittenius. Fraglich ist das Mitwirken von Tom Caspers und Anas Elaisaouaali; fehlen wird weiterhin Dominik Gödderz.
Angekommen in der neuen Klasse ist auch Neuling SV Lohmar, der das bei der hoch eingeschätzten Bonner Fortuna unter Beweis stellen will (Sonntag, 15.15 Uhr). "Die Fortuna ist ein echter Gradmesser. Aber Angst haben wir nicht; nur am Defensivverhalten müssen wir noch arbeiten", erklärt Trainer Ralf Winiarz, der personell aus dem Vollen schöpfen kann.
Überwindung ist für die Kicker des SC Uckerath im Gastspiel beim SV Wachtberg (Sonntag, 15 Uhr) angesagt. Denn: "Wir sind zwar eine spielstarke Elf, aber in Wacht-berg ist vor allem Kampf gefragt", berichtet Coach Fatih Özyurt.
"Die Vorwochenniederlage in Siegburg wirft uns nicht um. Es werden weitere Rückschläge kom-men", gibt sich Sascha Mühlmann, Trainer des FSV Neunkirchen-Seelscheid, vor der Partie gegen den Oberkasseler FV (Sonntag, 15.15 Uhr, Breitscheid) kämpferisch. "Wir waren nicht clever und nicht bissig genug", hat er die Fehler seiner Elf erkannt. Neben André Mähringer (gesperrt) fällt auch Vincent Stöcker (Schultereckgelenksprengung) aus.
