Basketball-Bundesliga Telekom Baskets Bonn trennen sich von Trainer Jovovic

Update | Bonn · Nach acht Niederlagen in den bisherigen elf Bundesliga-Saisonspielen haben die Telekom Baskets Bonn ihren Cheftrainer Igor Jovovic mit sofortiger Wirkung beurlaubt.

 Die Baskets trennen sich von ihrem Trainer.

Die Baskets trennen sich von ihrem Trainer.

Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Der nächste Neuanfang: Nach dem erfolglosen Saisonstart haben sich die Telekom Baskets von Trainer Igor Jovovic getrennt. Wie der Basketball-Bundesligist am Montagabend mitteilte, betreut der bisherige Co-Trainer Chris O’Shea das Team vorerst – ob auch am Freitagabend im Auswärtsspiel bei den Niners Chemnitz, ist allerdings noch unklar. Unter Jovovic hat die Mannschaft acht ihrer bisherigen elf Liga-Saisonspiele verloren und steht damit in der Nähe der Abstiegsplätze auf Rang 14. Für die Bonner ist es nach dem Aus von Thomas Päch im vergangenen Februar und dem Abschied von Will Voigt im Sommer bereits der dritte Trainerwechsel in nur elf Monaten.

„Ich denke, es ist klar, dass sich erstens niemand so eine Situation wünscht und – zweitens – diese Situation sich nach dem tollen Saisonstart im Pokal, wo wir uns auf einem guten Weg wähnten, völlig überraschend entwickelte und auch verstetigte“, äußerte Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich in der Pressemitteilung. „Diese Situation habe ich als mentale Lähmung des Teams in entscheidenden Spielphasen wahrgenommen.“

Bestes Beispiel dafür war die 77:89-Niederlage am vergangenen Samstag im Heimspiel gegen Würzburg. Nachdem die Bonner die Gäste lange Zeit unter Kontrolle und Mitte des vierten Viertels noch mit 70:60 geführt hatten, brach das Team in der Schlussphase komplett ein – von Siegermentalität keine Spur. Auch bei den Niederlagen in Bayreuth (77:83) und Bamberg (66:80) gab die Mannschaft einen möglichen Sieg nach komfortabler Führung leichtfertig aus der Hand. „Die Qualität unserer Mannschaft spiegelt sich leider nicht in den Ergebnissen wider. Zu oft verlieren wir in entscheidenden Phasen des Spiels unsere Struktur und die Kontrolle über das Spiel. Durch den Wechsel auf der Trainerposition erhoffen wir uns, das unstrittig vorhandene Potenzial, welches die Mannschaft oft hat aufblitzen lassen, konstant abzurufen“, sagte Sportmanager Michael Wichterich am Montag.

Jovovic selbst sprach davon, dass man viele Chancen nicht genutzt habe, um in der Tabelle besser dazustehen. „Ich bin zuversichtlich, dass die Baskets das Potenzial haben, ihre Ziele zu erreichen. Die Trennung ist schade, aber ich wünsche dem Club und den Spielern viel Erfolg für ihr nächstes Spiel“, teilte der 38-Jährige mit.

Jovovic war erst im vergangenen Juli als Nachfolger von Will Voigt Coach der Baskets geworden. Zuvor hatte er eine Saison lang beim Bundesliga-Konkurrenten FC Bayern München als Co-Trainer gearbeitet. Auch beim Mitteldeutschen BC war er schon als Headcoach in der Bundesliga tätig. Sein Start bei den Bonnern war mit zwei Siegen im BBL-Pokal gegen Oldenburg (90:76) und Braunschweig (91:79) sowie einer unglücklichen Niederlage gegen den amtierenden Meister Alba Berlin (82:90) gelungen. In der Liga knüpfte die Mannschaft bislang allerdings zu selten an diese Leistungen an.

Für Jovovics Assistenten O’Shea ist die aktuelle Situation nichts Neues. Schon nach der Trennung von Predrag Krunic im Januar 2019 übernahm der US-Amerikaner den Trainerposten als Interimslösung; er führte die Baskets noch in die Playoffs, wo das Team im Viertelfinale in drei Spielen gegen Oldenburg ausschied. Auch nach dem Aus von Päch im Februar vergangenen Jahres wurde O’Shea kurzzeitig zum Headcoach befördert und rückte dann nach den Verpflichtungen von Voigt und Jovovic zurück ins zweite Glied.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Keine Perspektive mehr auf dem Hardtberg:
Ein Auftrag für alle
Kommentar zur Trennung der Baskets von Trainer JovovicEin Auftrag für alle
Aus dem Ressort