Beerdigung von Erna Neubauer in Beuel Ein Rheinkiesel geht mit auf die letzte Reise

Geislar · Beuels Ehren-Obermöhn Erna Neubauer ist am Donnerstag beerdigt worden. Die vielleicht bekannteste Persönlichkeit der Beueler Weiberfastnacht wurde 93 Jahre alt. Ein Rheinkiesel wird sie auf ihrer letzten Reise begleiten.

Neben dem Sarg steht ein großes Foto der Verstorbenen, Erna Neubauer.

Neben dem Sarg steht ein großes Foto der Verstorbenen, Erna Neubauer.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Familie von Erna Neubauer hat sich am Mittwoch sehr über die Wertschätzung gefreut, die der Verstorbenen bei der Beerdigung in Geislar zuteil wurde. Mitglieder zahlreicher Bonner und Beueler Vereine und Repräsentantinnen der Damenkomitees waren in die Pfarrkirche St. Joseph gekommen, um der ehemaligen Frontfrau der Weiberfastnacht adieu zu sagen.

Repräsentanten des Karnevals nahmen Abschied

Bonns Festausschusspräsidentin Marlies Stockhorst, Dieter Wittmann, Präsident des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel im Bund Deutscher Karneval, und Hans Hallitzky, Kommandant der Beueler Stadtsoldaten, erinnerten sich vor der Pfarrkirche nochmals an viele gemeinsame Erlebnisse mit Erna Neubauer, die von 1973 bis 1998 25 Jahre lang als Obermöhn der Beueler Weiberfastnacht die Tradition weit über die Grenzen Bonns hinaus bekannt gemacht hat.

Trauerrede von Pfarrer Michael Dörr

Pfarrer Michael Dörr beschrieb in seiner Trauerrede die Verstorbene: „Erna Neubauer konnte Menschen für den Karneval und fürs Ehrenamt begeistern. Sie war immer und für jeden da. Ihr zweiter Beruf war Vollblut-Karnevalistin.“

Die letzten Jahre hat Erna Neubauer im Adelheidisstift in Vilich verbracht. Bis zu ihrem 90. Lebensjahr wohnte sie noch alleine in dem Wohnhaus der Familie in der Pützchener Karmeliterstraße. Wer jemals von ihr Zuhause empfangen worden ist, war von den vielen Erinnerungen und Anekdoten überrascht. Karneval spielte in fast jedem Zimmer eine Rolle.

Zehn Enkel- und elf Urenkelkinder

Familie war Erna Neubauer immer wichtig. Und ihre Familie ist sehr groß: Fünf Kinder zehn Enkelkinder und elf Ur-Enkelkinder. Ehemann Franz, bei dem im Hintergrund viele Fäden zusammen gelaufen sind, starb leider sehr früh – im Jahr 2000.

Neben dem Karneval war Erna Neubauer aber auch noch in anderen Gesellschaftsbereichen aktiv: Sie war Mitbegründerin der CDU-Kleiderstube, war im Partnerschaftskomitee Beuel-Mirecourt, im Schützenverein in Pützchen und im Schiffer-Verein. Letzterer begleitete am Mittwoch den Trauerzug zum Friedhof mit Fahne und Abordnung. Am Grab dankte Käpt’n Reiner Burgunder, Vorsitzender des Schiffer-Vereins Beuel, der Verstorbenen für ihren unermüdlichen Einsatz im Ehrenamt. Als Wegbegleiter auf der letzten Reise warf Burgunder einen Rheinkiesel auf den Sarg Neubauers.

Viele Anwesende fanden es bedauerlich, dass Erna Neubauer nun nicht mehr das große Jubiläum – 200 Jahre Beueler Weiberfastnacht – in der Session 2023/24 miterleben wird. Sie hätte aus der Erinnerung sicherlich sehr viel dazu beitragen können.

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