Astrazeneca-Mangel Warteliste für Impftermine in Bonn wächst

Bonn · Wer sich Hoffnung gemacht hat, diese Woche einen freien Termin im Impfzentrum Bonn ergattern zu können, wird enttäuscht: Die Stadt muss alle 1600 noch verfügbaren Termine für Astrazeneca-Impfungen wegen zu geringer Liefermengen zurücknehmen.

 Die Stadt Bonn muss alle 1600 noch verfügbaren Termine wegen zu geringer Liefermengen von Astrazeneca zurücknehmen.

Die Stadt Bonn muss alle 1600 noch verfügbaren Termine wegen zu geringer Liefermengen von Astrazeneca zurücknehmen.

Foto: dpa/Nicolas Armer

Erst wurde der Impfstoff AstraZeneca wegen einiger Todesfälle nach Impfungen mit dem Serum ausgesetzt mit der Folge, dass auch in Bonn viele Impftermine abgesagt werden mussten. Jetzt musste die Stadt Bonn freie Impftermine zurücknehmen, weil die Liefermenge von Astrazeneca deutlich geringer ausgefallen war als der Bund dem Land NRW ursprünglich angekündigt hatte. Das erklärte Stadtsprecherin Monika Hörig dem GA am Dienstag auf Nachfrage.  

Davon betroffen sind unter anderem auch Erzieher- und Lehrkräfte, die bekanntermaßen mit Astrazeneca geimpft werden sollen und hofften, in dieser Woche einen freien Impftermin ergattern zu können. Wie viele von ihnen betroffen sind, kann die Stadt Bonn nicht sagen. Insgesamt hätten 1600 noch freie Impftermine bis einschließlich 28. März für die priorisierten Berufsgruppen im Impfzentrum zurückgenommen werden müssen, erklärte Frank Frenser, Sprecher der für die Organisation des Impfzentrums zuständigen Feuerwehr Bonn.  Zu diesen Berufsgruppen zählten unter anderem auch Ärzte, Physiotherapeuten und Mitarbeiter der Jugendhilfe. 580 dieser Personen seien nun auf eine Warteliste genommen worden und würden sofort informiert, sobald wieder Impfstoff für diese Gruppen zur Verfügung gestellt werde. Die Warteliste werde erweitert, wenn entsprechende Impfstoffmengen bereitstünden.

 Ungeachtet dessen würden alle über 80-Jährigen weiterhin mit dem Impfstoff von Biontech geimpft werden. Das betreffe auch Bürger des Rhein-Sieg-Kreises über 80, die sich seit Kurzem ebenfalls im Bonner Impfzentrum Termine geben lassen können, so Frenser.

 Der Stadt zufolge läuft auch die Impfung von Bonner Bürgern mit Pflegegrad 5 und 4 sowie maximal zwei Pflegenden in der eigenen Häuslichkeit mit Biontech wie geplant weiter. Diese Impfungen sollen bis Ende März abgeschlossen werden. Neben den Personen aus den Pflegegraden 4 und 5 können sich auch weitere bettlägerige Personen aus Bonn unter pflege.impfen@bonn.de melden, die das 80. Lebensjahr vollendet haben und in der Häuslichkeit, gemeinsam mit zwei Pflegenden, geimpft werden möchten.

Bisher sind in Bonn laut Presseamt 42.689 Erstimpfungen durchgeführt worden, davon 20.823 im Impfzentrum, sowie 17.943 Zweitimpfungen, davon 4.402 im Impfzentrum. Der Rückgang der Erstimpfungen vom 23. März gegenüber dem 22. März beruhe auf einer Bereinigung von zuvor mehrfach gemeldeten Zahlen, so das Presseamt.

Die Stadt Bonn teilte am Dienstag außerdem mit, sie wolle ihre Corona-Teststrategie ausweiten. Bisher würden vor allem besonders belastete Berufsgruppen der Stadtverwaltung wie Ordnungsaußendienst oder  Sozialarbeier regelmäßig getestet. Jetzt solle für alle Beschäftigten sowie Mandatsträgerinnen und Mandatsträger im Stadthaus möglichst mit Hilfe eines externen Anbieters ein Schnelltestzentrum eingerichtet werden. Voraussetzung sei allerdings, dass es ausreichend Tests am Markt gebe. 

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