Post will Dividende kräftig erhöhen

Bonner Unternehmen steigert Betriebsergebnis nach ersten neun Monaten um mehr als zehn Prozent - Fast die Hälfte des Umsatzes im internationalen Geschäft - Gewinn vor allem aus Monopolgeschäft

  Der Briefträger  in Deutschland bringt der Post nach wie vor den meisten Gewinn.

Der Briefträger in Deutschland bringt der Post nach wie vor den meisten Gewinn.

Foto: dpa

Bonn. (ap) Gute Nachrichten für die Aktionäre der Deutschen Post: Angesicht der florierenden Geschäfte will der gelbe Riese seine Dividende kräftig um 13,6 Prozent auf 50 Cent pro Aktie erhöhen. Finanzvorstand Edgar Ernst sagte am Donnerstag in Bonn: "Insgesamt steht der Konzern finanziell hervorragend da." Davon sollten auch die Aktionäre profitieren.

In den ersten neun Monaten steigerte der gelbe Riese sein Betriebsergebnis (Ebita) um 10,7 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Der Umsatz nahm um 9,7 Prozent auf 31,7 Milliarden Euro zu, wie aus dem in Bonn veröffentlichten Zwischenbericht hervorgeht. Der Konzerngewinn lag mit 890 Millionen Euro um 2,4 Prozent über dem Vorjahreswert.

Ausdrücklich bekräftigte der Konzern seine Ergebnisprognose für 2004. Danach soll das Betriebsergebnis (Ebita) des Vorjahres in Höhe von rund drei Milliarden Euro um bis zu 12,5 Prozent gesteigert werden. Dies entspräche rund 3,3 Milliarden Euro. Und auch danach soll es weiter aufwärts gehen. Im Jahr Jahr 2005 erwartet der Konzern ein Ebita von mindestens 3,6 Milliarden Euro.

Wichtigster Gewinnbringer ist nach wie vor der Briefbereich, der auch in den ersten neuen Monaten mit einem Ebita von 1,5 Milliarden Euro (minus 1,6 Prozent) den Löwenanteil des Gewinns erwirtschaftete.

Dabei gelang es der Post, Umsatzeinbußen im "normalen" Briefgeschäft in Deutschland durch den Ausbau des internationalen Geschäfts und der Direkt-Marketing-Aktivitäten mehr als auszugleichen.

Wachstumstreiber aber sind beim gelben Riesen vor allem die Sparten Express und Logistik, die nicht zuletzt durch zahlreiche Übernahmen wie den Kauf des US-Unternehmens Airborne mit hohen Wachstumsraten glänzten.

Im Logistikbereich steigerte der Konzern den Umsatz um 14,2 Prozent auf rund fünf Milliarden Euro. Das Ebita stieg sogar um 45,9 Prozent auf 197 Millionen Euro. Im Expressbereich legte der Umsatz um 25,1 Prozent auf 13 Milliarden Euro zu.

Das Ebita verbesserte sich hier um 13 Prozent auf 148 Millionen Euro. Die Sparte Finanzdienstleistungen, zu der die Postbank gehört, steigert ihr Betriebsergebnis um 40,4 Prozent auf 500 Millionen Euro.

Immer wichtiger wird für die Post dabei das Auslandsgeschäft, auf das in den ersten neun Monaten dieses Jahres bereit 47,7 Prozent des Umsatzes entfielen. Allerdings kostet die Auslandsexpansion die Post zur Zeit auch kräftig Geld.

So will die Post in den USA für da Tochterunternehmen DHL weitere Stützpunkte an der West- und Ostküste einrichten, um gegen die Konkurrenten United Parcel und Federal Express auf deren Heimatmarkt besser bestehen zu können. Außerdem soll das Marketing intensiviert und die Servicequalität verbessert werden.

Dafür muss die Post tief in die Tasche greifen. Wie berichtet, wird sich der Fehlbetrag für die Region "Americas" in diesem Jahr voraussichtlich von 300 auf bis zu 500 Millionen Euro erhöhen. Auch für das kommende Jahr ist ein Verlust von bis zu 300 Millionen Euro zu erwarten. Das geplante Erreichen der Gewinnschwelle verschiebt sich vom Jahr 2005 auf das vierte Quartal 2006.

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