Jahresbilanz Volksbank Köln-Bonn will mehr Geldautomaten mit anderen Instituten betreiben

Köln · 114 Geldausgabeautomaten betreibt die Volksbank Köln-Bonn. Sechs davon wurden im vergangenen Jahr gesprengt. Mit hohen Investitionen versucht die Genossenschaftsbank, die Kriminellen an weiteren Taten zu hindern. Gitter vor freistehenden Automaten sollen eine neue Hürde sein. Mit dem Geschäftsjahr ist die Bank zufrieden

Die Volksbank Köln-Bonn ist mit dem Geschäftsjahr zufrieden.

Die Volksbank Köln-Bonn ist mit dem Geschäftsjahr zufrieden.

Foto: Benjamin Horn

Wenn da nicht das leidige Thema mit den Geldautomatensprengungen wäre, wäre der Chef der Volksbank Köln-Bonn, Jürgen Pütz, mit dem Geschäftsjahr 2022 sehr zufrieden. Sechs Mal machten sich Kriminelle im vergangenen Jahr an den Automaten der Genossenschaftsbank zu schaffen. Darunter war beispielsweise der gemeinsam mit der VR-Bank betriebene Standort in Röttgen. „Wir investieren hohe Summen in die Sicherheit“, betont Pütz. Künftig will die Volksbank, die ihre Geschäftstätigkeit neben Köln und Bonn auch auf den Rhein-Sieg-Kreis erstreckt, mehr Automaten gemeinsam mit anderen Geldinstituten betreiben. Gespräche mit den Sparkassen laufen. Denn zu den höheren Sicherheitsrisiken kommt die abnehmende Wirtschaftlichkeit der Geldautomaten. Die Transaktionen seien innerhalb von drei Jahren um 25 Prozent zurückgegangen, berichtete Vorstandsmitglied Volker Klein.

Mehr Kredite

Das Kreditvolumen der Volksbank Köln-Bonn wuchs um 4,8 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Insgesamt sagte die Volksbank 2022 neue Kredite in Höhe von 1,54 Milliarden Euro zu. Die höheren Bauzinsen führten zu einer Dämpfung der Nachfrage am Immobilienmarkt und damit der Baufinanzierung. Das Baufinanzierungsgeschäft liege in den ersten Monaten dieses Jahr um 15 bis 20 Prozent unter dem Vorjahr, sagte Vorstandsmitglied Jürgen Neutgens. Bewährt habe sich, dass bereits in der Vergangenheit bei der Kreditvergabe mögliche Zinserhöhungen berücksichtigt wurden, sodass bei Anschlussfinanzierung keine Probleme für Kunden zu erwarten seien. Trotz der geringeren Nachfrage sei der Wunsch nach dem Eigenheim unverändert da, sagte Pütz. Er rechnet deshalb damit, dass sich die Nachfrage nach Immobiliendarlehen relativ zügig wieder erholt.

Höhere Nachfrage nach längerfristigen Anlagen

Stabil zeigt sich bei der Volksbank die Entwicklung der Einlagen mit fünf Milliarden Euro. Spürbar sei die Nachfrage nach längerfristigen Anlagen, wie Termineinlagen und Sparbriefe, gestiegen, so Klein. Einschließlich der Anlagen und Kredite bei Verbundpartnern (Union Investment, Bausparkasse Schwäbisch Hall und R+V) betreute die Volksbank Köln-Bonn Ende 2022 insgesamt ein Kundenvolumen von 13,1 Milliarden Euro. Das Provisionsergebnis lag mit 49 Millionen Euro um 6,9 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Hauptgrund seien höhere Erträge im Zahlungsverkehr sowie ein gutes Wertpapiergeschäft. Hinzu kommt eine Renaissance der Bausparverträge.

Der Zinsüberschuss erhöhte sich deutlich im Vorjahresvergleich um 16,1 Prozent auf 88,9 Millionen Euro. Die Bilanzsumme stieg um 3,9 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Gegen die steigenden Zinsen habe sich das Institut immer abgesichert.

Weniger Beschäftigte

Die Verwaltungsaufwendungen der Volksbank Köln-Bonn sind 2022 um 9,5 Prozent gestiegen. Als Ursache nannte Pütz höheren Ausgaben für die Sicherheit an Geldautomaten, für mobiles Arbeiten sowie einen erhöhten Bargeldbedarf nach der Corona-Zeit. Der Jahresüberschuss lag bei 9,5 Millionen Euro um fünf Prozent höher als im Jahr zuvor. Die Volksbank Köln-Bonn schlägt der Vertreterversammlung eine Dividende von 2,5 Prozent vor. Die Anzahl der Beschäftigten ist zum Vorjahr um 3,8 Prozent gesunken auf 740 Personen. Die Genossenschaftsbank nutzt die normale Fluktuation, um den Personalbestand sukzessive zu reduzieren. Im März hatte die Genossenschaftsbank die Filialen in Oberkassel, Kessenich, Holzlar und Stieldorf geschlossen. Bornheim ist wegen eines Umbaus vorübergehend geschlossen, sodass die Volksbank derzeit 32 Filialen geöffnet hat.

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