Spendenaktion des Anatomischen Instituts in Bonn Ein Foto mit Büste für die Ukraine

Bonn · Das Anatomische Institut in Bonn sammelt Geld für die Ukrainehilfe der „Ärzte ohne Grenzen“. Spendenwillige können sich mit der Büste der früheren Direktors Johannes Sobotta fotografieren lassen.

 In Aktion: Dr. Britta Eiberger fotografiert Anatomie-Professor Ben Odermatt neben der Büste des früheren Institutdirektors Johannes Sobotta.

In Aktion: Dr. Britta Eiberger fotografiert Anatomie-Professor Ben Odermatt neben der Büste des früheren Institutdirektors Johannes Sobotta.

Foto: Benjamin Westhoff

Als Wladimir Putin vor viereinhalb Wochen mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine begann, war für Dr. Britta Eiberger schnell klar: Auch wir müssen etwas tun, um den Menschen in der Ukraine zu helfen. „Wir“ heißt in dem Fall das Anatomische Institut des Universitäts­klinikums Bonn. Dort arbeitet die Molekulargenetikerin, unterrichtet, prüft und betreut Studenten. Zusammen mit ihrer Kollegin Dr. Stefanie Schliwa entwickelte ­­Eiberger die Idee für die Spendenaktion „Ein Portrait mit Sobotta“ zugunsten der Ukrainehilfe der „Ärzte ohne ­­Grenzen“.

Am Donnerstag war es zum ersten Mal soweit: In der imposanten Säulenhalle der Alten Anatomie an der Nussallee machte die begeisterte Fotografin Eiberger Bilder von Spendenwilligen – und zwar neben und mit der Büste, die dort an Johannes Sobotta erinnert. Der gebürtige Berliner (1869-1945) begründete den bekannten Anatomieatlas, der heute noch immer zu den Standardwerken in dieser Disziplin gehört. Er war von 1919 bis zu seiner Emeritierung 1935 Direktor des Anatomischen Instituts in Bonn.

Viele Besucher und Angehörige des Instituts posierten nun mit der Sobotta-Büste, für eine Spende von mindestens 15 Euro für die „Ärzte ohne Grenzen“, die in der Ukraine medizinische Hilfe für die Opfer des Krieges leisten. Die Fotos können sie sich mithilfe eines QR-Codes ein paar Tage später – datenschutzkonform – über eine Plattform herunterladen.

An diesem Donnerstag gibt es in der Alten Anatomie erneut die Möglichkeit, ein Erinnerungsfoto „mit Sobotta“ zu bekommen. Eiberger ist dann wieder mit ihrer Kamera dort und ausgesprochen optimistisch: „Wir haben schon mit dem ersten Tag unser ursprüngliches Spendenziel von 1000 Euro erreicht. Jetzt haben wir es auf 1500 hochgesetzt“, sagt sie.

Obwohl die Wissenschaftlerin selbst noch nie in der Ukraine war, hat sie doch eine Beziehung zu dem Land. Einer ihrer ehemaligen Studenten, und inzwischen guter Freund, der bereits als Kind aus der Ukraine nach Deutschland kam, hat noch einen Teil seiner Familie in der Großstadt Tschernihiw.  Auch sie wird von Putins Truppen angegriffen. „Er macht sich riesige Sorgen“, sagt Eiberger. 

Die zweite Spendenaktion „Ein Portrait mit Sobotta“ findet am Donnerstag, 31. März, von 12 bis 16 Uhr in der Alten Anatomie, Nussallee 10, Bonn, statt. 

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