Trauma-Versorgung im Ahrtal Klinik bietet 20 stationäre Betten in Ausweichquartier an

Ahrweiler · Der Bedarf an psychologischer Betreuung im Ahrtal ist groß. Doch auch die Kliniken sind von der Flut betroffen und daher fehlen Betten und Therapieräume. Die Ehrenwall´sche Klinik kann nun 20 Personen stationär in einer Ausweichunterkunft in Maarheide unterbringen und betreuen.

 Gesundheitsminister Clemens Hoch übergibt den Förderbescheid für die Mietkosten in Maarheide an Susanna Smolenski, die Eigentümerin der Ehrenwall´schen Klinik (beide Mitte).

Gesundheitsminister Clemens Hoch übergibt den Förderbescheid für die Mietkosten in Maarheide an Susanna Smolenski, die Eigentümerin der Ehrenwall´schen Klinik (beide Mitte).

Foto: Martin Gausmann

Gesundheitsminister Clemens Hoch übergab heute der Ehrenwall´sche Klinik einen ersten Bewilligungsbescheid in Höhe von rund 7 400 Euro monatlich aus dem Fonds der Wiederaufbauhilfe. Diese Gelder sollen die monatlichen Mietkosten für das Hotel Maarheide in Niederdürenbach decken, wo die Klinik interimistisch die stationäre Versorgung mit 20 Betten anbieten kann.

Darin sehe der Minister auch ein „wichtiges Zeichen für die Trauma-Versorgung im Ahrtal.“ Der Bedarf an stationärer Betreuung sei groß – es gebe schon eine Warteliste für die wenigen Betten, so Heike Heideck, eine Mitarbeiterin der Klinik. Der Weiterbetrieb der Klinik am Standort in Ahrweiler ist aufgrund der Flutkatastrophe derzeit nicht möglich. Vor allem der Anschluss an Gas, Wasser und Strom sei weiterhin das Hauptproblem für die Wiederaufnahme des normalen Klinikbetriebs mit knapp 200 Betten für die Erwachsenenpsychiatrie und 30 tagesklinischen Plätzen.

Ausweichquartiere stehen zur Debatte

Dass der Bedarf an psychologischer Betreuung aktuell zugenommen habe, zeigten auch die fünf im ganzen Ahrtal kurzfristig errichteten Institutsambulanzen. „Unsere Mitarbeiter sagen uns, dass immer mehr Leute hier hin kämen – vor allem Flutopfer, die über ihre traumatischen Erfahrungen sprechen wollen“, so Susanna Smolenski, die Eigentümerin des Betriebs.

„Es ist ein kleiner erster Schritt, aber er zeigt: der Blick geht nach vorn“, so Gesundheitsminister Hoch weiter, der sich vor Ort erneut über den Zustand der Klinik informierte. Die Ehrenwall´schen Klinik in Ahrweiler war die von der Flutkatastrophe am stärksten betroffene Klinik im Ahrtal. Die Kernsanierung des ursprünglichen Hauptgebäudes und ein Wiederaufbau der Außenhäuser sind notwendig. „Die Antragstellung muss so unbürokratisch wie möglich gestaltet werden und wir müssen und wollen den Menschen so schnell wie möglich helfen“, so Hoch weiter. Er sei sicher, wenn weitere Ausweichquartiere gefunden werden könnten, dass auch dafür Ausgleichszahlungen erfolgen könnten. Aktuell sei man mit dem St. Josef-Krankenhaus in Adenau im Gespräch.

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