Honnefer Fußballverein Ein Königreich für einen neuen Kunstrasen

Bad Honnef · Der alte Kunstrasen des HFV an der Schmelztalstraße ist inzwischen ein wahrer Flickenteppich mit Stolpergefahr. Jetzt will der Verein einen neuen legen lassen, ist dafür aber auf Unterstützung und Spenden angewiesen.

 Der HFV braucht dringend einen neuen Kunstrasen. Unser Foto zeigt eine Spielszene gegen Germania Windeck.

Der HFV braucht dringend einen neuen Kunstrasen. Unser Foto zeigt eine Spielszene gegen Germania Windeck.

Foto: Wolfgang Henry

Der Kunstrasen auf dem Sportplatz des Honnefer Fußballvereins (HFV) an der Schmelztalstraße ist mittlerweile „Flickenteppich“ und Stolperfalle. Plattgetrampelt in 15 Jahren emsigen Trainings- und Spielbetriebs hat er das Ende seiner Lebensdauer erreicht. Da helfen keine notdürftigen Reparaturen mehr - der 2008 gelegte grüne Belag ist trotz regelmäßiger Pflege altersschwach und muss weg.

Der HFV-Vorstand mit Martin Brinsa, Stephan Göckeler und Markus Osterbrink gibt die Marschrichtung vor: In diesem Sommer wird ein neuer Rasen gelegt. Konkret: Am 17. Juli startet das Unternehmen, das bereits Rasen Nummer eins auftrug, mit den Arbeiten. „In zwei, drei Wochen liegt der Rasen komplett“, so Stephan Göckeler bei der Vorstellung der Pläne. Pünktlich zu Beginn der Saison 2023/24 Anfang August soll alles fertig sein.

Die Herzen schlagen in Grün-Weiß

Bei jedem aus diesem Führungstrio schlägt das Herz offensichtlich in grün-weißem Takt. Einmal HFV, immer HFV. Diesen Teppich gibt es nicht auf dem Basar, er ist vielmehr mit enormen Kosten im sechsstelligen Bereich verbunden. Und der Verein schultert das Projekt, obwohl er gerade in dieser Saison fußballerisch nicht auf Rosen gebettet ist, die Erste Mannschaft die Landesliga verlassen muss. „Gleichwohl packen wir das Projekt an, wir glauben alle an die Zukunft, das ist ein positives Signal“, betonte Stephan Göckeler. „Wir streben den direkten Wiederaufstieg an.“

„Das ist eine Investition in unsere Infrastruktur, wir möchten weiterhin gute Bedingungen für attraktiven Fußballsport in Bad Honnef bieten“, betonte Martin Brinsa. Wie bereits 2008 muss der HFV die Kosten für den Teppich selbst tragen. Und die belaufen sich auf eine stolze Summe zwischen 260.000 bis 270.000 Euro.

Vor 15 Jahren mussten, damals noch unter Leitung von Lothar Paulsen, sogar mehr als 600.000 Euro investiert werden. Denn der alte holprige Ascheplatz, den der 1919 gegründete Honnefer Fußballverein 1932 bezogen hatte und der später bei Regen zur Seenlandschaft wurde, musste komplett saniert werden, bevor der Kunstrasen aufgelegt wurde. Hinzu kamen ein neuer Zaun, neue Tore, ein neuer Zugang zum Jugend-/Vereinsheim, das für 50.000 Euro renoviert wurde.

Ein ziemlicher Kraftakt

„Ein Riesenkraftakt“, erinnern sich die Vorstandsmitglieder. Und das gilt auch für die aktuelle Maßnahme. Denn die Kosten muss der Verein komplett selbst finanzieren. „Öffentliche Mittel stehen nicht zur Verfügung. Dies stellt in Deutschland einen absoluten Ausnahmefall dar, da die meisten Sportstätten der öffentlichen Hand gehören und von ihr unterhalten und ersetzt werden. In Bad Honnef-Tal ist das anders. Daher sehen wir uns in der Verantwortung, zu handeln und den Belag zu erneuern.“

Der HFV-Vorstand hat in den vergangenen Jahren Rücklagen von 100.000 Euro gebildet, die aber bei weitem nicht ausreichen. Göckeler: „Für die weitere Finanzierung von circa 160.000 Euro ist der Verein daher auf einmalige oder laufende Spenden angewiesen. Um das Projekt gleichwohl zeitnah umzusetzen, wird der HFV die Deckungslücke zunächst über eine Fremdfinanzierung abbilden und sie über die kommenden Jahre zurückführen. Die Fremdfinanzierung ist bereits gesichert.“

Neben der finanziellen Unterstützung hoffen die Grün-Weißen auch auf Helfer, erläuterte Markus Osterbrink, um die Heimstätte des Fußballs im Honnefer Tal zu sichern und weiterhin gute Bedingungen für attraktiven Fußball zu haben. Da bietet der HFV quasi für jedes Talent einen Tummelplatz. Für das sportliche Umfeld sind Trainer oder Betreuer willkommen. Praktische oder organisatorische Tätigkeiten müssen geleistet werden - gefragt ist etwa Hilfe bei der Pflege der Platzanlage, in der vereinseigenen Gastronomie, bei der Renovierung des Jugendheims oder bei der Organisation des Spiel- und Trainingsbetriebes.

Künftig soll es monatliche Fußball-Stammtische im „Eckfähnchen“ geben, zu dem interessierte Fußball-Fans eingeladen sind. Auftakt ist am Freitag, 26. Mai, 19.30 Uhr.

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