Broschüre „Bauen und Energie“ Sankt Augustin veröffentlicht Fahrplan für den Klimaschutz

Sankt Augustin · Von regenerativen Energien, über energetische Sanierungen bis zum Neubauprojekt – mit ihrer neu aufgelegten Broschüre „Bauen und Energie“ gibt die Stadt Sankt Augustin einen Fahrplan für den Klimaschutz an die Hand.

 Mit der neuen Broschüre in der Hand stehen Susanne Adamek-Hoeken, Marcus Lübken (Mitte) und Rainer Gleß auf dem Dach des Huma-Centers.

Mit der neuen Broschüre in der Hand stehen Susanne Adamek-Hoeken, Marcus Lübken (Mitte) und Rainer Gleß auf dem Dach des Huma-Centers.

Foto: Dylan Cem Akalin

Riesige silbrig-glänzende Apparaturen stehen zwischen dem herbstlichen Polster aus Steingarten-Pflanzen. Das Dach der Huma Shoppingwelt Sankt Augustin ist voller Technik, die hilft, die Luft in den Shops darunter auszutauschen, zu wärmen oder zu kühlen. „Das geschieht über Kreuzwärmetausch“, erklärt Thorsten Lanzrath. Der Haustechniker von der Wisag-Gruppe wartet und betreut die aufwendige Anlage, die unter Umweltgesichtspunkten wohl Vorbildcharakter hat, wie Sankt Augustins Erster Beigeordneter Rainer Gleß betont. Deshalb stellte er dort gemeinsam mit Susanne Adamek-Hoeken von der Stabsstelle im Baudezernat und Stadtwerkechef Marcus Lübken eine Neuauflage der Broschüre „Bauen und Energie“ vor, mit der die Stadtverwaltung unter anderem über den Fahrplan für den Klimaschutz informiert.

„Wir wollen vielfältige Informationen bieten, was technisch möglich ist, damit jeder seinen Beitrag zum Klimaschutz beitragen kann“, sagte Gleß. Durch eine Modernisierung der Energieversorgung und Heizung ließen sich nicht nur Kosten reduzieren, sondern auch das Klima schonen. Das Einkaufszentrum habe beispielsweise seinen maximalen Jahresverbrauch damit auf ein Gigawatt reduziert. Lübken betonte, dass die Stadtwerke individuelle Beratungen anböten, weil die Kosten und der Eigenanteil stark vom Objekt und dem Förderprogramm abhingen.

Hilfe durch den Dschungel der Fördermöglichkeiten

„Wir helfen Bauherren durch den Dschungel der Fördermöglichkeiten“, sagte der Geschäftsführer. Dabei böte sein Haus auch Quartierslösungen an. Die 141 Wohneinheiten im Neubaugebiet „Im Rebhuhnfeld“ würden beispielsweise durch ein hochmodernes, gasbetriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW), das mit Wärmespeichern ausgerüstet ist, versorgt. Und die Stadtwerke betrieben vier Photovoltaik-Anlagen sowie ein Solarpotenzial-Kataster, über das jeder Anwohner leicht herausfinden könne, ob sich die Lage seines Hausdachs für die Installation einer Photovoltaik-Anlage eigne.

Die Stadtwerke seien ja so etwas wie der korrespondierende Arm für die politischen Ziele der Stadt, sagte Gleß und verwies auf das Integrierte Klimaschutzkonzept, das der Umweltausschuss 2017 verabschiedet habe. Darin sei ein Maßnahmefahrplan der Stadtverwaltung zur Erreichung der Klimaschutzziele definiert. Diesen Fahrplan findet man in der Broschüre ebenso wie Ansprechpartner für eine Energieberatung und eine Übersicht über regenerative Energien. Es gibt Tipps für Neubauprojekte und zur energetischen Sanierung und jede Menge Kontakte zu Beratungsinstitutionen.

Unterdessen demonstrierte Lanzrath, wie die abgehende Luft als Energie genutzt werden kann. Dass sich nicht jeder eine solch ausgeklügelte Anlage wie Huma leisten kann, die ständig von fünf Mitarbeitern überwacht und gewartet wird, liegt auf der Hand. „Die Broschüre zeigt aber auch einfache Möglichkeiten, die jeder Einzelne umsetzen kann“, so Gleß.

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