Troisdorfer Künstler gestaltet Wandkalender Josef Hawle beendet seine künstlerische Laufbahn

Troisdorf · Hauswände, Busse, die Mondorfer Fähre – die naiv-realistischen Gemälde von Josef Hawle scheinen überall präsent zu sein. 1988 entwarf der Troisdorfer Künstler gar das Cover für Herbert Grönemeyers Album „Ö“. Nach mehr als 40 Jahren will er sein künstlerisches Schaffen nun beenden.

 Ein echter Hawle: Bürgermeister Alexander Biber (rechts) und VR-Bank-Vorstand Ralf Löbach (links) freuen sich über die Aktion mit dem Künstler Josef Hawle.

Ein echter Hawle: Bürgermeister Alexander Biber (rechts) und VR-Bank-Vorstand Ralf Löbach (links) freuen sich über die Aktion mit dem Künstler Josef Hawle.

Foto: Hans-Werner Klinkhammels

Josef Hawle meint es ernst. „Nein, ich werde daraus keine PR-Aktion machen. Zurücktreten und dann ein Comeback feiern – das ist nicht mein Ding“, sagt der Troisdorfer Künstler. Nach mehr als 40 Jahren soll nun Schuss sein mit der Kunst. Er will seine seine Schaffensphase ausklingen zu lassen.

Im Laufe seines kreativen Wirkens hat Hawle einen ganz eigenen Stil entwickelt, der seine Werke unverkennbar und charakteristisch macht. Naiv-realistisch nennt sich das, was er auf die Leinwand, aber auch auf Hauswände, Objekte, Skulpturen bringt. Auch auf Tassen, Dosen, Bussen, Fähren und lebensgroßen Kuhskulpturen sind seine Bilder verewigt.

Auf einige Entwürfe und Bilder ist Josef Hawle besonders stolz. Dazu gehört der von ihm bemalte „Berliner Bär“ für die Südafrikanische Botschaft in Berlin wie auch das Zeppelin-Modell in der Zeppelinabflughalle in Friedrichshafen am Bodensee – und natürlich das Cover für Herbert Grönemeyers 1988 erschienenen Album „Ö“.

Daneben hat Hawle aber auch ein Faible für Kalender. Viele davon hat er in seiner Schaffenszeit schon gestaltet oder zumindest mitgestaltet. Einer seiner Partner ist etwa die VR-Bank Rhein-Sieg, die ihn als „Wiederholungstäter“ schon mehrfach verpflichtet hat. Und kurz vor dem Ende seiner künstlerischen Laufbahn hat er nun für die Bank einen großen Wandkalender entworfen, dessen Verkaufserlös der Aktion „Lohmar hilft“ für die Flutopferhilfe zu Gute kommt. Er zeigt zwölf farbenfrohe Motive mit markanten Gebäuden und Plätzen aus dem Geschäftsgebiet der VR-Banken Rhein-Sieg und Bonn.

Verkaufserlös kommt Flutopfern zu Gute

5000 Exemplare sind gedruckt, die für je fünf Euro verkauft werden. „Den kompletten Verkaufserlös werden wir verdoppeln und somit zehn Euro pro Stück für die Betroffenen der Flutkatastrophe spenden“, sagt Ralf Löbach. Das Vorstandsmitglied der VR-Bank ließ sich ebenso wie Troisdorfs Bürgermeister Alexander Biber ein Exemplar des Kalenders vom Künstler signieren. „Der wird bei mir im Büro an der Wand hängen“, verkündete der Bürgermeister. Auch er kann nicht glauben, dass Hawle, der als Künstler und Designer seit 1986 freiberuflich tätig ist, die Malerei nun „an den Nagel hängen“ wird.

„Ich bin bald 74 Jahre alt, man muss wissen, wann man aufhören sollte“, sagt der Künstler selbst dazu. Auch wenn das künstlerische Schaffen im Grunde schon immer ein Teil seines Lebens ist. So hat er in früheren Jahren auch Saxophon und Keyboard in einer Band gespielt. Hawle berichtet, dass er oft gefragt wurde, warum er nicht auch politisch aktiv in einer Partei sei. Eine Erklärung hat er direkt parat: „Ich hätte nie in die Politik gehen können, denn ich bin immer ehrlich und sage die Wahrheit“.

Der Kalender ist in allen Filialen der VR-Bank Rhein-Sieg und ihres Fusionspartners VR-Bank Bonn erhältlich. Hawle bietet Signierstunden: am Montag, 25. Oktober von 16 Uhr bis 18 Uhr im Regionalcenter in Siegburg, Europaplatz 10-12, und am Donnerstag, 28. Oktober, von 16 Uhr bis 17.30 Uhr in der Geschäftsstelle Troisdorf-Spich, Kochenholzstr. 15-19.

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