Forderungen von CDU und Grünen Der Kreis ist gegen eine Buslinie für die Bornheimer Rheinorte

Bornheim · CDU und Grüne wollen eine Busverbindung für die Bornheimer Rheinorte einrichten. Der zuständige Rhein-Sieg-Kreis lehnt das aber ab – aus gleich mehreren Gründen.

 Ein Bus der Linie 818 am Roisdorfer Bahnhof.

Ein Bus der Linie 818 am Roisdorfer Bahnhof.

Foto: Axel Vogel

Der Rhein-Sieg-Kreis weist Vorstöße der CDU sowie der Grünen aus Bornheim zu Änderungen im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) zurück. Beide Fraktionen hatten unabhängig voneinander einen Ausbau des Busverkehrs in den Rheinorten gefordert, sind bei der für den ÖPNV zuständigen Kreisverwaltung allerdings nicht auf offene Ohren gestoßen.

Das geht aus den Unterlagen der Stadtverwaltung für die nächste Sitzung des Mobilitäts- und Verkehrsausschusses hervor. Die Stadt hatte die Anträge der Politik an den Kreis zur Prüfung weitergeleitet.

Weitere Verbindung zwischen den beiden Bahnhöfen

Der CDU geht es um eine Buslinie durch die Bornheimer Rheinorte, die die Bahnhöfe in Roisdorf und Sechtem verbindet. Die Ansicht der Kreisverwaltung dazu ist allerdings unmissverständlich. Die Einführung einer solchen Buslinie sei „nicht sinnvoll“, heißt es in der Stellungnahme der Kreisverwaltung, die in den Sitzungsunterlagen nachzulesen ist.

Der Kreis weist in seiner Begründung darauf hin, dass die Rheinorte durch die Stadtbahnlinie 16 gut angebunden seien und in Hersel die Buslinie 818 in Richtung Bornheim genommen werden könne. „Vor diesem Hintergrund verfügen die Bornheimer Rheinorte für Ortslagen dieser Größenordnung über eine im kreisweiten Vergleich hervorragende ÖPNV-Anbindung“, heißt es vom Kreis weiter.

Überdies bräuchten Reisende aus den Rheinorten mit einem solchen Bus, wie er von der CDU gefordert wird, – und weiter mit der Eisenbahn – nach Berechnungen des Kreises rund 30 Minuten nach Bonn sowie rund 45 Minuten nach Köln. Das brächte für die Passagiere keine Fahrtzeitvorteile, für die ÖPNV-Verantwortlichen allerdings einen „erheblichen betrieblichen Mehraufwand“, so der Kreis weiter.

Gegen eine Ringbuslinie

Ebenso als „nicht sinnvoll“ erachtet der Kreis die Idee der Grünen, die Linie 818 zu einer Ringbusline auszubauen, die dann von Sechtem über Wesseling, Widdig und Uedorf zurück nach Hersel führe. Eine solche Ringlinie bräuchte nach Darstellung des Kreises rund 120 Minuten, wäre auf den einzelnen Abschnitten sehr ungleichmäßig ausgelastet und noch schwerer mit dem Stadt- und Eisenbahnverkehr zu verknüpfen als es bei der 818 schon jetzt der Fall ist.

Vielmehr schlägt der Kreis vor, den Takt der Linie 818 mittelfristig auf einen 20-Minuten-Takt auszubauen. Einen solchen Ausbau müsste die Stadt Bornheim ebenso mitfinanzieren, wie einen weiteren Vorstoß der Grünen, dem die Kreisverwaltung immerhin offen gegenübersteht. Den Grünen geht es nämlich auch darum, mit der Kleinbuslinie 745 (Bornheimer Berghüpfer) weitere Bereiche von Waldorf und Bisdorf, das zu Brenig gehört, anzubinden. Eine Verlängerung der Linie 745 über Bisdorf und Brenig nach Bornheim und gegebenenfalls Roisdorf werde grundsätzlich unterstützt, so der Kreis. Ein Konzept dafür solle der Politik zum Jahresende 2022 vorgelegt werden.

Für die Finanzierung des Nahverkehrs in Bornheim, jenseits der Ticketeinnahmen, sind Stadt und Kreis anteilig zuständig: über die allgemeine Kreisumlage sowie über die sogenannte ÖPNV-Umlage. Letztere beträgt für Bornheim derzeit mehr als zwei Millionen Euro jährlich.

Der Mobilitäts- und Verkehrsentwicklungsausschuss tagt am Mittwoch, 8. Dezember, ab 18 Uhr im Bornheimer Ratssaal. Es gelten Maskenpflicht und die 3G-Regel.

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