Folgen des Starkregens in Bornheim Mühlenbach frisst Krater in einen Garten in Brenig

Bornheim-Brenig · Der Starkregen Mitte Juli verwandelte auch den Breniger Mühlenbach in einen reißenden Fluss. Die Anwohner erwarten nun einen besseren Hochwasserschutz. Einer von ihnen hat aber ein besonderes Problem.

 Einen Krater hat der Breniger Mühlenbach unterhalb des Gartenhäuschens von Adam Obstoj gerissen.

Einen Krater hat der Breniger Mühlenbach unterhalb des Gartenhäuschens von Adam Obstoj gerissen.

Foto: privat

In trockenen Sommern plätschert der Mühlenbach von der Breniger Höhe hinunter nach Bornheim. Er schlängelt sich durch zahlreiche Gärten, ist Teil einer Idylle mitten im bebauten Gebiet. Am 14. Juli dieses Jahres wurde nach dem Starkregen aus dem Rinnsal ein reißender Bach, der Gärten über- sowie ein Gartenhäuschen und einen Parkplatz unterspülte.

Das Bachbett konnte die Wassermassen einfach nicht mehr aufnehmen. Sie flossen von den Feldern oberhalb von Brenig ins Tal. Die Landschaft bildet dort zwischen Römerhof und dem Hof Apfelbacher fast eine Art Trichter. Von dort floss Wasser in den Mühlenbach. Das Auffangbecken am Entenfang war schnell voll und lief über.

Ein Teil des Parkplatzes ist gesperrt

Im Garten von Brigitte Breuer-Hofmann fraß der Bach das Ufer an. Es ist nun einsturzgefährdet. Sie hat den Bereich mit rotem Flatterband abgesperrt. Der komplette Garten wurde etwa 20 Zentimeter überflutet. Nur 40 Meter weiter hat der Mühlenbach das hölzerne Gartenhäuschen von Adam Obstoj nahezu unterspült.

Das Häuschen steht zwar noch. Aber es ist nicht erkennbar, wie stabil das Erdreich noch ist. Unterhalb des Häuschens hat sich ein Krater gebildet. Weiter talwärts, an der Straße Klippe, hat die Flut die Stützmauer eines Parkplatzes unterspült. Ein Teil des Parkplatzes ist gesperrt. Der Bach ist unterhalb der Klippe fast zugewachsen. Starke Äste ragen ins Bachbett.

Zusammen mit Brenigs Ortsvorsteher Wilfried Hanft äußern die betroffenen Anlieger Kritik am Wasserverband Südliches Vorgebirge, der für den Mühlenbach zuständig ist. „Seit dem Hochwasser ist nichts passiert“, sagt Hanft.

Häuschen nicht genehmigt

Er vermisse vom Verband Maßnahmen für den Fall eines weiteren Hochwassers, obwohl er die Verantwortlichen darauf hingewiesen habe, führt der Ortsvorsteher weiter aus. So sei das Bachbett immer noch nicht freigeschnitten worden. Stämme, Äste und Unrat seien nicht entfernt worden. „Wir wollen endlich wissen, wie es weitergeht“, sagt Brigitte Breuer-Hofmann. Die Anlieger alleine hätten ja gar nicht die Gerätschaften, um die abgebrochenen Uferkanten abzusichern.

Irmgard Mohr ist Geschäftsführerin des Wasserverbandes Südliches Vorgebirge. Sie sagt, das Gartenhäuschen von Adam Obstoj dürfe dort gar nicht stehen. Der Bebauungsplan ende hinter den Häusern. Daher stehe das Häuschen im Außenbereich und hätte als bauliche Anlage genehmigt werden müssen.

Sie werde den Eigentümer nun auffordern, die Reste des Häuschens abzutragen, so Mohr. Man werde das durch die Flut ausgespülte Loch indes nicht wieder verfüllen, sondern das Ufer abflachen. Denn der Bach benötige mehr Raum.

Bach soll langsamer fließen

Der Verband habe direkt nach der Flut eine Firma beauftragt, größere Brocken Schwemmgut aus dem Bach zu entfernen, so Mohr. „Aber wir kommen nicht an alle Stellen zu Fuß ran“, beschreibt sie den schwer zugänglichen Bachverlauf.

Im August habe man sich den Bach mit Vertretern eines Ingenieurbüros angeschaut und die Schäden dokumentiert. Nun solle die ausgeschwemmte Sohle wieder aufgefüllt werden – und zwar mit Findlingen als Querriegel. So soll auch die Fließgeschwindigkeit verringert werden. Im Moment laufe die Kostenschätzung, die Wasserverband hoffe auf Landeszuschüsse. An die Umsetzung der Maßnahme sei eventuell im Frühjahr 2022 zu denken, so Mohr

Die Stellplätze neben dem Wohnhaus an der Straße Klippe müssen laut Mohr verlegt werden. Sie müssen mindestens drei Meter von der Stützmauer entfernt sein. Auch deren Standsicherheit werde aber noch geprüft.

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