Streit mit Verdi um offene Sonntage Läden in Meckenheim sollen an vier Sonntagen öffnen

Meckenheim · Der Meckenheimer Verbund und die Stadt wollen die Folgen der Corona-Pandemie für die örtlichen Geschäftsleute abmildern. Am Mittwoch sind die vier Sonntage Thema im Ausschuss.

 Vier verkaufsoffene Sonntage - wie hier am Neuen Markt - möchte die Stadt Meckenheim in diesem Jahr noch ermöglichen.

Vier verkaufsoffene Sonntage - wie hier am Neuen Markt - möchte die Stadt Meckenheim in diesem Jahr noch ermöglichen.

Foto: Volker Lannert

Vier verkaufsoffene Sonntage sollte es in diesem Jahr in Meckenheim geben. Eingebettet sind diese außerplanmäßigen Öffnungen schon seit Jahren in traditionelle Festivitäten wie das Meckenheimer Altstadtfest Anfang September oder der Zintemmaat im Dezember. Die Corona-Pandemie stellte diese Pläne allerdings auf den Kopf – sowohl was die Feste als auch die gleichzeitigen Geschäftsöffnungen angeht. Jetzt soll den Einzelhändlern aber dennoch gestattet werden, bis Ende Dezember an noch vier Sonntagen ihre Geschäfte öffnen zu dürfen. Mit einer entsprechenden Eilentscheidung befasst sich an diesem Mittwoch der Haupt- und Finanzausschuss.

Eilig ist die Entscheidung, da der erste verkaufsoffene Sonntag bereits am 6. September stattfinden soll – ohne das an jenem Wochenende ursprünglich geplante, aber abgesagte Altstadtfest. Weitere Sonntage mit offenen Geschäften von 13 bis 18 Uhr sind am 4. Oktober, 8. November und 6. Dezember vorgesehen. „Diese vier verkaufsoffenen Sonntage sollen unabhängig von Festen stattfinden dürfen“, erläutert Marion Lübbehüsen, Pressesprecherin der Stadt Meckenheim. Das NRW-Wirtschaftsministerium hatte im Juli den Kommunen das Recht eingeräumt, an insgesamt acht Sonn- und Feiertagen jährlich die Geschäfte öffnen zu dürfen. Voraussetzung sei lediglich, dass ein „hinreichend öffentlichen Interesse“ vorliegen müsse.

Der Meckenheimer Verbund sieht in seiner Stellungnahme in den Öffnungsplänen der Stadt ein probates Mittel, um die Folgen der Corona-Beschränkungen für die örtliche Geschäftswelt abzumildern. Schließlich sei laut Verbund „der Einzelhandel in Meckenheim durch die Folgen der Corona-Pandemie stark betroffen“.

Meckenheim: Zwei Geschäfte mussten dauerhaft schließen

Schon während der Pandemie hatten Läden wie das Bekleidungsgeschäft Kaktus am Neuen Markt oder die Textilfiliale von Kik an der Bahnhofstraße dicht machen müssen. Ferner bestätigt der Verbund den Eindruck einer „deutlich nachlassenden Kundenfrequenz“ – auch nachdem die Geschäfte wieder aufmachen durften. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi lehnt die Sonntagsöffnung indes grundsätzlich ab. Die Verordnung des Ministeriums sei mit „den verfassungsrechtlichen Anforderungen zum Schutz der Sonntagsruhe und der Schutzrechte betroffener Arbeitnehmer wie auch mit den Vorgaben des Gesetzes nicht vereinbar“, urteilt Verdi. Die Stadtverwaltung entgegnet dazu, dass die Öffnung nur an vier von 52 Sonntagen im Jahr gestattet würde und somit keine generelle Öffnung an diesem Tag eingeräumt werde.

Der Haupt- und Finanzausschuss tagt am Mittwoch, 26. August, im Meckenheimer Rathaus, Siebengebirgsring 4. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr.

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