„Vorahnungen“ von Günter Detro Autor aus Rheinbach veröffentlicht neuen Roman

Rheinbach · „Vorahnungen“ heißt der neue Roman von Günter Detro aus Rheinbach – eine gelungene Mischung aus Realität und Fiktion. Der Protagonist hat eine ungewöhnliche Gabe: Er sieht ständig Bilder, die sich im Nachhinein als Vorahnungen herausstellen. Auch ein verhasster Präsident spielt eine Rolle.

 Günter Detro beschäftigt sich in seinem Roman mit einem unerklärlichen Phänomen, das die Welt verändern könnte.

Günter Detro beschäftigt sich in seinem Roman mit einem unerklärlichen Phänomen, das die Welt verändern könnte.

Foto: Alexandra Lingk

Zwei Dinge haben bei Günter Detro vor rund drei Jahren Fassungslosigkeit und Entsetzen hervorgerufen: Zum einen das Auftreten und Handeln des damaligen US-Präsidenten Donald Trump und zum anderen die Tatsache, dass ihm persönlich in diesem Zusammenhang derart erschreckende, für sein Empfinden geradezu unchristliche Gedanken in den Sinn kamen. Zum Beispiel hat er sich gefragt: „Kann der nicht weg, egal wie?“

Das Gefühlschaos und die theoretische Frage, wie man sich selbst verhalten würde, wäre man in der Lage, einen Beitrag zu liefern, um beispielsweise einen untragbaren Präsidenten zu entfernen, inspirierten den Rheinbacher Autor schließlich zu seinem neuen Roman „Vorahnungen“. In diesem sieht Protagonist Emil E. wieder und wieder Bilder, die sich im Nachhinein als Vorahnungen herausstellen – etwas, das ihm zunächst Gefühle von Beklemmung, Verstörung und Hilflosigkeit beschert, bevor ihm klar wird, dass diese Gabe durchaus nützlich sein könnte.

Das Buch ist im Bonner Kid-Verlag erschienen

Emil E. ist im Großen und Ganzen jemand „wie du und ich“. Man mag diesen Mann, einen Zeitgenossen, der über ein ausgeprägtes Bedürfnis an Ordnung, Struktur und Kontrolle verfügt, ein wenig „hasenfüßig“ daherkommt und langwierige Diskussionen mit sich selbst führt, aber bei aller Umständlichkeit das Herz eindeutig am rechten Fleck hat. Emils Gedankengänge beschreibt Günter Detro mit der für ihn typischen Liebe zu kleinen, feinen Details und erfrischendem Wortwitz. Dass er tatsächliche Ereignisse der Vergangenheit zum Inhalt der Vorahnungen macht, weckt beim Lesen immer wieder das Gefühl, mittendrin und dabei zu sein. Autobiografische Elemente finden sich ebenfalls in der Erzählung – der Beginn der Pandemie hat auch auf Detros schriftstellerisches Arbeiten nicht unerheblich Einfluss genommen.

Gerne schmunzelt man beim Lesen über Emils zuweilen etwas biedere Attitüde, die im Verlauf der Handlung jedoch einem zunehmend weltbürgerlichen Denken weicht. Ebenso realistisch wie Emils permanenten Gewissenskonflikt zeichnet Detro aber auch dessen Persönlichkeitsentwicklung. Denn auf einmal ist Emil kein „Hasenfuß“ mehr, sondern jemand, der bereit ist, sich aus seiner Komfortzone herauszubewegen, weil er es in der Hand hat, Dinge zum Guten hin zu beeinflussen. Doch als gleich drei Geheimdienste auf seine Fähigkeit aufmerksam werden und es schließlich um die Beseitigung eines verhassten Präsidenten geht, wird sein moralischer Konflikt übergroß. Er ist hin- und hergerissen zwischen der Wucht seiner persönlichen Gefühle und dem, was gemeinhin als gut und richtig gilt. Seine eigenen widersprüchlichen Empfindungen sind dabei ein realistisches Spiegelbild des Zeitgeistes.

„Vorahnungen“ bietet auf 183 Seiten packende Unterhaltung. Der Roman ist eine gelungene Mischung aus Realität und Fiktion. Darüber hinaus ist das Werk des in Oberdrees lebenden Autors ein durch und durch regionales Produkt: Erschienen ist es im Bonner Kid-Verlag, und das Cover wurde vom Wachtberger Künstler Norbert Bogusch gestaltet.

Eine Lesung und ein Gespräch sind am Samstag, 9. Juli, ab 15.30 Uhr im inklusiven Café „Come in“ im Rheinbacher Bahnhof geplant (Einlass 15 Uhr). Der Eintritt kostet zehn Euro. Karten im Vorverkauf gibt es in der Buchhandlung Kayser in Rheinbach.

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