Forstweiher im Stadtwald Wieder Platz für Kröten und Molche im Rheinbacher Stadtwald

Rheinbach · Die Flut hat auch im Rheinbacher Stadtwald Schäden angerichet. So haben im Forstweiher Fische und Amphibien ihren Lebensraum verloren. Dieser ist jetzt wiederhergestellt worden. Und das ist nicht das einzige Ökoprojekt, das im Stadtwald realisiert wurde.

 Der Forstweiher liegt direkt am Forsthaus im Rheinbacher Wald. Die fast sieben Tonnen schwere Staumauer am Weiher wurde beim Hochwasser weggerissen und jetzt neu befestigt.

Der Forstweiher liegt direkt am Forsthaus im Rheinbacher Wald. Die fast sieben Tonnen schwere Staumauer am Weiher wurde beim Hochwasser weggerissen und jetzt neu befestigt.

Foto: Matthias Kehrein

Das Hochwasser hat auch im Rheinbacher Forst Spuren hinterlassen. Eine Staumauer, die den Forstweiher in der Nähe des Forsthauses eingrenzt, wurde von den Wassermassen umgerissen. Die Folge: Das Wasser floss aus dem Weiher ab und die Fische, die dort lebten, wurden weggespült.

Eine Sanierung war, wie der Rheinbacher Stadtförster Sebastian Tölle erklärt, dringend notwendig. Die Mauer wurde wieder eingesetzt, mit Beton eingefasst und mit Schotter unterfüttert. In einem nächsten Schritt müsse der Weiher wieder aufgefüllt werden, erklärt Tölle weiter. Er hoffe dafür vor allem auf viel Regen in der nächsten Zeit. Der Weiher ist nicht nur Lebensraum für Fische, sondern auch das Gewässer mit „den meisten Amphibien in der Umgebung“, wie der Förster erläutert.

Amphibien brauchen Platz zum Laichen

Ohne die Staumauer ist der Wasserspiegel im Weiher gesunken, den Amphibien wurde der Lebensraum genommen. Deswegen mussten nach der Flut Gegenmaßnahmen eingeleitet werden: Ein kleiner Teil des Weihers wurde aufgestaut, um für Frösche, Kröten und Molche einen Platz zum Laichen zu schaffen. Eine Bestandsaufnahme am Forstweiher zeigt, dass das Unterfangen erfolgreich war. Dort findet man momentan viel Amphibiennachwuchs, der später zur Wanderung in die Umgebung aufbrechen kann.

Der Forstweiher im Rheinbacher Wald ist als Teil des Naherholungsgebietes künstlich angelegt worden. Auf dem 830 Hektar großen Gelände befinden sich 13 weitere Weiher, wie der Katherinenweiher oder die Alten Weiher. Der Forstweiher ist der größte im Waldgebiet und befindet sich an der Kreuzung von L113 und L492 am Rheinbacher Forsthaus.

Der Weiher ist ökologisch wertvoll

An der Sanierung der Staumauer arbeiteten drei Männer zwei Tage lang. Sie verarbeiteten mithilfe eines Baggers 100 Tonnen Schotter, Steine und Beton, um die Mauer zu stabilisieren. Das Material kostete rund 2000 Euro. Weil der Weiher Lebensraum für viele Tierarten ist, sei eine Wiederherstellung „ökologisch wichtig“, sieht Tölle das Geld gut investiert.

Nicht nur an dieser Stelle wurde in den vergangenen Tagen im Rheinbacher Wald gearbeitet. Die Software-Firma assfinet GmbH mit Sitz in der Gemeinde Grafschaft half beim Aufforsten. Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, den Papierverbrauch in der Versicherungsbranche zu senken. Es bietet deshalb Software-Lösungen für den digitalen Dokumentenverkehr an. Wie Pressesprecher Erik Heneka berichtet, habe man auch lokal einen Beitrag zum Umweltschutz leisten wollen. Dafür fiel die Wahl auf den Rheinbacher Forst, wo in einem Teil besonders viele Bäume vom Borkenkäfer befallen waren.

419 neue Bäume für den Stadtwald

Um einen gesunden Mischwald entstehen zu lassen, wurden Baumhasel und Edelkastanien gepflanzt, die das Grafschafter Unternehmen spendete. Für die Finanzierung dieses Projektes waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma sportlich aktiv: pro fünf Kilometer, die sie liefen, sponserte die assfinet GmbH einen Baum. So kamen 419 Bäume zusammen, die unter anderem von Geschäftsführer Marc Rindermann in Zusammenarbeit mit Förster Sebastian Tölle angepflanzt wurden.

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