Nach der Flut in Rheinbach Kinder ziehen wieder in ihre Kita ein

Rheinbach-Flerzheim · Fast einen Meter stand die katholische Kindertagesstätte im Rheinbacher Stadtteiler Flerzheim am 14./15. Juli 2021 unter Wasser. Sie musste kernsaniert werden. Jetzt sind die Kinder wieder eingezogen.

 Auch die Matschanlage im Kindergarten ist neu: Dort können die Flerzheimer Kinder nach Herzenslust Wasser und Sand mischen.

Auch die Matschanlage im Kindergarten ist neu: Dort können die Flerzheimer Kinder nach Herzenslust Wasser und Sand mischen.

Foto: Matthias Kehrein

Die kleinen Bären ziehen sich in den Dachsbau zurück, die Igel finden im Baumhaus ihre Ruhe. Nein, das ist kein Text über Verhaltensauffälligkeiten in der Tierwelt. Tanja Bünk, die Leiterin der katholischen Kindertagesstätte Sankt Ursula in Flerzheim, hat ihre 42 Schützlinge in zwei Gruppen aufgeteilt: die Bärengruppe und die Igelgruppe. Nun konnten die Kinder das Haus, das in der Flut vom 14./15. Juli 2021 so stark beschädigt wurde, dass es entkernt werden musste, wieder beziehen.

Inneneinrichtung komplett erneuert

Während der Sanierung, die mehr als eine Million Euro kostete, wurden die Kinder in den Tagesstätten Sankt Helena und Liebfrauenwiese in Rheinbach untergebracht. Nun, beim Wiedereinzug, schauten sich einige Kinder ganz vorsichtig um. Denn vom Gebäude waren nur die Mauern, Fenster und Dach geblieben. Die Inneneinrichtung wurde komplett erneuert.

Lediglich fünf Bettchen für die Kleinsten, die noch ihren Mittagsschlaf benötigen, konnten aus dem Wasser gerettet werden. Die Räume sind in hellen Farben gestrichen und mit hochwertigen Möbeln ausgestattet. Neben den beiden Spiel- und Essräumen wurden auch der Sportraum, der Wickelraum und der Besprechungsraum neu gestaltet. Komplett neu ist auch die Küche, wo jeden Mittag frische Mahlzeiten zubereitet werden. Die Kinderbücherbibliothek im Flur ist eingerahmt von zwei kleinen Ohrensesseln.

Flut versetzt das Gartenhäuschen

Auch der Außenbereich wurde neu gestaltet. Dort hatte die Flut im Juli das Gartenhäuschen um 20 Meter versetzt. Der Opa eines Kindes beförderte es mit seinem Traktor wieder an die alte Stelle. Überhaupt, so betont Tanja Bünk, hätten zahlreiche Eltern beim Aufräumen nach der Flut geholfen. Und der Förderverein habe Teile der neuen Geräte bezahlt. An der neuen Sandwaage, dem Fließband und der Matschanlage können die Kinder testen, ob sie Talent zur Baufachkraft haben. Die Bodenanalyse nach der Flut hatte keine Hinweise auf Belastungen ergeben.

„Immer noch gibt es Kinder, die weinen, wenn es mal stärker regnet“, berichtet Tanja Bünk. Das zeige, dass die Erinnerung an die Flut noch stark präsent sei. Dann gelte es, die Kinder zu beruhigen und abzulenken.

Am Samstag, 10. September, soll der sanierte Kindergarten offiziell eingeweiht werden. Eingeladen sind dann auch die vielen Helfer und Sponsoren.

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