„Das ist unvorstellbar“ Zarrellas besuchen Gnadenhof Anna in Rheinbach

Rheinbach · Jana Ina und Giovanni Zarrella haben am Dienstag einen Gnadenhof für Tiere in Rheinbach besucht. Der Musiker und die Moderatorin zeigten sich bestürzt über die Folgen der Flut und unterstützten den Hof mit einer Spende.

 Jana Ina (M) und Giovanni Zarrella stehen auf dem Gnadenhof Anna e.V. für Tiere, der von der Hochwasserkatastrophe getroffen wurde, neben einer Mitarbeiterin.

Jana Ina (M) und Giovanni Zarrella stehen auf dem Gnadenhof Anna e.V. für Tiere, der von der Hochwasserkatastrophe getroffen wurde, neben einer Mitarbeiterin.

Foto: dpa/Sabrina Szameitat

 „Schrecklich schön blicken wir in die Zukunft“, sagt Magdalena Hoffmann, während ARD, Sat.1 und RTL im Hintergrund filmen. Sie ist ehrenamtliche Mitarbeiterin auf dem Gnadenhof Anna in Neukirchen. Der flutgebeutelte Tierschutzverein erhielt am Dienstagmittag finanzielle Hilfe vom Tierbedarfs-Händler Fressnapf sowie Musiker Giovanni und Moderatorin Jana Ina Zarella persönlich.

„Schrecklich“, weil es noch viel Arbeit und Kosten zu bewältigen gäbe, „schön“, weil unfassbar viel Hilfe von überall her komme. Der Gnadenhof Anna, der sich unter Heike Schneider hunderter kranker und alter Tiere in der Region annimmt, hatte den „Goldenen Fressnapf“ gewonnen. Neun regionale Tierschutzvereine werden vom Unternehmen gefördert, so Jury-Mitglied Jana Ina Zarella, die mit Fressnapf für Tierschutzprojekte kooperiert.

„Eigentlich war nur geplant, den Scheck über 3100 Euro zu verleihen“, doch die Flutkatastrophe kam dazwischen, sagt die Brasilianerin. „Tierschutzvereine brauchen jetzt mehr Hilfe als je zuvor.“ Deswegen richtete Fressnapf einen Aufbau-Fonds ein, bei dem bisher 280.000 Euro gespendet wurden, so Claudia Betke, Sprecherin der Aktion „Tierisch Engagiert“. Seit 2015 fördert das Krefelder Unternehmen regionale Tierschutzvereine und -organisationen.

Zarellas stocken Spenden spontan um 7000 Euro auf

Der Gnadenhof hatte in jener Katastrophennacht im Juli enorme Verluste verzeichnet, darunter drei tote Hunde und ein völlig zerstörtes Erdgeschoss. Hofbesitzerin Heike Schneider war unter Einsatz ihres Lebens in ihr Haus geschwommen, um ihre Tiere zu retten. Schneider hatte bei der Scheck-Übergabe Tränen in den Augen.

20.000 Euro aus dem Tierschutz-Fonds überreichte Fressnapf an den Gnadenhof, plus die 3100 Euro Preisgeld. Das Zarella-Pärchen rundete spontan auf 30.000 auf. „Tierschutzvereine sind finanziell mit Tierarztrechnungen, Futter, Unterbringung und Mitarbeiterlöhnen sowieso immer am Limit. Es ist beachtlich, einen so selbstlosen Menschen wie Heike Schneider zu sehen. Es freut uns, dass wir helfen können“, so Giovanni Zarella. Der Hund des Ehepaares komme selbst auf einer Tötungsstation in Ungarn. Sie unterstützten diverse Tierschutzaktionen in Köln.

Gnadenhof erhielt Spenden aus Frankreich und Oldenburg

Wie geht es auf dem Gnadenhof nun weiter? Magdalena Hoffmann weiß es nicht, ist aber froh über die massive Hilfe. Alle Sachspenden-Lager seien voll, die Zuwendungen kamen teils mit riesigen LKW aus Frankreich und Oldenburg. Ein Team wolle bald das Gebäude, in dem die Vereinsvorsitzenden selbst leben, renovieren. So denn der Gutachter Wände und Böden für trocken genug befinde. Sonst müssten diese erneuert werden.

Immense Tierarztkosten seien durch Verletzungen, zusätzliche Checks und bakterielle Infektionen bei den Tieren entstanden. Es sei ein Berg an Kosten zu bewältigen. Elementarversichert war der Hof nicht. Deshalb freue man sich über die „wunderschöne“ Spende, sagt Hoffmann.

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