Busverkehr in Swisttal 32 Haltestellen in Swisttal werden barrierefrei
Swisttal · Der barrierefreie Ausbau des Nahverkehrs in Swisttal schreitet vor. Allerdings etwas anders als zunächst geplant.
Die Planungen für den barrierefreien Umbau von Bushaltestellen ist nach einem gemeinsamen Ortstermin mit den Fraktionen und der Verwaltung noch einmal geändert worden. Während die Haltestelle Miel-Ort auf der Rheinbacher Straße wie vorgesehen umgebaut werden soll, wird die Haltestelle Buschhoven-Mitte Alte Poststraße in Fahrtrichtung Bonn zurückgestellt.
Auf der einen Seite hatten Fraktionen im Bau-, Vergabe- und Denkmalschutzausschuss eingewandt, dass eine weitere Verengung an dieser ohnehin engen Stelle das „Chaos dort vergrößern“ würde. Andere wiederum sahen kein Problem darin, wenn mal Autofahrer hinter einem haltenden Bus warten müssten.
Was passiert mit dem Edeka-Gebäude?
Nicht von der Hand weisen ließ sich allerdings die Unwägbarkeit, was an dieser Stelle mit dem leerstehenden Edeka-Gebäude geschehen wird. Denn laut Verwaltung liegt ein genehmigter Bauantrag vor, der auch Zufahrten und Stellplätze im Bereich der vorhandenen Haltestelle betreffe. In Bezug auf diese Haltestelle soll abgewartet werden, ob und wann die Baumaßnahme umgesetzt wird. Die Haltestelle Buschhoven-Mitte Alte Poststraße in Fahrtrichtung Morenhoven/Heimerzheim soll ohne Wartehalle umgesetzt werden.
Ebenfalls ohne Wartehalle umgebaut werden soll die Haltestellte Altes Kloster Kölner Straße in Fahrtrichtung Fronhof/Weilerswist. Der ohnehin schmale Fußweg ist an dieser Stelle auch für den Radverkehr freigegeben, weil die Fahrbahnbreite durch den Einbau von verkehrsberuhigenden Elementen stark eingeengt ist. Eine alternative Führung des Radverkehrs würde eine Gefährdung für Radfahrer mit sich bringen.
Stichtag 1. Januar 2022
Die Haltestelle in Fahrtrichtung Dünstekoven/Buschhoven soll mit Wartehalle umgebaut werden, sofern die katholische Kirchengemeinde auf ihrer Fläche der Öffnung der Mauer zustimmt, die dort die Böschung zum Bürgersteig hin abfängt. Die Kosten für diese Maueröffnung sollen geprüft werden. Sofern die Kirchengemeinde der Öffnung nicht zustimmt, soll die Haltestelle ohne Wartehalle umgebaut werden.
Wie berichtet, müssen bis zum 1. Januar 2022 aufgrund NRW- Gesetz Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs barrierefrei ausgebaut werden. Um bis zu 90 Prozent der Kosten für die Baumaßnahme gefördert zu bekommen, musste die Kommune die Maßnahmen bis zum 31. März 2017 mit einem Konzept einschließlich Kostenschätzung beim Nahverkehr Rheinland (NVR) anmelden, damit sie in den Nahverkehrsplan aufgenommen werden konnten.
Insgesamt hatten die Planer für Swisttal 63 Haltestellen mit 115 Richtungshaltestellen aufgelistet, von denen 32 bis 2022 barrierefrei ausgebaut werden sollen. Die Festlegung, welche und in welcher Reihenfolge, erfolgt nach bestimmten Kriterien wie Frequentierung, Bustaktung, überörtliche Bedeutung und Verknüpfung, heißt, wie viele Linien die Haltestellen anfahren.
Zur Mindestausstattung barrierefreier Haltestellen gehören unter anderem erhöhte Bordsteine von 18 Zentimetern, Leitstreifen zur Orientierung für Sehbehinderte und ein mindestens 1,50 Meter breiter Zugang zur Haltestelle. Für die Haltestellen mit vorrangiger Bedeutung zusätzlich wenn möglich auch etwa überdachte Warteflächen mit Sitzgelegenheiten und eine Aufstellfläche von mindestens 2,50 Meter.
