Wechsel bei der Leitung Infrastruktur der Gemeinde Wachtberg Bedauern über Christian Pohls Ausscheiden

Wachtberg · Parteien in Wachtberg bedauern den Weggang des Fachbereichsleiters für Infrastruktur, Christian Pohl. Das sagen die Politiker dazu.

 Noch im Amt: Fachbereichsleiter Christian Pohl mit dem Straßenausprogramm in den Händen

Noch im Amt: Fachbereichsleiter Christian Pohl mit dem Straßenausprogramm in den Händen

Foto: Axel Vogel

Mitte Februar verlässt Fachbereichsleiter Christian Pohl, der für den wichtigen Bereich „Infrastruktur“ zuständig war, Wachtberg in Richtung Wermelskirchen (der GA berichtete). Dort tritt er die Stelle des Technischen Beigeordneten an. Bürgermeister Jörg Schmidt hatte in einer ersten Stellungnahme Pohls Weggang bedauert und darauf hingewiesen, dass die Suche eines Nachfolgers auf dem angespannten Arbeitsmarkt durchaus schwierig werden dürfte. So bewerten die Parteien den Weggang von Pohl, der als absoluter Fachmann galt.

Oliver Henkel (Grüne) kann Christian Pohl seine Entscheidung nicht verdenken: „Die Wachtberger Gemeinde ist zu klein, als dass wir uns auch noch einen Technischen Beigeordneten leisten könnten.“ Daher sei Pohls Weggang absolut „verständlich und nachvollziehbar“. Gleichwohl steht für Henkel fest: „Herr Pohl hat in der Gemeinde viele Spuren hinterlassen, und daher müssen wir nun schauen, wie wir seinen Weggang sinnvoll ersetzen.“ Natürlich wisse er um die schwierige Lage auf dem Arbeitsmarkt, was guten Ersatz angehe.

Daher schlägt Henkel vor, auch die Augen im Berkumer Rathaus selbst aufzuhalten: „Die Verwaltung hat sich in den letzten Jahren erkennbar bemüht, die Ebene der Sachgebietsleiter zu stärken.“ Daher könne es jetzt möglicherweise sinnvoll sein, den ein oder anderen Mitarbeiter in der Verwaltung „weiter zu qualifizieren“ und/oder „die Aufgaben anders zu verteilen“. Auf jeden Fall betont Henkel: „Ich werde wegen Pohls Abschied jetzt nicht panisch.“

„Herr Pohl hat sich in seiner Wachtberger Zeit als außerordentlich kenntnisreich erwiesen“, stellt Ulrich Feyerabend für die Wählergemeinschaft Unser Wachtberg fest. Seine Präsenz in den Ortschaften war so groß wie seine Bereitschaft, anstehende Aufgaben im Dialog mit den Betroffenen und der Politik zu lösen und zügig umzusetzen. Dazu hat er den Blick für Themen, bevor sie für jeden sichtbar werden. Ihm dankbar Glück für seine neue Aufgabe zu wünschen, sei das eine. Das andere sei zu bedauern, dass er so wichtige Themen wie die Ertüchtigung der Grundschulen in Adendorf und Villip nicht weiter begleiten wird. Die angestoßenen Großprojekte bis zu einer Nachfolgeregelung weiterzuführen, sollte bei einem verwaltungserfahrenen Bürgermeister in den richtigen Händen liegen. Dazu gehöre auch die von der Beschluss- auf die Beratungsebene zurückgeholte Rathausfrage.

Friedrich Oettler (FD) kommentiert: „Christian Pohl war bisher eines der Gesichter der Gemeindeverwaltung. In 2022 konnten mehrere Projekte unter seiner Federführung fertiggestellt werden.“ Oettler verwies etwa auf den neuen Spielplatz an der Pecher Turnhalle. Der sei nunmehr zur „vollste Zufriedenheit“ auch der Eltern ausgefallen, „die der Gemeinde während der langen Vorbereitungszeit Druck gemacht hatten“.

Aber der Liberale betont auch: „Es gibt weiter viel zu tun, vor allem auch bei Sanierungen der Grundschulen und des Schulzentrums Berkum.“ Die FDP-Fraktion fordere daher im Zuge der Haushaltsberatung 2023 die Investitionen einschließlich der Ermächtigungsübertragungen aus Vorjahren kritisch zu betrachten, „damit wir Prioritäten neu prüfen und die Kapazitäten im Rathaus auf Wesentliches konzentrieren können“. Unterm Strich sage seine Partei ausdrücklich „danke“ für seine Leistungen in Wachtberg.

„Schade, dass er geht“, findet auch Andreas Wollmann (SPD): „Herr Pohl hat immer zu den sehr engagierten Mitarbeitern im Rathaus gehört.“ Bis am Rande des Möglichen habe er die vielen Projekte der Gemeinde verantwortlich strukturiert und überwacht. „Jetzt wird es in Wachtberg schwierig, solche Projekte und Vorhaben adäquat umzusetzen“, so Wollmann. Dazu bedürfe es entweder einer Verwaltungsspitze, die kompetent, offen und und ohne persönliche oder parteipolitische Interessen die notwendigen Maßnahmen angeht, oder eines Mitarbeiters wie Pohl, der die Dinge trotzdem fachlich umsetzen können. Wollmann: „Daher müssen wir uns in diesem Bereich für die Zukunft Sorgen machen.“ Zu seinem Aufstieg könne man ihn nur beglückwünschen, „auch wenn wir seinen Weggang keinesfalls begrüßen“.

Auf eine Stellungnahme verzichten möchten neben der CDU auch die Unabhängige Wählergemeinschaft in Wachtberg.

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