1. FC Köln FC-Fanseite wehrt sich gegen AfD-Post

Bonn · Die AfD Köln solidarisiert sich mit der Kölner Fanseite effzeh.com und erhält dafür viel Gegenwind. Ein klassischer Fall von Eigentor?

Die Bürger der Stadt Köln sind in weiten Teilen des Landes als weltoffen und tolerant bekannt. Das gilt auch für die Fans des 1. FC Köln. Und die wehren sich zum Teil gegen einen Tweet der AfD Köln. Die Fanseite "effzeh.com" hatte nach dem Kölner 1:0-Erfolg über den VfL Wolfsburg einen FC-bewundernden Post abgesetzt. Dieser wurde von der AfD Köln geteilt mit den Worten: "#Effzeh. Großartig! Danke! Mehr!" Eigentlich wollte die AfD ihre Sympathie zum Kölner Fußball-Club zeigen.

Der Post stieß allerdings nur auf wenig Gegenliebe. Im Gegenteil. Die Antwort von effzeh.com ließ nicht lange auf sich warten: "Der schwarze Gastarbeiter traf nach Vorarbeit des türkischen Einwanderers", heißt es in dem Post, der auf Anthony Modeste und Salih Özcan anspielt. Und auch die Reaktionen anderer User fielen eindeutig aus. "AfDKöln, bitte beschmutzt nicht die Stadt und den Verein mit eurer ekelhaften Weltanschauung. Ihr seid keine echten Kölner", schreibt "tän" auf Twitter. Und Gianpaolo Nogarole schreibt: "Als FC-Mitglied lehne ich es ab, dass ihr MEINEN Verein für Euren Dreck mißbraucht. Ihr seid nicht der FC!" Selbst aus Düsseldorf und Aachen erhielt effzeh.com Zuspruch.

Vor der Fußball-EM im vergangenen Sommer hatte sich der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander Gauland über Nationalspieler Jerome Boateng geäußert: „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben", hatte Gauland gesagt. DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte die Äußerungen scharf kritisiert. Es sei geschmacklos, die Popularität Boatengs „für politische Parolen zu missbrauchen“.

Apropos geschmacklos: Das ist auch der Zusatz des Posts der Kölner Fanseite - "bitte blockt uns & geht sterben", schreiben die Verantwortlichen unter ihren Post. Den Zusatz hätte sich effzeh.com sparen können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort