Soldo erfüllt das Anforderungsprofil optimal

Kroate wird neuer Cheftrainer des 1. FC Köln und bringt Henke als Assistenten mit - "Ich bin ein Arbeiter"

  Probe sitzen auf dem neuen Arbeitsplatz:  Zvonimir Soldo ist der neue Trainer des 1. FC Köln.

Probe sitzen auf dem neuen Arbeitsplatz: Zvonimir Soldo ist der neue Trainer des 1. FC Köln.

Foto: dpa

Köln. Wie er da so sitzt auf dem Podium bei seinem ersten offiziellen Auftritt für seinen neuen Arbeitgeber 1. FC Köln wirkt Zvonimir Soldo wie das genaue Gegenteil seines Vorgängers Christoph Daum: "Ich bin ein Arbeiter, beschäftige mich gerne und viel mit Taktik und Strategie und achte sehr auf Disziplin. Im Umgang mit den Spielern bin ich sehr kommunikativ, besonders dann, wen es nicht so läuft", erklärte der 41-jährige Kroate, der am Freitag einen Trainervertrag bei den Geißböcken bis 2011 unterschrieb, sachlich und ruhig.

Dass er das nötige Selbstbewusstsein für das Amt in der Domstadt mitbringt, zeigte Soldo mit der knappen Antwort auf die Frage, ob er nicht Angst habe, in die großen Fußstapfen Daums zu treten: "Nein, dann wäre ich nicht hier." Punkt und Aus. Bei der Formulierung seiner Ziele für die neue Saison ist Soldo erfrischend realistisch.

Als Aufsteiger sei die zweite Saison immer schwerer als die erste, deshalb: "Wir wollen mehr Punkte holen als in der letzten Spielzeit und das Rhein-Energie-Stadion wieder zu einer Festung machen", sagt der frühere Stuttgarter Profi und langjährige VfB-Kapitän. Zuletzt war Soldo bei Dinamo Zagreb zunächst als Jugendtrainer und in der zweiten Hälfte der Spielzeit als Coach der ersten Mannschaft im Amt und wurde Meister und Pokalsieger.

Warum man beim FC bei der Trainersuche ausgerechnet auf den noch jungen und relativ unerfahrenen Kroaten gestoßen ist, erklärte Manager Michael Meier: "In unserem Anforderungsprofil haben wir einen Trainer gesucht, der eine hohe Identifikation mit dem Verein haben muss, dessen moralische Eigenschaften einwandfrei sind, der sachkundig und fachkompetent ist und Führungsqualitäten besitzt. Außerdem muss er die Gabe haben, uns alle mitzunehmen auf dem Weg, den der FC gehen will."

Zvonimir Soldo erfülle alle diese Anforderungen optimal. Da sei man sich in allen Vereinsgremien einig gewesen "und deshalb war er schnell der Wunschkandidat". Als Unterstützung hat sich der neue FC-Trainer mit Michael Henke einen Routinier geholt. Der 52-jährige langjährige Hitzfeld-Assistent war zuletzt beim FC Bayern München im Scoutingbereich tätig. "Nicht, dass der Eindruck entsteht, hier würde aus dem kölschen ein Dortmunder Klüngel. Soldo selbst hat den Kontakt zu Henke hergestellt, ich musste ihn dann nur noch bei den Bayern loseisen", erklärte Meier.

Er sei schon überrascht gewesen, als Soldo sich bei ihm meldete, erzählte Henke: "Aber mir fehlte die tägliche Arbeit mit den Spielern irgendwie. Und Köln ist als Traditionsverein absolut reizvoll. Deshalb war ich sofort interessiert." Soldo kennt Köln, seit er nach seiner 2006 beendeten Spielerkarriere an der Sporthochschule seinen Trainerschein gemacht hat. "Ich habe hier sieben Monate gelebt und viel Spaß gehabt. In dieser Zeit habe ich gesehen, welchen Stellenwert der FC in dieser Stadt hat." Deshalb zögerte er nicht lange, als der Anruf von Meier kam: "Ich war überrascht, aber jetzt bin ich Trainer hier." Die erste Übungseinheit mit seinem neuen Team wird Soldo am 25. Juni leiten.

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