84:77-Sieg gegen Alba Berlin Telekom Baskets sind wieder Tabellenführer

Die Telekom Baskets Bonn sind wieder Tabellenführer der Basketball-Bundesliga. Angeführt von TJ Shorts und Tyson Ward siegten die Bonner im Topspiel gegen Meister Alba Berlin mit 84:77 und können sich nun sogar noch eine Niederlage leisten, um trotzdem als Spitzenreiter in die Playoffs zu gehen.

Bonn: Telekom Baskets gegen Alba Berlin​ - Bilder vom Spiel
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Bilder vom Sieg der Baskets gegen Alba Berlin

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Foto: Jörn Wolter / wolterfoto.de

Man kann mit Fug und Recht behaupten: Das war der Wahnsinn. In einem unglaublich intensiven und spektakulären Spiel haben die Telekom Baskets Alba Berlin die Tabellenführung abgerungen und beim 84:77 (17:12, 29:26, 19:15, 19:24) die 6000 auf den Rängen in einen Freudentaumel versetzt.

Damit haben die Baskets eine Niederlage weniger auf dem Konto als Berlin und können von den letzten vier Spielen dank des zudem gewonnenen direkten Vergleichs sogar noch eines verlieren und würden trotzdem als Hauptrundenerster abschließen – und so im Halbfinale eine Begegnung mit dem FC Bayern umgehen. Bestes Beispiel dafür, dass die Baskets es wohl ein bisschen mehr wollten: Tyson Ward, der mit Kampf und Emotion voranging und in der Schlussphase die Big Points beisteuerte.

Das Spiel hatte schon eine ganze Weile die Basketballfans elektrisiert. Irgendwann im Laufe der Saison war klar, dass die Leistungen der Top-Teams auf dieses Duell um den ersten Platz zusteuern würden. Nachdem die Aufgaben vom Wochenende abgearbeitet waren – Alba erledigte seine ohne Luke Sikma und Maodo Lo, um sie für Bonn zu schonen – konzentrierte sich das Interesse auf „Die Mutter aller Spiele“.

Die Stimmung war schon vor der Partie playoff-würdig, das Besondere dieser Partie zu spüren, die Bonner Fans sangen ihre Hymne lauter als sonst. Dann traten sie gegeneinander an. Die beiden besten Defensiven und die beiden besten Offensiven der Liga. Baskets-Cheftrainer Iisalo hatte im Hinspiel noch Luft nach oben beim Rebound gesehen – sonst eine der Bonner Stärken.

Die Intensität war von Beginn an hoch. Den ersten Berliner Angriff beendete die bissige Baskets-Verteidigung. Leon Kratzer besorgte die ersten Punkte, der Berliner Louis Olinde konterte per Dreier. Dann wieder starke Bonner Defense, dieses Mal hinderte Finn Delany Jaleen Smith am Punkterfolg. Kratzer zwang Olinde zum Schrittfehler und punktete dann clever zum 6:3. „Super Baskets olé“, klang es fröhlich von der Tribüne.

In dieser Partie war Feuer

Wenige Punkte später (9:5) landete ein Alba-Pass in den Zuschauerrängen und trug so weiter zur guten Stimmung bei. Iisalo wechselte früh viel, um sein Team möglichst lange frisch zu halten. Die Defensiven hatten noch die Bedeutungshoheit. Die Bonner Offensive fand schneller in ihr Spiel. Das Resultat zum ersten Viertelende: 17:12. Als das Team in die Pause ging, kamen Trainer und Spieler von der Bank ihnen bis weit aufs Feld entgegen, um abzuklatschen. Es war nicht irgendein Spiel.

Die Berliner waren nicht in der Lage, den Bonner Willen und die daraus folgende Intensität zu matchen, und so traf Ward aus der Distanz zur ersten zweistelligen Bonner Führung (22:12, 12.). Nach einem Foulpfiff gegen Leon Kratzer lieferte sich der Baskets-Center ein verbales Scharmützel mit der Alba-Bank. In dieser Partie war Feuer, da war die Crunchtime noch gar nicht in Sichtweite.

Die Baskets spielten physisch und mit aller Konsequenz. Berlin lief hinterher. Nach einer Viertelstunde führten die Bonner mit 17 Punkten (34:17), doch dann musste Iisalo einen Lauf der Hauptstädter mit einer Auszeit unterbrechen. In der Folge blieb der Vorsprung recht stabil, Shorts beendete die erste Halbzeit mit dem 46:38 aus der Mitteldistanz und bedeutete den Fans noch einmal gestenreich, dass sie gebraucht wurden.

Auch in die zweite Hälfte starteten die Bonner besser, doch es wurde eng. Jede gelungene Aktion wurde jetzt bejubelt. Die Fans wollten ihr Team über die Ziellinie bringen. Bei 54:42 (24.) begleiteten sie Alba mit dem alten Slogan „Schlagt Berlin, schlagt Berlin“ in die Auszeit. Die Baskets nahmen sich die Ansage zu Herzen und ließen sich Tabellenführung nicht mehr nehmen.

Und das obwohl Jaleen Smith noch einmal auf 71:73 verkürzte (36.). Jetzt sollte sich zeigen, ob die Baskets genug Crunchtime gelernt hatten, um Alba dieses Mal zu besiegen. Hatten sie.

Telekom Baskets: TJ Shorts 20 Punkte/1 Dreier (7 Assists), Tyson Ward 18/4 (9 Rebounds), Zach Ensminger, Mike Kessens 4, Sebastian Herrera 8/2, Karsten Tadda 6/1, Collin Malcolm 8/1, Javontae Hawkins 8, Leon Kratzer 9, Deane Williams 3/1, Finn Delany.

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