Anlage für den Heiderhof Familien warten auf den neuen Sportplatz

Bad Godesberg · Ein Jahr ist es her, dass Bonner ihre Ideen für einen Spielplatz einbringen konnten. Sie fragen sich nun, was daraus geworden ist, denn passiert ist auf dem Heiderhof bisher nichts. Die Stadt erklärt nun den Grund dafür.

 Die Anlage, die auf dem Heiderhof entstehen soll, hat laut Stadt Modellcharakter.

Die Anlage, die auf dem Heiderhof entstehen soll, hat laut Stadt Modellcharakter.

Foto: General-Anzeiger Bonn GmbH

Was ist eigentlich aus den ehrgeizigen Plänen zur Neugestaltung des Sportplatzes am Lyngsberg geworden? Mit dieser Frage wenden sich Heiderhofer Eltern an den GA. „Es wurden doch so viele Ideen eingebracht, dass der Platz sich zu einem schönen Treffpunkt gerade für Jugendliche entwickelt“, sagt Astrid Donalies. „Und jetzt ruht der See.“ Die Mutter zweier Jungen von neun und 13 Jahren ist enttäuscht. Sie habe sich im September 2020 gerne an der Planungswerkstatt für das Projekt beteiligt, erzählt sie. Und jetzt fürchtet sie: „Bis der Sportplatz irgendwann mal fertig ist, sind unsere Jungs zu groß dafür.“

Stadt spricht von Modellcharakter der geplanten Anlage

Wie berichtet, waren damals in einer zweiten Bürgerwerkstatt die künftigen Aufgaben des Platzes festgezurrt worden: Danach sollte er demnächst nicht nur wie bislang aus einem Fußball- und Basketballfeld bestehen, sondern multifunktional für alle Generationen genutzt werden können. Das riesige Fußballfeld sollte auf Bürgerwunsch zu einer Kleinspielfläche schrumpfen, die aber auch Vereine fürs Training nutzen können. Dazu sollte auch eine Halfpipe, also Halbröhren-Sportanlage für Skater, kommen, eine Wand für legales Graffiti-Sprayen und ein Pumptrack, also einer Mountainbike-Radstrecke. Auch die Hundewiese sollte erhalten bleiben. Sportamtschef Stefan Günther hatte dem Projekt Modellcharakter für ganz Bonn bescheinigt.

Im Frühjahr 2021 hatte die Mehrheit der Godesberger Bezirksvertretung dem Vorentwurf zur Umgestaltung zu einem Generationenpark zugestimmt. Man entschied sich für das Niederholtorfer Büro Atelier Grünplan als Ausführende. Deren Vorentwurf will die aus der Abgeschiedenheit des Platzes resultierenden Probleme fehlender Wahrnehmbarkeit, Sozialkontrolle und schlechter Zugänglichkeit durch eine neue Modellierung des Areals beseitigen.

Um eine zentrale Rasenfläche, die für alle Nutzer offenstehe, sollen sich Angebote gruppieren: vom Skaten über Beachvolleyball bis zu Kardiotraining, Yoga und kleine Veranstaltungen, ergänzt mit sparsam gesetzten Angeboten für kleinere Kinder. Wichtig sei die barrierefreie Erschließung aller Bereiche sowie inklusive Geräte, so die Verwaltung damals. Im Vorentwurf berücksichtigt sei auch eine Fläche für einen BMX-Pumptrack und der teilweise Erhalt des Umkleidegebäudes zur Ergänzung.

Naturschutzbeirat muss noch zustimmmen

Auf GA-Frage zur zeitlichen Umsetzung antwortet Markus Schmitz vom Presseamt nun, die Stadt habe die erforderlichen naturschutzfachlichen Gutachten für die Umgestaltung in Auftrag gegeben. „Da das zu planende Gebiet im Landschaftsschutzgebiet liegt, mussten naturschutzfachliche Gutachten erstellt werden. Die Ergebnisse dazu werden in Kürze erwartet.“ Sie würden wiederum Grundlage für einen Antrag auf Befreiung von den Ge- und Verboten des Landschaftsschutzes sein, der bei der Unteren Naturschutzbehörde gestellt werden müsse. Außerdem habe noch der Naturschutzbeirat zuzustimmen, bevor die Maßnahme umgesetzt werden könne.

Auf Anfrage antwortet der Bürgerverein Heiderhof, man habe das letzte Mal vor rund einem Jahr Informationen zum Sportplatz erhalten. Mütter wie Astrid Donalies reagieren auf jeden Fall mit Ungeduld und Frustration darauf. „Für mich ist nicht verständlich, dass das so lange dauert“, sagt sie. Gerade für Jugendliche um die 14 Jahre gebe es auf dem Heiderhof, auf dem immer mehr Familien zuzögen, kein Angebot. „Wir wollen doch nicht, dass sie gerade in der Pandemie weiter so viel vor dem Computer sitzen."

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