Polizei bearbeitet Bürgerbeschwerde Passanten klagen über Verkehrssituation auf der Meckenheimer Straße

Bad Godesberg · Auf der Meckenheimer Straße kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen zwischen Autofahrern und Radlern – auch Passanten fühlen sich unsicher. Die Polizei bearbeitet derzeit eine Bürgerbeschwerde.

 Ein Auto weicht in der Meckenheimer Straße auf den Bürgersteig aus.

Ein Auto weicht in der Meckenheimer Straße auf den Bürgersteig aus.

Foto: Verena Düren

„Für Radfahrer ist das hier eine lebensgefährliche Stelle“, so Gabriele Merken von der Bäckerei Rott auf der Meckenheimer Straße in Mehlem. Sie fährt jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit und hat hier schon mehr als einmal gefährliche Situationen erlebt, die fast zum Unfall geführt hätten, berichtet sie. Denn wenn sich ausgerechnet an dieser engen Stelle, an der Autos parken und LKW Waren anliefern, auch noch zwei Autos entgegenkommen, ziehe man als Radfahrer den Kürzeren und werde abgedrängt.

Mit der Metzgerei Merzbach ist die Bäckerei an der engsten Stelle der Straße angesiedelt – oder zumindest an der Stelle mit dem schmalsten Bürgersteig. Gerade in Corona-Zeiten, als sich nur eine sehr begrenzte Anzahl von Kunden zeitgleich im Laden aufhalten durfte, gab es da schon mal Schlangen bis auf die Straße – im wahrsten Sinne des Wortes.

„Vor der Metzgerei Merzbach stehe ich öfter schon mal in der Schlange und habe dort manchmal Sorge, umgefahren zu werden, so wie die Autos hier rasen“, sagt der Mehlemer Andreas Schlaus. Das Problem sehen Passanten und Geschäftsleute weniger in der Enge der Straße als in der rücksichtlosen Fahrweise vieler Autofahrer und des zu hohen Tempos – trotz ausgewiesener Tempo 30-Zone. Interessant ist, dass sich offensichtlich so wenige an die Geschwindigkeit halten, dass selbst den Geschäftsleuten nicht bewusst ist, dass sie eine solche vor ihrer Ladentür haben.

„Für die Kinder, die hier aus der Grundschule kommen oder aus dem nahe gelegenen Kindergarten ist das auch eine fast lebensgefährliche Stelle“, so Merken, die ihren Dienst morgens um halb sechs antritt und von Raserei über den ganzen Tag hinweg berichtet.

An die enge Straße haben sich gerade die alteingesessenen Mehlemer inzwischen gewöhnt. In der Vergangenheit gab es jedoch auch hier einen Antrag an die Stadt, die straßenbaulichen Möglichkeiten zu prüfen. Dieser wurde damals noch von Helmut Redecker gestellt, als er noch in der Bezirksvertretung Bad Godesberg tätig war. „Ich habe diesen Antrag damals gestellt, muss Ihnen aber auch sagen, dass ich selber auch keine wirklich gute Lösung hätte vorschlagen können: Eine Verbreiterung der Gehwege hätte die Straße noch weiter verschmälert und beispielsweise die Umwandlung in eine Einbahnstraße hätte die Belieferung der Geschäfte gestört beziehungsweise auch den Weg nach Lannesdorf.“

Die Stadt Bonn hat auf die Anfrage des General-Anzeigers aus Zeitgründen nicht reagieren können. Die Polizei bearbeitet gerade eine Bürgerbeschwerde zur Raserei. Mit einem Seitenradarmessgerät wird dort zur Zeit überprüft, ob diese Beschwerde berechtigt ist. Mit diesem wird anonymisiert gemessen, ob tatsächlich ein nennenswerter Anteil der Autofahrer zu schnell fährt. Die Auswertungen stehen noch an.

Sollte sich die Beschwerde als berechtigt bestätigen, kommt auch die Meckenheimer Straße für die Aufstellung einer Radarfalle in Frage. Vielleicht erlebt Gabriele Merken auf ihrem Weg zur Bäckerei dann nicht mehr so oft brenzlige Situation.

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