Literaturstipendium Wohnung für Stadtschreiber in Bad Godesberg gesucht

Bad Godesberg · Autorinnen und Autoren können sich ab sofort für das dreimonatige Stipendium des Vereins Lese-Kultur Godesberg bewerben. Vorgänger Albrecht Selge begab sich auf die Spuren seiner Mutter.

 Der Stadtbezirks rund um die Godesberg wird Einsatzort für den neuen Stadtschreiber.

Der Stadtbezirks rund um die Godesberg wird Einsatzort für den neuen Stadtschreiber.

Foto: Axel Vogel

Gesucht wird eine Schreibstube in Bad Godesberg und jemand, der dort einziehen möchte: Der Verein Lese-Kultur Godesberg vergibt zum sechsten Mal sein Ferdinande Boxberger Stipendium für eine Bonner Stadtschreiberin oder einen Bonner Stadtschreiber. Das Thema, dem sie sich in dieser Zeit widmen, ist frei. Der Wohnort liegt immer in Bad Godesberg, eine Wohnung wird aktuell noch gesucht.

Der Berliner Albrecht Selge hatte 2022 die Chance, drei Monate lang nur schreiben zu dürfen. „Das Stipendium ist wirklich außergewöhnlich hoch und nicht an Verpflichtungen geknüpft“, sagte der Stipendiat der Vorjahres, der sich in Bad Godesberg auch auf die Spuren seiner Mutter begab. Wer seine Nachfolgerin oder Nachfolger wird, ist noch offen. Der gemeinnützige Verein Lese-Kultur, dessen Organisation die Parkbuchhandlung ehrenamtlich übernimmt, ruft ab sofort zu Bewerbungen auf.

Wohnung zum Schreiben gesucht

Nicht geklärt ist, wo der Autor oder die Autorin in den drei Monaten wohnen und leben kann. „Wir suchen wieder eine schöne Wohnung in Bad Godesberg“, sagte die Vereinsvorsitzende Barbara Ter-Nedden. Zuletzt wohnten die Stadtschreiber zweimal hintereinander in Schweinheim, Selge 2022 am Rhein. „Es wäre sehr erfreulich, wenn die Godesberger helfen könnten, eine abgeschlossene Wohnung zu finden, in der man gut leben und schreiben kann“, so Ter-Nedden. Geplant ist der Zeitraum von August bis Oktober oder September bis November 2023. Der Verein könne für die Überlassung der Wohnung eine Sachspendenbescheinigung über Mietkosten ausstellen, so die Vorsitzende.

„Das Literaturstipendium ist von einem privaten Spender zu Ehren der kulturell engagierten Godesbergerin Ferdinande Boxberger (1914-2014) eingerichtet worden“, erläutert Ter-Nedden. Es ist für deutsch-schreibende Autoren, Publizistinnen und schriftstellerisch tätige Künstler ausgeschrieben, die bereits eine selbstständige, in einem Publikumsverlag herausgegebene Veröffentlichung vorweisen können und mindestens 18 Jahre alt sind. Mit dem Preis erhalten sie die Möglichkeit, drei Monate in Bonn zu leben und zu schreiben.

Erfahrungen fließen in Werke der Autoren ein

„Es ist großartig, wie in unserem Projekt Bonner Bürger das schriftstellerische Schaffen unserer Stadtschreiber unterstützen“, berichtete Ter-Nedden. Mit Residenz in Bad Godesberg werde auch der Stipendiat 2023 das kulturelle Leben in Bonn und seinem Stadtbezirk Godesberg sichtbar machen. „Die bisherigen fünf Stadtschreiberinnen und Stadtschreiber sind ein Segen und eine große Bereicherung für die Stadt gewesen“, sagte Ter-Nedden.

Bei Julia von Lucadou (2018), Thomas de Padova (2019), Ulla Lenze (2020), David Wagner (2021) und Albrecht Selge (2022) sei inzwischen einiges von ihren gemachten Beobachtungen und Erfahrungen in ihre aktuellen Werke eingeflossen. Schirmherrin des Literaturstipendiums ist wieder Bonns Kulturdezernentin Birgit Schneider-Bönninger.

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