Kalender über den Brüser Berg Licht und Schatten

Brüser Berg. · Die Gruppe Fotospaziergänge hat aus ihrer Heimat-Scheck-Ausstellung einen Kalender gemacht. Sie zeigt ihre Heimat aus ganz verschiedenen Blickwinkeln.

 Anne Hensgen (r.) gibt einem Bewohner des Brüser Berges gegen Spende einen Kalender.

Anne Hensgen (r.) gibt einem Bewohner des Brüser Berges gegen Spende einen Kalender.

Foto: Stefan Knopp

Viele der Bilder in dem Kalender „Unsere Heimat, der Brüser Berg“ kennt man schon: Sie hingen im Sommer eine Weile in der Borsigallee und bildeten einen angenehmen Kontrast zu den Kommunalwahlplakaten. Jetzt kann man sich die Kirchen, die Halfpipe in der Autobahnunterführung, die Kirsch- oder Kastanienblüte, Impressionen vom Brüser Damm und der vielseitigen Architektur auf dem „Balkon von Bonn“ und vieles mehr auch zu Hause aufhängen.

Insgesamt 58 Bilder haben die Mitglieder der Aktion „Fotospaziergänge“, eine Gemeinschaftsaktion der Initiative Stadtteilkultur und des Nachbarschaftszentrums, für den Wochenkalender ausgewählt, den sie am Samstag in der Einkaufsstraße auf dem Brüser Berg gegen Spende verteilten. „Von der Ausstellung haben wir ein paar herausgenommen, die uns nicht geeignet erschienen“, sagte Sprecherin Anne Hensgen. „Dafür haben wir welche vom Herbstspaziergang mit reingenommen.“ Die Teilnehmer treffen sich nämlich normalerweise – also in einem Jahr ohne Coronavirus – vier- bis fünfmal im Jahr zu solchen gemeinsamen Rundgängen. Sie waren auch schon im Kölner Zoo und im Park Härle.

Man gewinnt einen guten Eindruck von diesem Stadtteil und kann auch noch etwas lernen, denn alle Fotos sind untertitelt. Da erfährt man zum Beispiel, dass nahezu jede Straße mit einer anderen Baumart begrünt ist und dass im hölzernen Turm von Sankt Markus die einzigen Glocken auf dem Brüser Berg hängen.

Zwischendurch sieht man auch mal Schnee, und eine Aufnahme vom Martinsfeuer 2019 ist auch dabei. Auch Ergebnisse der Umfrage zum Projekt „Lächeln für den Brüser Berg“ von 2018 sind integriert, für die die Bewohner angeben sollten, was sie besonders gut und eher negativ finden – gute Nachbarschaft, Infrastruktur und Nähe zum Wald einerseits, mangelnde Sauberkeit, zu wenig Gastronomie und zu viel Leerstand sowie fehlende Aufenthaltsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in der Fußgängerzone andererseits.

Für die Ausstellung und den Kalender waren die Fotografinnen und Fotografen durch ihren Stadtteil gegangen, nicht in der Gruppe, sondern coronagerecht jeder für sich, und hatten Motive abgelichtet, die den Brüser Berg als Heimat gut beschreiben. Das Thema war deshalb festgelegt, weil die Ausstellung mit Geld aus dem NRW-Förderprogramm „Heimat-Scheck“ finanziert wurde.

Auch den Druck der Kalender und der Stofftaschen mit verschiedenen Fotomotiven, die ebenfalls erhältlich waren, wurde von diesem Geld bezahlt, weshalb die Gruppe die Sachen nicht verkaufen, sondern nur gegen freiwillige Spende ausgeben durfte.

300 Kalender habe man gedruckt, so Hensgen. Einige wurden schon vorab etwa an den Ortsausschuss und das Nachbarschaftszentrum verteilt, am Samstag fanden sie auch viele Abnehmer, sodass am Ende kein Exemplar mehr übrig blieb. Annähernd 500 Euro an Spenden konnte Hensgen vermelden, damit war sie sehr zufrieden. Das Geld soll der Initiative Stadtteilkultur zugutekommen. „Die hat ja sonst keine Einnahmen.“ Denn alle Veranstaltungen, durch die die Initiative sonst Einnahmen generiert, wie beispielsweise der Frühjahrsflohmarkt, der Kunst- und Kreativmarkt, das Familienfest und der Adventsmarkt, fielen dieses Jahr aus.

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