Garten nicht mehr begehbar Warum eine Bonner Kirchengemeinde Jugendliche aussperrt

Bonn · Der Durchgang zur Villemombler Straße an der Duisdorfer Matthäikirche bleibt ab dem 1. Juni geschlossen. Damit reagiert die Evangelische Kirchengemeinde nicht zuletzt auf das Verhalten einiger Jugendlicher.

 Die Hardtberggemeinde reagiert auf zunehmenden Vandalismus und schließt den Weg an der Matthäikirche.

Die Hardtberggemeinde reagiert auf zunehmenden Vandalismus und schließt den Weg an der Matthäikirche.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Evangelische Kirchengemeinde Hardtberg hat nun auf Vermüllung und Vandalismus rund um die Matthäikirche reagiert: Nach eingehender Beratung mit der Polizei wird das Gelände an der Gutenbergstraße ab 1. Juni nachts gesichert und teilweise abgesperrt. Zum einen wird ein Bewegungslicht angebracht, um den Eingang der Kirche sicherer zu machen. Ein Tor am Carport und am Kirchgarten sowie eine nächtliche Schließung des Parkplatzes vor der Kindertagesstätte Zauberkiste soll verstärkt darauf hinweisen, dass es sich um Privatgelände handelt.

Die für die Nachbarschaft einschneidendste Maßnahme ist die Schließung des Durchgangs zur Villemombler Straße. Ab 1. Juni ist der Garten der Matthäikirche damit nicht mehr frei begehbar.

Aktuell informiert die Gemeinde mit einem entsprechenden Plakat über die anstehende Sperrung. Die hat bereits für Wirbel in den sozialen Netzwerken gesorgt. „Öffentliche Plätze sind doch für die Menschen da? Ich verstehe es immer noch nicht“, beklagt eine Userin. „Es ist ein gern genutzter und wirklich schöner Weg, den ich sehr vermissen werde. Ich verstehe nicht, warum überall Zäune wachsen“, ergänzt sie.

Tatsache ist jedoch, dass sich in der Vergangenheit abends immer wieder vorwiegend Jugendliche auf dem Gelände trafen. „Da ging es dann auch gerne sehr laut zu“, erzählt eine Anwohnerin. „Ich kann verstehen, dass die Kirchengemeinde jetzt auf die Verdreckung und den Vandalismus reagiert. Schließlich ist sie Eigentümerin des Grundstücks.“

In den sozialen Medien berichtet eine Nutzerin, die angibt, in Sichtweite zu wohnen, dass sie in der Vergangenheit Ähnliches beobachtet hat. Es gibt allerdings auch andere Stimmen. Eine Nutzerin schildert die Situation so: „Vandalismus habe ich dort nicht gesehen, nur Jugendliche die dort abends saßen und bemerkenswerterweise ihren Müll in der Tonne entsorgt haben.“

Einigkeit herrscht bei den Nutzern in einem anderen Punkt: Sie bedauern, dass das Gelände bald nicht mehr ohne Weiteres zugänglich ist. „Schade, das war bisher mein kürzester Weg zum Briefkasten. Aber ich könnte mir vorstellen, dass man vermeiden möchte, dass Leute dort ihren Müll hinterlassen, Hundehalter die Geschäfte ihrer Liebsten auf der Wiese nicht einsammeln und dergleichen mehr. Dann wäre der Schritt traurig, aber nachvollziehbar“, schreibt eine Nutzerin. Eine andere geht die Sperrung pragmatisch an: „Ich nutze diese schöne Ecke noch, solange ich darf.“

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