Marode Funktionsräume des Bonner Freibads Initiative fordert Zeitplan für Bonner Melbbad

Poppelsdorf · Die Interessengemeinschaft dringt auf eine transparente Bürgerbeteiligung in der Frage, wie die maroden Funktionsräume zu sanieren oder neu zu bauen sind. Machbarkeitsstudie soll Möglichkeiten der Handsicherung untersuchen.

 Das Melbbad aus der Vogelperspektive: Rechts im Bild sind die maroden Funktionsräume zu sehen, denen ein Tüv-Gutachten einen äußerst schlechten Zustand attestieren.

Das Melbbad aus der Vogelperspektive: Rechts im Bild sind die maroden Funktionsräume zu sehen, denen ein Tüv-Gutachten einen äußerst schlechten Zustand attestieren.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Bürgerinitiative „Rettet das Melbbad“ dringt auf eine transparente Bürgerbeteiligung und einen konkreten Zeitplan zur Sanierung oder einem Neubau der Funktionsräume des Freibads an der Trierer Straße. Die Stadt habe nun schnell mitzuteilen, ob die eingeplanten 1,5 Millionen Euro für die Herrichtung realistisch seien. Die Initiative leitet aus dem klarem Bürgervotum gegen eine Randbebauung an der Trierer Straße den Auftrag an die Verwaltung ab, das Bad schnell wieder funktionstüchtig zu machen. Eine Antwort darauf vom Bäderamt stehen noch aus.

Kai Schröder, Sprecher der Initiative, führte aus: „Auf die große Teilnahme am Bürgerentscheid muss nun auch eine breite öffentliche Beteiligung an der Planung zur Wiedereröffnung folgen.“ Die Initiative hatte mit dem Förderverein Unser Melbbad angeboten, die Kosten für eine übergangsweise Containerlösung weitgehend übernehmen zu wollen. Bei einem Tüv-Gutachten kam allerdings heraus, dass der Zustand der Funktionsräume inklusive eines Technikraums einen Betrieb in diesem Jahr nicht zulasse.

Verwaltung: Eingeschossiger Neubau reicht

Auf eine Anfrage der Bezirksverordneten von Rheingrün, FDP, Volt und Thomas Fahrenholtz (ehemals Bürger Bund Bonn) zum weiteren Vorgehen antwortete die Stadt: „Die Verwaltung wird möglichst kurzfristig entsprechend der geltenden Vergaberichtlinien einen Prüfauftrag für eine Machbarkeits-, Kosten- und Zeitaufwandsanalyse vergeben, um den Rat und seine Fachausschüsse über die weiteren erforderlichen Mittel und Maßnahmen bis zu einer Wiederaufnahme des Badbetriebes im Melbbad zu informieren.“

Nach Einschätzung der Verwaltung sei ein eingeschossiger Neubau für ein Schwimmbadgebäude mit Umkleide-, Sanitär- und Personalräumen, einem Technikraum sowie einem Kiosk oder einem Gastronomiebetrieb ausreichend. Darüber hinaus werde aber eine Absicherung des dahinter liegenden Hanges erforderlich. Die Machbarkeitsstudie solle über solche Möglichkeiten einer Hangsicherung Aufschluss geben. Von einer Sanierung der maroden Bestandsgebäude ist in der Verwaltungsvorlage nicht die Rede.

Bauentwurf für Rollschuhfläche

Es existiert eine Entwurfsplanung für einen Ersatzbau auf der Rollschuhfläche, die nahe der heutigen Funktionsräume Richtung Ein- und Ausgang liegt. Über diesen eingeschossigen Bau könnte neben Duschen, Schließfächern und Aufenthaltsräumen für die Badangestellten auch der Ein- und Ausgang abgewickelt werden. Der Entwurf stammt noch aus der Zeit, bevor eine Wohnrandbebauung an der Trierer Straße mit Funktionsräumen im untersten Stock infrage kam, die seit dem Bürgervotum vom Tisch ist.

Zu diesem Plan äußert sich die Bürgerinitiative in ihrer Pressemitteilung nicht direkt. Dort heißt es: „Falls eine Sanierung der Bestandsgebäude aufgrund von jahrzehntelanger Vernachlässigung nicht mehr möglich sein sollte, müssen Alternativen diskutiert werden, die der bsiherigen Form möglichst nahe kommen.“ Zentrale Anliegen seien barrierefreie Erreichbarkeit, Erhalt der Kaltluftschneise und der Erhalt des Melbbads als „grüner Oase“ ohne Baumfällungen.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung fordern Brigitta Poppe-Reiners (Rheingrün), Elmar Conrads-Hassel (FDP), Karin Langer (Volt) und Thomas Fahrenholtz Verwaltung und Ratskoalition dazu auf, auf die Bürgerinitiative zuzugehen und das Melbbad möglichst zügig wieder funktionstüchtig zu machen.

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