Goldhochzeit in Rauschendorf Der Zukünftige saß in der „Blockhütte“ am Nachbartisch

RAUSCHENDORF · Ursula und Hans Bötnagel feiern ihre Goldhochzeit. Ohne einen großen Blumenstrauß wäre es aber vielleicht gar nicht so weit gekommen.

Ursula und Hans Bötnagel feiern Goldhochzeit.

Ursula und Hans Bötnagel feiern Goldhochzeit.

Foto: Roswitha Oschmann

So wie Hans Bötnagel, seit mittlerweile 41 Jahren als Tenor beim Männergesangverein Rauschendorf, seine Ursula im Mai 1973 heiratete, hat auch der MGV mittlerweile ein Pendant an seiner Seite – die „Happy Singers“ als „Unterchor“. Ursula Bötnagel ist Sopran und die erste Frau in der Geschichte des MGV Gemütlichkeit als Vorsitzende. Wenn Hans und Ursula nun Goldhochzeit feiern, sind die Chöre selbstverständlich auch dabei.

Nur zufällig landeten die Eheleute in Rauschendorf, erwarben 1974 am Telefon ein Grundstück. Hans Bötnagel: „Erst zwei Tage später haben wir uns das Dorf und das Grundstück angeschaut.“ 1979 fingen sie an zu bauen, zogen ins unfertige Haus und haben über Jahre hinweg weitergebaut, dafür mehr als ein Jahrzehnt auf Urlaub verzichtet.

„Wir waren immer mutig“, sagt seine Frau, die damals ihre Ausbildung zur Steuerfachgehilfin machte. Erst im Sommer nach der Hochzeit hatte sie mit der Lehre begonnen. Hans hatte sie darin bestärkt. Ihren ursprünglichen Beruf als Pelznäherin musste Ursula, am 24. Februar 1953 in Detmold geboren, wegen einer Allergie aufgeben. Sie verließ sie das Elternhaus bei Hachenburg und trat eine Stelle in Beuel an.

Hans saß am Nachbartisch

Als sie mit einer Freundin am 21. Oktober 1972 in der „Blockhütte“ eingekehrt war, wartete Hans an einem Nachbartisch auf seinen Freund. Als der eintraf, stellte sich heraus, dass der junge Mann Ursulas Freundin kannte. Hans und Ursula kamen ins Gespräch, verabredeten sich für den nächsten Tag. Aber Hans hatte bis dahin den Namen von Fräulein Fandler vergessen, bis ihm ihr Arbeitgeber einfiel und er tags darauf einen Riesenstrauß abliefern ließ. Das machte Eindruck. Sieben Monate später wurde geheiratet.

Hans Bötnagel, am 13. Mai 1946 in Dresden geboren, zog als Dreijähriger in die rheinische Heimat des Vaters. Hans lernte das Fliesenlegerhandwerk, ging mit 38 Jahren in den öffentlichen Dienst, in den Sicherheitsdienst bei der Bundeswehr, wo er 25 Jahre lang arbeitete. Es wurde gespart und gearbeitet fürs eigene Haus. Ursula Bötnagel hatte noch eine zweite Stelle bei einem Wirtschaftsprüfer, war rechte Hand des Schatzmeisters der Grünen. In der Buchhaltung eines Sanitätsdienstes arbeitete sie bis zur Rente.

Ihren ersten großen Urlaub hatten die Goldhochzeiter 1987: drei Wochen Mallorca. Und zur Silberhochzeit verdrückten sie sich in die Toscana. Ihre Goldhochzeitsreise soll in die Schweiz führen. Die Devise der Jubilare: „Man muss gut über alles reden, sich aufeinander verlassen können, zusammenhalten.“ oro

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