Annäherung an bedrückendes Thema Lohmarer veröffentlicht Roman zum Thema Kindesmissbrauch

Lohmar · Jörg H. Trauboth möchte mit seinem neuen Roman „Jakobs Weg“ den sexuellen Missbrauch von Kindern ins Bewusstsein rücken. Dabei war es ihm wichtig, kein reißerisches Werk abzuliefern.

 Mit seinem neuen Roman möchte Jörg H. Trauboth sexuelle Gewalt gegen Kinder ins Bewusstsein rücken.

Mit seinem neuen Roman möchte Jörg H. Trauboth sexuelle Gewalt gegen Kinder ins Bewusstsein rücken.

Foto: Paul Kieras

„Als ich von den Missbrauchsfällen in Lügde, Bergisch Gladbach und Münster erfahren habe, hat mich das so bewegt, dass ich beschlossen habe, darüber einen Roman zu schreiben“, sagt Jörg H. Trauboth. „Jakobs Weg“ hat er sein neu veröffentlichtes Buch genannt. Darin setzt er sich auf sensible Weise mit dem Thema Kindesmissbrauch auseinander.

Und darum geht es im neuen Werk des Lohmarer Autors: In dem westfälischen Internat „Maria Hilf“ werden Mitgliedern der Darknet-Organisation „Rose“ alle vier Wochen sechs Kinder zugeführt und unter der Regie des Internatsleiters Pater Johannes Hartmann sexuell schwer missbraucht. Darunter ist der kleine Jakob, der nach einem Missbrauch über ein Geländer steigt, um sich umzubringen. Die Polizei erfährt zwar von den Taten, doch es gelingt ihr nicht, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

20 Jahre später erhalten acht Personen die Aufforderung, sich am Jakobsweg in einem Hotel einzufinden. Falls nicht, wird ein sie kompromittierendes Video über sexuelle Gewalt an Kindern den Medien zugespielt. Alle erscheinen. Auch der anonym eingeladene und verdeckt ermittelnde Hauptkommissar Joe Jaeger vom BKA und die Investigativjournalistin Hanna Dohn. Sie alle begeben sich unwissentlich auf eine Wanderung mit fatalem Ausgang.

Brandaktuelles Thema in Romanform

Trauboth war es nach eigenen Worten wichtig, kein reißerisches Werk abzuliefern. „Ich mute dem Leser nicht zu viel zu, sondern bleibe vorsichtig in der Darstellung und hoffe, viele mit auf die Reise nehmen zu können, sich diesem Thema zu nähern“, sagt er. Er habe bewusst kein Sachbuch geschrieben, sondern das brandaktuelle Thema in Romanform eingebettet.

Auch, um die Leser, die das Thema eigentlich abschreckt, gewinnen zu können. Das sei in Anbetracht der hohen Fallzahlen von Kindesmissbrauch enorm wichtig. „Die massenhafte sexuelle Gewalt gegen Kinder wird in Deutschland erst langsam wahrgenommen. Mit meinem Krimi möchte ich nicht nur spannend unterhalten, sondern das wichtige Thema ins Bewusstsein rücken“, so der Autor.

Gespräche mit Opfern krimineller Gewalt

Trauboth ist Thriller- und Sachbuchautor, Krisenmanager sowie Notfallseelsorger. Er hat als Berater viele Jahre in der Verbrechensbekämpfung mit Polizei und Kinderschutzvereinen zusammengearbeitet. Für seinen Krimi recherchierte er ein komplettes Jahr lang und sprach auch mit Opfern sexueller Gewalt. In „Jakobs Weg“ verknüpft er ein ebenso brandaktuelles wie gesellschaftlich bedrückendes Thema mit seinen langjährigen Erfahrungen als Berater.

„Ich wünsche mir Buchlesungen mit Eltern, Lehrern, Jugendleitern, Richtern, Politikern und Journalisten, in denen wir das Thema diskutieren können. Mein Ziel ist, Kinder besser zu schützen. Den Roman verstehe ich als Medium für eine breite gesellschaftliche Diskussion“ erklärt Trauboth, der nur so viel zum Ausgang der Geschichte verrät: „Sie endet versöhnlich.“

Jakobs Weg, 390 Seiten, ISBN 978-3-96136-095-6, 16,90 Euro, E-Book e ISBN 978-3-96136-096-3, 9,49 Euro.

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