Probleme mit der Postzustellung Erneut gähnende Leere im Briefkasten

Alfter-Witterschlick · Viele Tage ärgert sich Monika Werres, weil sie keine Post zugestellt bekommt. Dann ergreift die 75-Jährige selbst die Initiative und geht der Sache auf die Spur.

 Monika Werres bekommt tagelang keine Post zugestellt. Der Briefkasten an ihrem Haus in Alfter-Witterschlick bleibt leer.

Monika Werres bekommt tagelang keine Post zugestellt. Der Briefkasten an ihrem Haus in Alfter-Witterschlick bleibt leer.

Foto: Felizia Schug

Erst bekam sie keine Post mehr zugestellt, nun sind ihre Briefe und Magazine wohl endgültig verschollen. Die 75-jährige Monika Werres und ihr Mann wohnen in Alfter-Witterschlick und haben wie andere Bewohner in Alfter Probleme mit der Postzustellung: „Vom 13. bis zum 19. Oktober habe ich keine Post mehr bekommen“, berichtet sie. Sie habe am 19. Oktober mehrfach beim Kundenservice der Deutschen Post angerufen, daraufhin sei am Folgetag ein junger Mann erschienen und habe ihr ihre Briefe von diesem Tag gebracht. „Er sagte, er sei im Urlaub gewesen und kümmere sich jetzt um das Problem“, so Werres. Doch schien das Versprechen sich leider nicht zu erfüllen, denn auch in den darauffolgenden vier Tagen blieb der Briefkasten des Ehepaars in Witterschlick erneut leer.

Seitens der Deutschen Post heißt es: In Alfter habe es aufgrund eines erhöhten Krankenstandes in den vergangenen Wochen Verzögerungen bei der Zustellung gegeben.

Besuch im Zustellstützpunkt

Am Montag, 24. Oktober, hat Monika Werres dann gezwungenermaßen selbst die Initiative ergriffen. „Mein Mann brauchte dringend ein Rezept vom Arzt, das mit der Post kommen sollte“, berichtet sie. Sie sei zum Arzt ihres Ehemannes nach Meckenheim gefahren, habe das Rezept dort abgeholt und sei anschließend in den Zustellstützpunkt der Deutschen Post DHL nach Hersel gefahren. „Auf die Idee hat mich der General-Anzeiger gebracht, weil er über dessen Neueröffnung berichtet hatte“, gibt die 75-Jährige an. Im Zustellstützpunkt habe sie mit einem „sehr freundlichen Mitarbeiter“ gesprochen, ihm ihr Problem geschildert – und mit ihm nach den verlorenen Briefen und Magazinen gesucht. „Doch wir haben nichts gefunden. Ich hoffe, meine persönlichen Briefe sind jetzt nicht in irgendeinem anonymen Papiercontainer gelandet“, so Werres. Auch im Hinblick auf den Datenschutz ärgere sie sich sehr über das Verschwinden der Briefe.

Die 75-Jährige wohnt seit 40 Jahren in ihrem Haus in Witterschlick. So etwas in dem Ausmaß sei bisher bei ihr und auch in der direkten Nachbarschaft noch nicht vorgekommen.

Beschwerde bei der Bundesnetzagentur

Wer andauernde Probleme im „Postbereich“ hat, kann bei der Bundesnetzagentur Beschwerde einreichen. Diese prüft die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zur Postversorgung und kontaktiert die Deutsche Post DHL, wenn es vermehrt zu Problemen kommt. Auf Nachfrage des GA gibt die Behörde an, es habe im 3. Quartal 2022 knapp 11.500 Beschwerden in diesem Bereich gegeben. Von einem allgemeinen Problem im Ort Alfter-Witterschlick könne jedoch nicht ausgegangen werden: „Aus dem angegebenen Postleitzahlbereich 53347 Alfter sind bei der Bundesnetzagentur in diesem Jahr bis Ende September fünf Beschwerden eingegangen.“

Wie hoch die Dunkelziffer ist, bleibt jedoch unbekannt. Denn viele Menschen – wie auch Monika Werres – wissen nicht, dass sie sich bei der Bundesnetzagentur melden können. Dabei bittet die Behörde explizit darum, Missstände im Postbereich mitzuteilen: werktags von 9 bis 12 Uhr telefonisch unter 0228/ 141516 oder über das Kontaktformular auf der Webseite der Bundesnetzagentur unter „Verbraucherservice Post“.

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