Friedenslauf in Verdun Rheinbacher Schüler laufen für den Frieden

Rheinbach · Was kann man als Jugendlicher für den Frieden tun? Zunächst einmal einmal sehen, was der Krieg anrichtet. Rheinbacher Schüler werden am Wochenende in Verdun diese Erfahrung machen.

 16 Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums Rheinbach laufen am Wochenende in Verdun für den Frieden.

16 Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums Rheinbach laufen am Wochenende in Verdun für den Frieden.

Foto: Axel Vogel

Vorfreude ist das falsche Wort. Spannung trifft es wohl eher. Am Samstag fahren 16 Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums Rheinbach nach Verdun. Sie werden dort an dem von der Friedenspartnerschaft Rheinbach-Douaumont/Vaux organisierten Friedenslauf teilnehmen. Er führt auch durch Schützengräben, die dort während des Ersten Weltkriegs ausgehoben wurden.

Der Lauf, an dem etwa 1000 Sportler teilnehmen, ist aufgeteilt in unterschiedliche Altersklassen und Distanzen. Die älteren Jugendlichen müssen 15 Kilometer bewältigen, die jüngeren 3,7 Kilometer. Doch es ist nicht nur die sportliche Herausforderung, der sich die Jugendlichen stellen. Vielmehr steht ihnen die Konfrontation mit den Schrecken eines Krieges bevor, der Hunderttausenden von Soldaten, viele nicht viel älter als sie selbst, das Leben kostete.

Die Schüler sind gespannt

Tim Langer, der in diesem Jahr sein Abitur macht, war schon einmal in Verdun. Wie seine Mitschüler, die am Wochenende mitlaufen, trägt er ein hellblaues Lauf-Shirt mit einer aufgedruckten Friedenstaube. Im Leistungskurs Geschichte hat er sich intensiv mit dem Ersten Weltkrieg und der Schlacht um Verdun befasst. Mit anderen Schülern hat er auf dem früheren Schlachtfeld vor einiger Zeit Friedensbäume gepflanzt. „Besonders erschreckend waren für mich die Beinhäuser mit den sterblichen Überresten der namenlosen Toten und die unzähligen weißen Kreuze. Da kriegt man eine Ahnung vom ganzen Ausmaß des Schreckens“, berichtet er.

Fabian Ewald aus der Klasse 8 freut sich, etwas über den geschichtsträchtigen Ort zu erfahren und junge Franzosen kennenzulernen. Auch die Verbindung mit dem Lauf findet er spannend. So sehen es auch Simon Teschke und Julian Wirtsch, der mit der Teilnahme an dem Lauf „ein Zeichen für den Frieden“ setzen will. Kea Coersmeier fährt nicht nur als Abiturientin mit nach Verdun, sondern auch als Vorstandsmitglied des Partnerschaftsvereins. „Es lohnt sich sehr, ein Wochenende für dieses Friedensprojekt zu opfern“, sagt sie. Lilly Pietsch stimmt ihr zu: „Das ist ein Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft.“

Da hakte Stefan Raetz in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Partnerschaft des Friedens Rheinbach-Douaumont/Vaux e.V. und Kuratoriumsvorsitzender der Bürgerstiftung „Wir für Rheinbach" ein. 300.000 Gebeine von toten Soldaten gemahnten daran, für den Frieden in Europa zu arbeiten. „In Verdun sehen wir, was ein Krieg anrichtet, für die Zukunft müssen wir daraus lernen.“

Die Bürgerstiftung und die Kreissparkasse Köln, vertreten durch den Rheinbacher Filialleiter Sebastian Greven, unterstützt die Fahrt der Schüler finanziell. Schulleiter Stefan Schwarzer, zwei Lehrer und zwei Elternvertreter begleiten die Jugendlichen, die in einer Jugendherberge übernachten werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort