Anfänge beim 1. FC Köln So fällt Baumgarts Startbilanz im Vergleich mit prominenten Vorgängern aus

Bonn · Trainer Steffen Baumgart hat in seinem ersten halben Amtsjahr mit dem 1. FC Köln eine starke Hinrunde gespielt. Doch wie fällt seine Startbilanz im Vergleich mit den erfolgreichen Vorgängern Peter Stöger, Christoph Daum und Hennes Weisweiler aus?

 Steffen Baumgart hat beim 1. FC Köln eine vielversprechende Hinrunde vorzuweisen.

Steffen Baumgart hat beim 1. FC Köln eine vielversprechende Hinrunde vorzuweisen.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Nach seiner ersten halben Saison als Trainer des 1. FC Köln lässt sich mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass Steffen Baumgart es Peter Stöger gleichtun wird. Bevor jetzt direkt Gedanken an den Einzug in den Europapokal kommen – gemeint ist an dieser Stelle etwas anderes: Stöger ist der bislang letzte Trainer, der beim FC eine komplette Spielzeit auf der Bank sitzen durfte.

Das war in der Saison 2016/17, an deren Ende die Kölner den fünften Platz und die damit verbundene Qualifikation für die Europa League feierten. Nach einem verkorksten Start ins folgende Spieljahr war die Ära des Österreichers dann schon vor der Winterpause beendet, Stefan Ruthenbeck übernahm das Traineramt, konnte den Abstieg in die 2. Liga aber nicht mehr verhindern. Stögers Nachfolgern Markus Anfang, Achim Beierlorzer und Markus Gisdol gelang es jeweils nicht, eine volle Saison beim FC zu arbeiten.

Blickt man auf die erste Hälfte der aktuellen Spielzeit zurück, findet sich kein Indiz dafür, warum den im Sommer verpflichteten Baumgart ein ähnliches Schicksal ereilen sollte. Mit Tabellenplatz acht, 25 Punkten und dem Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals steht die Mannschaft unter der Führung des 49-Jährigen sportlich sehr gut da. Mehr noch: Das hohe Ansehen, das Baumgart schon jetzt im Verein und bei den Fans genießt, lässt die Vermutung zu, dass er beim FC eine neue Ära prägen könnte – so wie es vor ihm eben jenem Stöger, Christoph Daum oder Hennes Weisweiler gelungen ist.

Was den Start in die Amtszeit betrifft, muss Baumgart den Vergleich mit seinen drei prominenten Vorgängern jedenfalls nicht scheuen. Stöger beendete 2013/14 die Hinrunde mit 33 Punkten auf Rang eins – allerdings in der 2. Liga, in der die Geißböcke natürlich sportlich und finanziell deutlich höher einzuschätzen waren als die aktuelle Mannschaft in der Bundesliga. Auch damals erreichten die Kölner das Pokal-Achtelfinale, mussten sich dort aber dem Erstligisten Hamburger SV mit 1:2 geschlagen geben. Es ist der gleiche Gegner, den der FC auch diese Saison im Achtelfinale am 18. Januar 2022 erwartet.

Trainer des 1. FC Köln
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Etwas schwieriger ist der Vergleich zwischen Baumgart und Daum, da der heute 68-Jährige die Mannschaft nicht vor, sondern im Laufe der Saison 1986/87 übernahm. Nach einem missglückten Saisonstart mit nur einem Sieg aus sieben Ligaspielen und Rang 16 trennte sich der Club damals von Trainer Georg Kessler und beförderte dessen Assistenten Daum zum neuen Coach – eine Entscheidung, die sich für den FC lohnen sollte: Zehn Siege und vier Unentschieden holte der neue Mann in seinen ersten 17 Ligapartien, was nach Umrechnung mit der Drei-Punkte-Regel 34 Zähler ergibt. Am Ende der Saison landete die Mannschaft auf Rang zehn, im Pokal wurde das Achtelfinale bei Bayer 05 Uerdingen verloren (1:3).

Baumgart hat Weisweiler beim 1. FC Köln einen Erfolg voraus

Daum steht mit dieser Einstands-Bilanz nicht nur vor Baumgart, sondern auch vor Trainerlegende Hennes Weisweiler. Der kam nach seiner Rückkehr nach Köln in der Saison 1976/77 zum Ende der Hinrunde auf neun Siege und zwei Remis, umgerechnet also 29 Punkte und damit vier mehr als Baumgart. Weisweiler beendete die Spielzeit damals auf Rang fünf und holte mit der Mannschaft durch einen Finalsieg gegen Hertha BSC (1:0) den DFB-Pokal. Eines aber hat Baumgart seinem prominenten Vorgänger voraus: Während er sein erstes Derby gegen Borussia Mönchengladbach mit 4:1 gewann, kassierte Weisweiler gegen seinen alten Arbeitgeber zu Hause eine klare 0:3-Niederlage.

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