Vor Spiel in Bremen Verwirrung um Corona-Testergebnisse beim 1. FC Köln

Köln · Am Donnerstag haben unklare Ergebnisse bei den Corona-Tests die Vorbereitung des 1. FC Köln auf das Freitagsspiel in Bremen gestört. Am Ende konnte die Mannschaft dennoch abreisen.

 Zunächst ohne Spielmacher Ondrej Duda (l.) brach der FC-Tross um Trainer Markus Gisdol (r.) nach Bremen auf.

Zunächst ohne Spielmacher Ondrej Duda (l.) brach der FC-Tross um Trainer Markus Gisdol (r.) nach Bremen auf.

Foto: Herbert Bucco

Wenn der 1. FC Köln vor seinem bedeutungsschwangeren Spiel beim SV Werder Bremen (Freitag, 20.30 Uhr/Dazn) eines nicht gebrauchen konnte, war es unnötige Aufregung. Als die obligatorische Pressekonferenz am Donnerstag erst mit 75 Minuten Verspätung beginnen konnte und das für 13 Uhr angesetzte Abschlusstraining auf 14.15 Uhr verschoben werden musste, war aber klar, dass es im Lager der Geißböcke beim Wunsch nach Ruhe bleiben würde.

Eine Reihe unklarer Corona-Testergebnisse störte den Ablauf der Vorbereitung erheblich. Der FC konnte erst um 17.15 Uhr für alle Spieler Entwarnung geben. In einem flugs anberaumten zweiten Durchlauf der kurz nach Mitternacht durchgeführten Tests im Marsdorfer Labor Wisplinghoff fielen alle Ergebnisse negativ aus.

Vier Stunden vor dieser positiven Nachricht hatten sich die FC-Verantwortlichen in Erklärungsnöten befunden. Auch, weil die allgemeine Situation dadurch erschwert war, dass Niklas Süle am Sonntag positiv auf Corona getestet worden war. Der Nationalspieler hatte am Samstag beim 2:1-Sieg von Bayern München in Köln 90 Minuten auf dem Feld gestanden. „Unklar bedeutet weder positiv noch negativ. Aus Vorsicht haben wir das Training nach hinten verschoben. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen uns keine positiven Fälle vor“, hatte FC-Sportchef Horst Heldt am Nachmittag erklärt.

Tests um 7.30 Uhr

Er hätte noch berichten können, dass es so viele unklare Ergebnisse gab, dass eine fehlerhafte Testauswertung wahrscheinlich war. Übrigens kein unnormaler Vorgang, denn unklare Ergebnisse bei Corona-Tests hat es auch beim FC in der Vergangenheit gegeben. Durch die diesmal früher durchgeführten Tests kam es nur diesmal auch an die Öffentlichkeit.

„Die Reise nach Bremen ist ein paar 100 Kilometer weit. Wir haben die frühe Variante gewählt, um schnellstmöglich Ergebnisse zu haben. Wir haben mal um 7.30 Uhr getestet, das war für die Jungs schwieriger“, erklärte Heldt das Prozedere. Ein Vorgehen, das letztlich unter anderem dazu führte, dass Spielmacher Ondrej Duda aus Sicherheitsgründen erst nach Trainingsbeginn am Geißbockheim vorfahren und nicht mit der Mannschaft im Zug nach Bremen fahren konnte. Der Slowake reiste dann am Abend nach.

Zu einem Spiel, das für den FC sehr wichtig ist. Die Kölner sind in dieser Saison noch ohne Sieg und besetzen mit zwei Punkten nach sechs Spieltagen den Relegationsplatz in der Bundesliga. Eine Niederlage an der Weser und der FC wäre saisonübergreifend 17 Spiele sieglos – was einer kompletten Halbserie entspricht.

Gisdol gießt Öl ins Motivationsfeuer

Mut schöpfen Trainer Markus Gisdol und sein Team aber aus den jüngsten drei Partien mit den beiden Remis gegen Frankfurt und Stuttgart sowie der achtbaren Niederlage gegen den Meister aus München. „Wir haben gegen Bayern gezeigt, wie konsequent wir verteidigen und wie gut wir umschalten können. Uns würde es helfen, mal in Führung zu gehen.“ Gisdol geht davon aus, dass seine Mannschaft aus einem 1:0 heraus das nötige Selbstbewusstsein aufbauen kann, um konstant Sicherheit ins eigene Spiel zu bekommen.

„Wir hören aus Bremen, dass sie erwarten, uns zu schlagen“, goss Gisdol auch noch etwas Öl ins Motivationsfeuer. Als wenn das schmachvolle 1:6 am letzten Spieltag der vergangenen Saison bei den Grün-Weißen nicht reichen würde: „Das ist ein Dorn im Auge bei den Spielern, die dabei waren. Auch bei den neuen Spielern ist das präsent. Da ist noch etwas, das wir regeln wollen“, kündigte der FC-Coach an.

Horst Heldt hat den Auftritt nicht vergessen, der die Kölner eine Millionensumme an TV-Geldern kostete und Werder letztlich den Klassenerhalt ermöglichte: „Das war sicherlich keine Ruhmes-Leistung. So etwas nervt. Wir haben jetzt die Gelegenheit, es besser zu machen. Bremen ist gut gestartet, das wird nicht einfach.“

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