Rolandstraße in Rüngsdorf Pumpen überbrücken verstopften Kanal - Autos werden abgeschleppt
Update | Bad Godesberg · Am Wochenende gab es einen Kanaleinbruch in der Rolandstraße in Rüngsdorf. Das Problem: Die Weiterleitung des Wassers zur Kläranlage ist unterbrochen. Hilfe kommt aus Dinslaken und Iserlohn. Für einen Lkw mit Übergröße werden am Donnerstag Autos abgeschleppt.
Ein Kanaleinsturz oder eine Verstopfung sorgt dafür, dass Wasser aus der Rolandstraße nicht mehr zur Kläranlage abfließen kann. Am Dienstagabend war der Schaden in Rüngsdorf überbrückt. Das Technische Hilfswerk (THW) Bonn bekam dabei Unterstützung von zwei THW-Einheiten mit Großraumpumpen aus Dinslaken und Iserlohn. Am Donnerstag wurden temporäre Elektro-Pumpen angeschlossen. Damit der Lastwagen mit Überbreite mit den Materialien durch die Straße kommt, mussten Autos abgeschleppt werden. Aus diesem Grund sei das Ordnungsamt angefordert worden.
Der Kanal in der Rolandstraße muss ohnehin saniert werden, die Baufirma ist bereits angerückt. Sebastian Richter, Sachgebietsleiter für Abwasserableitung und Gewässer bei der Stadt Bonn, berichtete auf Nachfrage vor Ort: „Kurz neben der Baumaßnahme kam es in der Nacht zu Montag zu einer Kanalverstopfung. Unsere Rufbereitschaft war vor Ort. Wir analysieren jetzt, woran es genau liegt. Vermutlich hat sich ein Kiesberg gebildet, den wir aktuell nicht geräumt bekommen.“
Ob der Kanal an der Stelle eingestürzt ist oder lediglich verstopft, konnten die Mitarbeiter des Tiefbauamts am Dienstagabend noch nicht sagen. Eine Absackung auf der Straße war nicht zu sehen. Bis der Schaden behoben ist, muss das Abwasser mit Pumpen umgeleitet werden. „Es kommen größere Wassermengen in dem Kanalstück an, das einen vergleichsweise großen Durchmesser hat“, erklärte Richter. Die Stadt rief deshalb am Dienstag das THW zu Hilfe.
Jede Pumpe schafft 15.000 Liter pro Sekunde
Axel Müller-Storp, Einsatzleiter des THW Bonn, berichtete: „Wir sind heute Morgen vom Tiefbauamt angefordert worden, haben eine erste Erkundung gemacht und aufgrund der Wassermassen, die abgepumpt werden müssen, zwei Großraumpumpen mit einer Leitung von jeweils 15.000 Litern pro Minute geholt.“ Zuerst war das THW-Team aus Dinslaken in Rüngsdorf, das die Pumpe mit Hilfe der Bonner Kollegen bis 17.45 Uhr ans Laufen brachte. Die zweite Pumpe aus Iserlohn kam kurze Zeit später an und sollte gegen 20 Uhr in Betrieb gehen.
Schichtbetrieb beim THW auch nachts
„Eine Pumpe, die die Stadt Bonn hat, schafft das Volumen nicht, um das Abwasser abzutransportieren. Die beiden zusätzlichen Pumpen wären auf jeden Fall nötig gewesen“, sagte Müller-Storp. Insgesamt seien 28 Leute im Einsatz, davon jeweils neun aus Iserlohn und Dinslaken. Sie werden auch in der Bonner Unterkunft übernachten. Unterdessen betreut das THW die Pumpen im Schichtbetrieb auch die ganze Nacht hindurch.
Schmutz- und Regenwasser aus Rüngsdorf werden normalerweise zur Kläranlage Bad Godesberg in der Rheinaue geleitet. Der Schaden am Kanal und starke Regenfälle sorgten laut Presseamt der Stadt dafür, das sich das Wasser in den dahinterliegenden Kanälen schnell anstaute. Das Tiefbauamt hatte bereits seit Montag versucht, das Mischwasser mit mobilen Pumpen an der Einbruchstelle vorbei in den weiterführenden Kanal zu leiten.
„Um die angrenzenden Gebäude und Gewässer auch bei kommenden Regenereignissen zu schützen, wurden beim Technischen Hilfswerk leistungsfähige Spezialpumpen angefordert“, so das Presseamt. Eine Sanierung der Einbruchstelle werde unmittelbar beauftragt. „Der alte Kanal in dem Bereich sollte sowieso stillgelegt werden. Wir werden jetzt den Bypass mit Unterstützung der Baufirma umsetzen“, sagte Sachgebietsleiter Richter.
