Zwei Tote auf der A3 Polizei konnte Geisterfahrer nicht mehr stoppen
Königswinter · Bei einem schweren Unfall auf der Autobahn 3 zwischen dem Kreuz Bonn/Siegburg und der Anschlussstelle Siebengebirge sind am Samstagabend zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein Geisterfahrer hatte den Unfall ausgelöst.
Ein Geisterfahrer ist am Samstagabend gegen 20 Uhr auf der A3 in Fahrtrichtung Siegburg in Höhe Königswinter-Thomasberg mit einem anderen Fahrzeug zusammengestoßen. Das Fahrzeug des Falschfahrers, ein VW Polo, wurde bei dem Aufprall auf die Gegenfahrbahn geschleudert. Der Fahrer, der allein in dem Auto saß, wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und dabei tödlich verletzt.
Das andere beteiligte Fahrzeug, ein Mercedes E-Klasse Kombi, fing bei dem Zusammenstoß Feuer. Die Fahrerin sowie ein Hund, der ebenfalls mit in dem Mercedes war, kamen in dem brennenden Auto ums Leben.
Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, soll der Fahrer des VW Polo gegen 19.45 Uhr an der Park- und Rastanlage Sülztal in Richtung Frankfurt auf die in Richtung Oberhausen führende Fahrbahn der A3 aufgefahren sein. Eine Streife der Autobahnpolizei lokalisierte den Falschfahrer etwa fünf Minuten nach der Erstmeldung und schloss auf der Fahrbahn in Richtung Frankfurt parallel zu dem VW Polo auf. Die Polizisten versuchten vergeblich, über die Mittelschutzplanke hinweg, Kontakt zu dem Falschfahrer aufzunehmen. Sie wurden Zeugen des Frontalzusammenstoßes des VW Polo mit dem Mercedes, der daraufhin Feuer fing.
Zeugen versuchten, brennendes Auto noch zu löschen
Drei Autofahrer hatten noch versucht, den brennenden Mercedes zu löschen. Sie mussten von einem Unfallseelsorger betreut werden.
Zwischenzeitlich wurden die Randbereiche der Autobahn durch einen Rettungshubschrauber und durch Feuerwehrkräfte abgesucht, um auszuschließen, dass weitere Personen in den Unfall verwickelt wurden.
Insgesamt fünf Löschzüge mit rund 100 Kräften aus Königswinter und Sankt Augustin waren zum Unfallort geeilt. Da man nicht ausschließen konnte, dass es weitere Opfer oder Verletzte geben könnte, wurden gleich mehrere Rettungswagen zu dem Unfallort gerufen. Auch das Technische Hilfswerk unterstützte die Einsatzkräfte durch das Ausleuchten der Unfallstelle.
Autobahn blieb bis in die Nacht gesperrt
Die Autobahn wurde zwischen Kreuz Bonn/Siegburg und Siebengebirge/Königswinter in beiden Richtungen bis 4 Uhr voll gesperrt. Zwischenzeitlich wurde der Verkehr, der sich aus Richtung Frankfurt auf einer Länge von rund zwei Kilometern gestaut hatte, über eine Spur abgeleitet. In der anderen Fahrtrichtung wurde der Verkehr bereits ab dem Kreuz Bonn/Siegburg umgeleitet. Es kam zu massiven Verkehrsbehinderung rund um Königswinter und bis ins Schmeztal. Nach der Aufhebung der Sperrung lief der Verkehr über die A3 normal weiter.
Informationen zu der Identität der Toten sowie, warum der Autofahrer in falscher Richtung auf die Autobahn fuhr, gibt die Polizei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.