Polizei stellt Ermittlungen ein Suche nach Verursachern bleibt erfolglos

Siegburg · Die Suche nach der Herkunft der Ölverschmutzung im Wahnbach ist eingestellt. Die Polizei konnte die Quelle nicht ermitteln

 Der Schreitbagger hat das Bachbett des Wahnbaches verbreitert (rechts). Parallel wurde ein künstlicher Damm eingefügt.

Der Schreitbagger hat das Bachbett des Wahnbaches verbreitert (rechts). Parallel wurde ein künstlicher Damm eingefügt.

Foto: Christof Schmoll

Ende September fiel nahe der Hausermühle in Neunkirchen-Seelscheid auf, dass Öl unbekannter Herkunft in den Wahnbach sickerte. Da das Flüsschen unmittelbar in die Wahnbachtalsperre mündet und diese für die Trinkwasserversorgung der ganzen Region um Bonn herum zuständig ist, schrillten im Kreishaus die Alarmglocken.

25 Kubikmeter Erde entsorgt

Ging es zunächst vor allem darum, zu verhindern, dass Öl in die Talsperre und damit ins Trinkwasser für die Region gelangte, startete sehr bald auch die Suche nach der Ursache für die Ölverschmutzung. Inzwischen hat die Polizei ihre Ermittlungen weitgehend eingestellt – ohne eindeutiges Ergebnis.

Zur Ursachenforschung bohrten die Fachleute ins Erdreich in Richtung der mutmaßlichen Herkunft des Öls. In der Folge wurden insgesamt 25 Kubikmeter verunreinigte Erde abgetragen und entsorgt. Allerdings konnten die Fachleute zu diesem Zeitpunkt nicht klar zuordnen, an welcher Stelle das Öl ins Erdreich gelangte. Was die Herkunft des Öls angeht, liegt inzwischen nahe, dass es aus einem Öltank der naheliegenden Grundstücke stammt. Die Siegburger Kriminalpolizei hat deshalb intensiv in diese Richtung ermittelt und zahlreiche Hausbesuche gemacht. Ergebnis: „Wir konnten den Verursacher nicht mit Sicherheit bestimmen“, sagt Polizeisprecher Stefan Birk. Das habe man der Staatsanwaltschaft so mitgeteilt.

Die Akten sind aktuell auf dem Weg dorthin. Wie Staatsanwalt Alexander Klingberg bestätigte, werde seine Behörde dann prüfen, ob die Ermittlungen eingestellt werden.

Hilfe vom THW-Euskirchen

Um zu verhindern, dass Öl in die Talsperre gelangt, holten sich Umweltamt und Untere Wasserbehörde Hilfe bei Feuerwehr und Technischem Hilfswerk. Zunächst einmal ging es darum, die Trinkwasserqualität zu sichern und den Ölzufluss zu unterbrechen. Keine leichte Aufgabe, denn der Stoff gelangte unter der Wasseroberfläche in den Bach. Und diese Stelle musste erst einmal gefunden werden. Dazu wurde unter anderem Tobias de Koeijer, Fachberater für Hochwasserschutz und Naturgefahren vom THW Euskirchen, angefordert. „Wir haben einen künstlichen Damm in den Wahnbach eingezogen, um den Ölzufluss zu stoppen“, so De Koeijer.

Damit das Fließwasser nicht unnötig gestaut wurde, schaufelte ein Schreitbagger das Ufer des Baches auf zehn Metern Länge etwa 1,5 Meter tief aus. Weil die fragliche Stelle für größere Fahrzeuge nur schwer erreichbar war, musste eine andere THW-Einheit überhaupt erst die Zuwegung ermöglichen. Inzwischen ist der Ölzufluss gestoppt.

Der künstlich gebaute Schutzdamm soll wenigstens während der Wintermonate erhalten bleiben, falls doch noch kleine Ölreste aus dem Erdreich durchsickern sollten. Denn die Sauberkeit des Trinkwassers aus der Wahnbachtalsperre hat höchste Priorität. Die Sicherung des Wahnbachtalsperrenwassers seit Ende September ist teuer: Die Kosten bewegen sich im fünfstelligen, gegebenenfalls sogar im sechsstelligen Bereich, schätzt der Rhein-Sieg-Kreis, der diese Kosten aktuell trägt, gemeinsam mit dem Wahnbachtalsperrenverband.

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