Aktion im September Stadtradeln für die Umwelt in Niederkassel und Sankt Augustin

Niederkassel/Sankt Augustin · Sowohl in Niederkassel als auch in Sankt Augustin hat die Aktion Stadtradeln für Überraschungen und Rekorde gesorgt. Auch aus Umweltsicht war die Aktion erfolgreich.

 Die Gewinner der Einzelwertung in Niederkassel.

Die Gewinner der Einzelwertung in Niederkassel.

Foto: Hans-Werner Klinkhammels

Die Ergebnisse waren mit Spannung erwartet worden. Viele Interessierte hatten sich eingefunden, als Julia Hake, SEG Niederkassel und Stadtmarketing Niederkassel, und Matthias Knüver, Umweltschutzbeauftragter der Stadt Niederkassel, die Siegerehrung für das diesjährige Stadtradeln in Niederkassel vornahmen.

Nachdem die Klassen des Kopernikus-Gymnasiums die Schulklassenwertung und das Gymnasium selbst die Teamwertung gewonnen hatten, folgten die Einzelergebnisse. Hier kam es zu einer Überraschung: Diesmal machte Fabian Schlimgen das Rennen – und nicht Seriensieger Markus Lamberz wie in den vergangenen drei Jahren.

Mit dem Rad einmal um Mallorca

Schlimgen hatte das Stadtradeln in den vergangenen Jahren „nicht wahrgenommen“. Doch seit rund sieben Jahren ist das Radfahren seine Leidenschaft. Er startete in der Mannschaft der Rathausradlerinnen und -radler. Seine 1.595,1 Kilometer per Rennrad fuhr er zum Großteil auf Mallorca. „Dort fahre ich regelmäßig, einmal habe ich auch schon in einer Zwölf-Stunden-Tour die Insel umrundet – immerhin 330 Kilometer“, erzählt er stolz.

Für Markus Lamberz hat es diesmal nur für den vierten Platz gereicht. Zuvor hatte er dreimal hintereinander gewonnen. Mit dem Rad fährt der 45-Jährige im Schnitt zwei- bis dreimal pro Woche und im Sommer überwiegend die Strecke von Niederkassel nach Bad Münstereifel zu seiner Arbeitsstätte. Das sind rund 50 Kilometer.

„Manchmal nutze ich die Lülsdorfer Fähre. Dann verkürzt sich eine Strecke auf rund 38 Kilometer“, sagt er. „Wenn ich die Fähre nehme, bin ich für eine Strecke eineinhalb Stunden unterwegs, mit dem Auto ist es auch eine gute Stunde“, erklärt er und weist zudem auf den Umweltschutzgedanken hin: „Es ist ein sauberes Fortbewegungsmittel“.

Sieg um wenige Kilometer verpasst

2015 hat er sein erstes Rennrad in einem Niederkasseler Fahrradgeschäft gekauft und ist seither passionierter Fahrradfahrer. Zum Sieg hat es diesmal nicht gereicht, weil er zwischenzeitlich einige Tage pausierte. Als schade empfindet er, dass der bisher „ewige“ Zweitplatzierte Gerhard Stenzel auch diesmal „nur“ zweiter Sieger wurde.

Stenzel ist 79 Jahre alt und hat den Sieg um nur 3,1 Kilometer verpasst. Er fährt jeden Tag – „aus Leidenschaft“, wie er sagt. Seine Frau verstarb vor drei Jahren. Jjetzt fährt er allein, führt auch Touren für den ADFC und kann sich ein Leben ohne Fahrrad nicht vorstellen. Stenzel ist überall unterwegs: den Rhein entlang, die Sieg hoch, Richtung Köln, zum Wiedtal und zum Ahrtal. Außerdem betätigt er sich als Rikscha-Fahrer für Senioren. Denn er möchte den Menschen in seinem Alter, die nicht mehr selbst aktiv sein können, ein wenig Abwechslung bieten.

Insgesamt war das Stadtradeln ein großer Erfolg, so Julia Hake. Die Zahl der Teilnehmenden stieg im Vergleich zu 2021 von 280 auf 397. Statt der letztjährigen 22 Teams starteten 28 Teams. Dementsprechend vermehrten sich auch die geradelten Kilometer von 71.613 auf 73.224. Das entspricht rund elf Tonnen CO2 weniger, weil diese Strecke eben nicht mit dem Auto zurückgelegt wurde.

Rekorde in Sankt Augustin

16 Tonnen CO2 hat indes das Stadtradeln in Sankt Augustin eingespart, wie Pressesprecher Benedikt Bungarten mitteilt. Insgesamt 107.062 Radkilometer haben die mehr als 700 Teilnehmenden vom 4. bis 24. September gesammelt. Damit ist es gelungen, in Sankt Augustin erstmals die „Schallmauer“ von 100.000 Kilometern zu durchbrechen. Im November soll die Siegerehrung stattfinden.

Im Ranking des Rhein-Sieg-Kreises belegt Sankt Augustin mit dem Ergebnis den dritten Platz hinter den Städten Bornheim und Siegburg. Besonders erfolgreich waren in Sankt Augustin auch diesmal wieder die Schulen, die in einem gesonderten Wettbewerb gegeneinander angetreten waren. Den ersten Platz hat die Freie Waldorfschule gewonnen. Mehr als 17.000 Kilometer haben die 130 Schülerinnen und Schüler zurückgelegt.

Auf Platz zwei folgt die Hans-Christian-Andersen-Schule Grundschule. Die Max & Moritz Schule (Grundschule) in Menden erreichte den dritten Platz. Bei der Einzelpersonen-Gesamtwertung belegten zudem zwei Schüler der Fritz-Bauer-Gesamtschule die ersten beiden Plätze.

Innerhalb der Stadtverwaltung haben 78 Mitarbeitende mehr als 13.000 Kilometer zurückgelegt. Dies ist laut Bungarten ein neuer Höchstwert für die Stadtverwaltung Sankt Augustin.

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